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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sich halb über die Augen. »Für mich war es wie in einem schlechten Theaterstück: Ich wurde nach London gezwungen und musste vor jedem geeigneten Mann auf und ab laufen, von dem mein Vater glaubte, er könne zu mir passen. Du kannst mich gerne naiv nennen, aber ich habe mich nach der Erlösung von dieser Gefangenschaft gesehnt. Ich habe aber nie erwartet, diese Erlösung könne in Gestalt eines Fremden daherkommen, der plötzlich auf meinem Balkon auftauchte.«
    »Glaubst du, ich habe erwartet, indem ich die Bitte meiner Großmutter erfülle, könnte ich zu dir geführt werden? An diesen Ort?« Er küsste ihre Kehle. Seine Finger strichen über den Ausschnitt ihres Kleids und zeichneten die verführerische Linie nach.
    »Deine Großmutter?«
    Alex zögerte. Er merkte, dass ungehemmte Leidenschaft nicht förderlich war, ein Geheimnis zu bewahren. »Ich habe mich versprochen.«
    »Du meinst, du kannst es mir nicht sagen.« Amelia fuhr mit den Fingern durch sein Haar. »Aber sobald ich deine Frau bin, kannst du bestimmt …«
    »Morgen.« Er hob sie mühelos hoch.
    »Morgen …« Ihr Lächeln war schwach und zittrig. Dennoch stimmte sie zu. »Wirst du mir morgen erzählen, warum deine Großmutter dich auf die Suche nach diesem Schlüssel geschickt hat?«
    »Löscht ein neues Versprechen denn ein altes aus?« Er ging zur Treppe. Ihre Röcke strichen über seinen Arm.
    »Das ist aber ein moralisches Dilemma!«, lachte Amelia. Ihr Lachen erfüllte das ganze Cottage. »Ich weiß darauf keine Antwort, und ehrlich gesagt ist es mir im Moment auch herzlich egal. Morgen früh könnte ich darüber allerdings anders denken. Sei gewarnt.«
    Er warf ihr diese Neugier nicht vor, aber ebenso wenig konnte er jetzt darüber philosophieren, ob er das Wort brechen sollte, das er seiner Großmutter gegeben hatte. War es ein kleineres Vergehen, wenn er sich seiner Frau anvertraute? Er wusste es nicht. »Es ist alles wunderbar«, versicherte er ihr. Danach gab es nur noch das Klappern seiner Stiefel auf den Holzstufen.
    Als er mit der Schulter die Tür zum ersten Schlafzimmer aufdrückte und das Himmelbett und den einfachen Schrank erblickte, befand er, dass Michael nicht mehr und nicht weniger als ein Genie war. Hinter dem Fenster bot sich ein herrlicher Blick auf den sanft dahinströmenden Fluss und die Auen dahinter.
    Amelia berührte zärtlich mit ihren Fingerspitzen seine Wange. Er stellte sie auf die Füße. »Ich glaube, ich finde Gefallen daran, entführt zu werden.«
    »Ich verspreche dir, das wirst du.« Sein Grinsen war frech. Er spürte seine schwellende Erregung. Ihr sinnlicher Duft erinnerte ihn an erhitztes Verlangen und verbotene Leidenschaft. »Bist du schon immer so altklug gewesen?«
    Nimm mich.
    Er kannte diesen Ausdruck in den Augen einer Frau. Er beherrschte dieses Spiel, das sie jetzt spielten. Es hatte ihn noch nie so sehr befriedigt, denn sie flirtete nicht arglos mit ihm. Das, was hier passierte, würde Auswirkungen auf sein Leben haben. »Ich halte meine Versprechen, keine Sorge«, prophezeite er ihr neckend. Aber zugleich war ihm noch nie etwas so ernst gewesen.
    Als er sie dieses Mal entkleidete, machte sie dasselbe bei ihm. Ihre schmalen Finger waren ungeschickt, aber eifrig. Zuerst sank ihr Kleid zu Boden. Der weiche Stoff wisperte und bauschte sich am Boden. Seinen Mantel streifte er achtlos ab und warf ihn beiseite. Die Knöpfe seines Hemds wurden einer nach dem anderen geöffnet, ehe ihre Hände sich seiner Reithose widmeten. Er musste ein Stöhnen unterdrücken, als sie seine Erektion durch den feinen Stoff streifte. »Amelia.«
    Sie war nur noch in ihr Unterhemd und die Strümpfe gekleidet und blickte fragend zu ihm auf, als er diesen heiseren Laut von sich gab. Ihre Finger kämpften mit dem zweiten Verschluss. »Ja?«
    »Du bringst mich noch um!«, sagte er ehrlich. »Komm, ich kann das schneller.«
    »Das liegt daran, dass du mehr Übung hast«, sagte sie. Ihre Hände ließen von ihm ab.
    »Ich ziehe mich jeden Tag aus«, stimmte er lächelnd zu. Er war nicht bereit, mit ihr darüber zu diskutieren, ob er sich schon einmal von einer anderen Frau die Hose hatte aufknöpfen lassen. In der Tat, das hatte noch nie eine Frau gemacht, wenn er darüber nachdachte. Aber jetzt ging es nicht mehr um andere Frauen. Ruhig erklärte er, als habe sie ihn tatsächlich danach gefragt: »Ich lebe zurückgezogen. Ich lese. Ich verwalte den Besitz meines Vaters. Besuche meine Freunde und debattiere über Politik. Ich

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