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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Tageskleid vom Vortag, das sie mit einer Perlenkette etwas aufgewertet hatte. Die Kette musste ein Geschenk ihres attraktiven Bräutigams sein.
    Für so eine kurzfristige Angelegenheit war die Gästeschar jedoch ziemlich illuster, was aber niemanden überraschte. Der Marquess of Longhaven gab sich mit seinem mysteriösen Lächeln und dem weltgewandten, guten Aussehen ebenso die Ehre wie der Viscount Altea, der nach den neuesten Moden gekleidet war und damit das Herz so mancher Frau höher schlagen ließ. Der Bruder des Bräutigams vollzog persönlich die Trauung. Er war noch sehr jung für die Bischofswürde, und er ähnelte seinem Vater ungemein.
    »Ich bin so froh, dass du hier bist.« Amelia umarmte sie, und Sophia erwiderte die Umarmung. In ihren Augen standen Freudentränen. Durch die schmutzigen Glasfenster fiel das Licht in schimmernd bunten Mustern auf das glänzende Haar ihrer Nichte, und der riesige Raum roch nach kühlem Stein und Kerzenwachs.
    »Es war mein Wunsch, hier zu sein. Jetzt kann ich dieses Ereignis von der Liste derer streichen, an denen ich in diesem Leben teilhaben wollte.« Sophia wollte nicht die Einzige sein, die in der Kirche weinte, weshalb sie hastig blinzelte. »Also, wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?«
    »Wir müssen es seiner Familie erzählen.« Amelia berührte eine der Blüten ihres schlichten Blumenstraußes aus pinken Rosen, die zu ihrem Kleid passten. Die eingerollten Blütenblätter waren so zart wie ihre Schönheit. »Alex scheint sich darum keine allzu großen Sorgen zu machen, aber ich bin mir da nicht so sicher. Sein ältester Bruder weiß allerdings schon davon, und der andere hat uns gerade vermählt. Vielleicht wird es doch nicht so fürchterlich wie ich glaube.« Sie zögerte, ehe sie vorsichtig fragte: »Wie hat mein Vater die Neuigkeit aufgenommen?«
    »Ungefähr so wie erwartet.«
    »Darf ich eine Vermutung aufstellen? Er ist unglücklich, weil ich nicht seinen Wünschen gefolgt bin, aber er macht sich keine besonders großen Sorgen um mich.«
    Ihre Nichte klang resigniert, und Sophias Herz schmerzte. Wenn sie Amelia hätte widersprechen können, hätte sie es getan. Aber Sophia hielt nichts davon, Lügen zu verbreiten. Amelia war jetzt eine verheiratete Frau, und es war unwahrscheinlich, dass ihr Verhältnis zum Vater sich dadurch besserte. Es sei denn, Hathaway änderte seine Sichtweise. »Das kommt ungefähr hin«, gab sie zu.
    Amelias Miene wirkte kurz etwas betrübt, was für diesen glücklichen Tag kaum angebracht war.
    »Lady McCay.« Alex St. James gesellte sich zu ihnen. Besitzergreifend legte er den Arm um die Taille seiner Braut. Er sah in dem schwarzen, edlen Mantel mit der in verschiedenen Grau- und Blautönen bestickten Weste einfach blendend aus. Eine dunkle Hose vervollständigte das Ensemble. »Ich bin sehr froh, dass Ihr kommen konntet.«
    Amelia lehnte sich gegen ihn. Sogleich verschwand der melancholische Ausdruck aus ihrem Gesicht. Sie sahen zusammen umwerfend schön aus. Er dunkel, sie hell, Mann und Frau, Vitalität und Verführung. Ihr helles Aussehen war wie das Gegenstück zu seiner dunklen, männlichen Eleganz. Die Umarmung war so ganz natürlich, als würden sie einander schon seit Jahren kennen und nicht erst seit wenigen Wochen. Sophia erinnerte sich, wie sich damals bei William und ihr ebenso rasch und leicht diese Vertrautheit eingestellt hatte. Als hätten sie es nach dem ersten Blick in die Augen des anderen einfach gewusst .
    Lieber Himmel! Stephen war ein Narr, wenn er glaubte, seiner Tochter dieses Glück verwehren zu dürfen.
    »Ich hätte es nicht verpassen wollen. Ich danke Euch für die Einladung«, brachte Sophia mit etwas erstickter Stimme hervor. Ihre Finger krallten sich um das Retikül. Es fiel ihr immer schwer, mit so großen Gefühlen konfrontiert zu werden. »Und wie sind nun Eure Pläne für die nächsten Tage?«
    St. James wirkte schicksalsergeben. »Ich glaube, wir sind jetzt erst einmal verpflichtet, Berkeley Hall einen Besuch abzustatten, ehe meine Familie von jemand anderem über die Hochzeit unterrichtet wird. Mein Vater ist vor einigen Tagen auf den Landsitz gereist.«
    »Ich habe nur ein kleines Problem mit meiner Garderobe.« Amelia klang ironisch. »Es war schon eine merkwürdige Vorstellung, in dem Kleid zu heiraten, das ich bereits gestern getragen habe.«
    Obwohl dieses Versprechen leichtsinnig war, sagte Sophia sogleich: »Ich werde es arrangieren, dass deine Sachen zusammengepackt und dir

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