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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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»Wir könnten einfach so liegen bleiben.«
    Amelia lachte. Ihr Gesicht drückte sich gegen seine Schulter. »Wir wären verzaubert, wie in einem Märchen.«
    »Ich habe keine Märchen mehr gelesen, seit ich zu Hause unterrichtet wurde. Aber vermutlich hast du recht. Genau so.«
    Sie leckte ihm spielerisch über das Schlüsselbein. »Ich werde die Prinzessin sein.«
    »Damit bleibt mir nur die zweifelhafte Rolle als Prinz, obwohl ich mich an keine Märchen erinnern kann, in denen er die Prinzessin verführt hat, ehe er sie zum Altar führte.«
    »Dann erinnerst du dich nicht an die richtigen Märchen. Das ist doch ständig passiert.«
    »Ist das so?« Er strich über ihr seidiges Haar und verlor sich in der Tiefe ihrer blauen Augen. »Erzähl mir mehr von diesen Geschichten, an die ich mich nicht erinnere.«
    »Mich interessiert nur eine Geschichte«, erwiderte sie und schmiegte sich entspannt an ihn. »Unsere. Was wird deine Familie denken, wenn sie davon erfährt?«
    Das war eine gute Frage.
    Er zuckte mit den Schultern. »Zuallererst und vor allem anderen ist es nicht ihre Entscheidung.«
    »Es muss ja so herrlich sein, als Mann das Privileg zu genießen, selbst entscheiden zu dürfen.«
    Das stimmte. Leise sagte er: »Ich bin kein Despot, Amelia.«
    »Wenn ich dich für einen hielte«, antwortete sie, »hätte ich mich nicht in dich verliebt.« Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie wirkte nachdenklich. »Du redest mit mir. Das klingt so einfach, aber für mich ist es das nicht.«
    Sie war von ihrem Vater ignoriert worden und wenig mehr gewesen als ein Gegenstand, den man seit dem Debüt den interessierten Junggesellen des ton vorführte. Kein Wunder, dass sie in Bezug auf Männer Zweifel hegte.
    Er war kein Musterknabe, aber trotzdem war er sicher, ihr etwas Besseres bieten zu können. Alex fuhr liebevoll mit einem Finger über ihren Nasenrücken. »Mein Bruder John weiß es bereits. Er war es, der mir geraten hat, dich einfach zu entführen.«
    »Es macht ihm nichts aus?« Sie sah ihn besorgt an. »Ich bin schließlich eine Patton.«
    »Und ich bin ein St. James.« Alex hob eine Braue. »Er war tatsächlich nicht besonders erfreut, als ich ihm deine Herkunft verriet. Aber er weiß, wie es ist, wenn man liebt. Er glaubte, eine Reise nach Gretna Green wäre die einfachste Lösung für unser Problem.«
    »Du bist seinem Rat nicht gefolgt.«
    »Man glaubt zwar allgemeinhin, ich sei John sehr ähnlich, aber wir sind nicht gleich. Ich habe den ungewöhnlichen Weg gewählt, zu deinem Vater zu gehen, weil das für mich das richtige Vorgehen war. Das ist vielleicht idealistisch, aber da wir jetzt hier sind, finde ich es schwierig, deswegen Bedauern zu verspüren.«
    »Ich glaube, wir zwei sind uns sehr ähnlich.« Sie hob ihren Mund seinem eine verführerische Winzigkeit entgegen. Sie war so ganz die verlockende Weiblichkeit mit ihrem zerzausten, bernsteinfarbenen Haar und ihren Händen, die an seinen Armen hinabglitten.
    »Und doch so herrlich unterschiedlich.« Er nahm die Einladung an und küsste sie. Es erstaunte ihn, dass seine Erektion so schnell wieder zu neuem Leben erwachte. Vielleicht brauchte er gar nicht erstaunt zu sein. Er wusste doch bereits, wie außergewöhnlich Miss Patton war.
    Es hatte angefangen zu regnen, und zum ersten Mal stellte sie sich nicht dieses beängstigende Frage, was der Tag wohl bringen mochte, weil sie ins Haus verbannt war oder unter einem Schirm und in einer Kutsche Schutz suchen musste. Stattdessen plätscherte der Regen gemütlich gegen die Fensterscheiben. Amelia lag bequem auf dem Bett und nahm ein Stück Käse von dem Teller. Sie knabberte daran. »Wie hast du das alles so schnell arrangieren können?«
    Alex’ dunkle Haare waren von ihren Fingern noch in herrlicher Unordnung. Er war so wunderbar männlich, schlank und kräftig, wie er nur mit seiner Hose bekleidet entspannt neben ihr ruhte, nachdem er das vorbereitete Mahl aus der Küche geholt hatte. Er hielt ihr ein Stück reife Birne hin. »Ich habe eine kurze Botschaft geschickt. Der Verwalter meines Vaters scheint mich beim Wort genommen zu haben. Ich habe lediglich um ein einfaches Abendessen gebeten, das hergebracht wurde, während ich mich auf die Suche nach dir gemacht habe.«
    »Offenbar wird dem Sohn des Dukes alle nur erdenkliche Aufmerksamkeit zuteil.« Der Käse war exzellent, er schmeckte scharf und war bestens gereift. Er schmolz in ihrem Mund, sie genehmigte sich dazu ein Stück frisch gebackenes

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