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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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oder Letzterem. Es besteht eine spürbare Feindschaft zwischen meinem Schwager und dem Duke of Berkeley. Ich glaube nicht, dass einer der beiden besonders glücklich wäre, wenn ihre Kinder diese Liebeswerbung weiter betreiben. Selbst dann nicht, wenn der junge Wüstling beschließt, er sei inzwischen bodenständig genug, um über eine Veränderung seines Lebenswandels nachzudenken. Auf der anderen Seite fürchte ich, wenn er jetzt einfach verschwindet, enttäuscht er Amelia damit über die Maßen. Vielleicht bricht es ihr sogar das Herz.«
    »Glaubst du, es ist so ernst?« Richard hatte einen merkwürdigen, beinahe grüblerischen Gesichtsausdruck. Sophia fühlte sich beunruhigt. Wer hätte diese Komplikation schon vorhersehen können?
    »Was Amelias Gefühle betrifft, bin ich ziemlich sicher. Ich bin nicht so alt, um diesen bemüht geheim gehaltenen Zustand schwindelerregenden Glücks nicht zu erkennen. Sie ist außerdem noch sehr jung, und er ist die Verkörperung eines romantischen Helden.« Düster fügte sie hinzu: »Verflucht soll er sein. Man braucht sich doch nur diese schrill herausgeputzte Opernsängerin anzusehen.«
    Richard wirkte amüsiert, weil sie so herzhaft fluchte, aber dann wurde er wieder ernst. »Ich bin nicht sicher, ob es sich schickt, einer Lady gegenüber dieses Thema anzusprechen, aber ich kann dir versichern, wenn er sich eine Weile mit der italienischen Diva amüsiert hat, tut er’s jetzt nicht mehr. Es war seine Entscheidung, nicht ihre, wenn man das Geschenk, das er ihr zum Abschied gemacht hat, als Hinweis nimmt, dass er den Schmerz der Zurückweisung damit lindern wollte. Zwei Rubinohrringe übrigens. Sie hat es jedem erzählt, der es bei einer Veranstaltung nach ihrer letzten Vorstellung hören wollte. Natürlich reden die Männer seither viel darüber. Sie gehen seit jenem Abend getrennte Wege, und wenn ich bedenke, was du mir gerade erzählt hast, dann ist der Zeitpunkt doch höchst interessant, findest du nicht?«
    »O je!« Sophia nahm einen Schluck aus ihrem Glas, der viel zu groß war, um als vornehm durchzugehen.
    Dieses Mal lachte Richard laut. Er war wirklich ein lieber Mann.
    »Ich glaube nicht, dass Amelia mich anlügen wird, wenn ich sie frage, ob sie eine heimliche Romanze hat. Sie könnte versuchen, mir auszuweichen, aber wenn ich sie rundheraus frage, wird sie mir die Wahrheit sagen. Ich kenne sie gut genug, um mir da sicher zu sein. Und wenn die Antwort Ja lautet, werde ich eine Entscheidung treffen müssen.«
    »Du kannst ihr entweder helfen, St. James dazu zu bringen, vor ihr in die Knie zu gehen, oder du wirst die verbissene Anstandsdame spielen müssen, die sie ständig argwöhnisch beobachtet«, sagte Richard verständnisvoll.
    »Keins von beidem wird mir leichtfallen. Ich glaube, du weißt, wie vehement Stephen sich gegen so eine Verbindung wehren würde.«
    »Ich ahne es, ja.« Richard wirkte unbeeindruckt. »Du solltest bedenken, dass ich sowohl mit Hathaway als auch mit dem Duke bekannt bin. Ich habe ihre gegenseitige Abneigung hautnah miterlebt. Wir gehören denselben Klubs an.«
    Sie hatte darüber noch nie nachgedacht, aber Richard war älter als sie und erinnerte sich daher bestimmt an den Skandal. »Ich bin sicher, du weißt auch, warum sie einander so gründlich verabscheuen.«
    Er nickte und neigte dabei den Kopf leicht zur Seite. »Lady Anna St. James und Samuel Patton hatten einst eine Affäre. Das wird seither totgeschwiegen, aber eine so abgrundtiefe Tragödie lässt sich nie vollständig verbergen.«
    »Sie ertrank im Fluss …«
    »Und anschließend hat der Duke ihn beim Duell getötet. Ja, genau. So erzählt man es sich.«
    Richard hatte recht: Es war eine wahrhaft tragische Liebesgeschichte. Aber sie sorgte sich um die Gegenwart und nicht um etwas, das vor langer Zeit geschehen war. Neugierig fragte sie: »Hast du einen der beiden gekannt?«
    »Ich kannte sie beide, meine Liebe. Die feine Gesellschaft ist ein sehr kleiner Kreis.«
    »Oh.« Sie hätte ihn gerne mehr gefragt. Aber was durfte sie noch fragen? Richard war nicht mehr als ein Außenstehender in dieser Angelegenheit. »Dann verstehst du sicher mein Dilemma. Ich werde gezwungen sein, für Amelia oder gegen sie zu entscheiden, wenn sie tatsächlich St. James will. Dann gilt es noch herauszubekommen, ob er annähernd ernste Absichten hegt. Das ist wirklich eine schreckliche Zwickmühle.«
    »Meine Liebe. Wenn es darum geht, den Lauf des Lebens eines anderen in die richtige Richtung zu

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