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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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als sein Daumen über ihren Nippel strich. Aber es fühlte sich gar nicht unangenehm an. Ein merkwürdiges Gefühl erwachte in ihrem Unterleib. »Mein Schlafzimmer ist oben.« Sie löste sich kurz von ihm und flüsterte: »Und Tante Sophia schläft im Gästeflügel.«

15
    Der Weg in die Abgründe des Wahnsinns war wenigstens mit den Bildern sinnlicher, junger Ladys gesäumt, die kaum mehr trugen als ein fast durchsichtiges Hemdchen und in dunkelgoldenen Locken fallendes Haar, das die alabasterhelle Haut streichelte.
    In Wahrheit war da nur eine bestimmte junge Lady.
    … Schlafzimmer befindet sich oben … Gästeflügel …
    Diese wenigen Worte hallten noch immer in seinem Kopf wider.
    War er nicht hergekommen, um den Schlüssel zu suchen?
    Oder war er tatsächlich aus einem anderen Grund hergekommen? Um sich vom Lied der Sirene verführen zu lassen?
    Alex versuchte, sich daran zu erinnern, dass er im Moment einfach kein Interesse hatte, zu heiraten. Dass keine ihrer Familien es ihnen einfach machen würde. Dass Amelia es besser treffen könnte, als bei einem jüngsten Sohn ohne Titel zu landen, dass sie …
    Aber nein. In diesem Augenblick, während ihr kurvenreicher Körper in seinen Armen lag und der betörende Duft ihres Parfüms seine Sinne betäubte, schienen all diese Hindernisse keine Bedeutung mehr zu haben. Es ging hier nicht nur um die Leidenschaft, von der er einiges verstand. Was hier geschah, verstand er hingegen überhaupt nicht.
    »Ja«, sagte er knapp, als ob sie ihn etwas gefragt hätte.
    Ihre Augen funkelten sogar in diesem diffusen Licht. Das war wohl einer der Gründe, weshalb er sich wenige Sekunden später auf der Treppe wiederfand und dem sich im Luftzug leicht blähenden Weiß ihres Nachthemds folgte. Hatte sie ihn verhext? Vielleicht. Aber wenn es so war, hatte sie einen simplen Zauber benutzt, der so alt war wie die Menschheit.
    So alt wie Mann und Frau.
    Es musste doch Zauberei sein, wenn ein erwachsener Mann seine Skrupel und den gesunden Menschenverstand vergaß?
    Wenn es so war, kümmerte es ihn nicht.
    Amelia führte ihn auf der elegant geschwungenen Treppe nach oben. Sie schwieg und schaute sich nicht nach ihm um. Ihr Haar fiel auf den Rücken, die nackten Füße bewegten sich lautlos. Er folgte ihr. Er wusste, was er tat, wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er zu dieser Entscheidung bereits im Laufe der letzten Wochen gekommen war. Damals in Spanien, als er Maggie begegnete, war es anders gewesen. Er war mit seinen 22 Jahren zwar kein Novize mehr im Umgang mit Frauen gewesen, aber er hatte ihrem Flirtgeplänkel und ihrer Koketterie nichts entgegenzusetzen gewusst. Rückblickend wusste er, dass sie ihn verführt hatte, weil sie sich aufgrund der gelegentlichen Abwesenheit ihres älteren Ehemanns langweilte. Es war Alex nur mit größter Willenskraft gelungen, seine Ehre zu retten.
    Dieses Mal war die Lady aber alles andere als kokett oder erfahren. Offensichtlich wirkte ihre Unschuld verführerischer auf ihn, als wenn eine Frau es darauf anlegte, ihn absichtlich herumzukriegen.
    Wollte sie seinen Körper oder seine Seele? Er war nicht sicher. Doch er glaubte, sie wollte alles.
    Das Schlafzimmer war dunkel und kühl. Es duftete angenehm. Amelia entzündete keine Lampe, weshalb er diese Aufgabe übernahm, nachdem er vorsichtig die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Was jetzt geschehen würde, sollte sie auf keinen Fall als Gefummel in der Dunkelheit in Erinnerung behalten. Außerdem wollte er selbst etwas sehen. Er hatte davon geträumt, sie nackt in seinen Armen zu halten. Wieso sollte dieses Bild nur seiner Fantasie vorbehalten bleiben, wenn er es mit eigenen Augen sehen konnte?
    »Ich kann immer noch gehen«, sagte er. Er sprach leise, obwohl sie ihm versichert hatte, es sei niemand in der Nähe. Tatsächlich war er nicht sicher, ob er die Kraft hätte, ihrem Wunsch zu folgen, wenn sie ihn jetzt fortschickte. Ihr Bett war aufgedeckt, die Laken waren geradezu einladend. Amelia sah in ihrem einfachen, blassen Nachthemd aus wie der Inbegriff weiblicher Unschuld.
    »Besser, du bleibst«, erwiderte sie. »Wenn du gehst, wissen wir doch beide, dass es nur ein Aufschub wäre und nicht das Ende. Und wenn es so ist, wieso sollen wir dann länger warten?«
    Er suchte fieberhaft nach einem Argument, um diese unlogische Aussage zu entkräften. Sie sollte das erste Mal in ihrer Hochzeitsnacht mit ihrem Ehemann schlafen, sagte die Vernunft. Natürlich hatte sie recht, wenn es ohnehin

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