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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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über das Haus gestellt habt. Seit wir London verlassen haben, verbrachte ich die Nächte hier. Darf ich noch erwähnen, wie dankbar ich bin, dass Ihr endlich aufgetaucht seid?« Sie rieb ihren schmerzenden Nacken.
    »Mein Mangel an Raffinesse ist ziemlich beschämend.« Alex bewegte sich langsam zum Schreibtisch vor. Er versuchte, seine körperliche Reaktion auf ihre Anwesenheit zu ignorieren. Sie trug ihr Nachtgewand. Ihr Vater war weit weg in London.
    Amelia. Fürs Bett angezogen. Ihr Vater Meilen entfernt. Und alle anderen schliefen.
    Keine besonders gute Kombination. Oder perfekt; je nachdem, wie man es sehen wollte.
    Es schien ihm sehr gefährlich, darüber noch länger nachzudenken.
    »Ich habe Euch nicht kommen gehört, falls Euch das beruhigt.« Amelia rekelte sich ein bisschen. Ihr Lächeln war verschlafen. »Doch ich bezweifle, dass der Gegenstand, den Ihr sucht, in seinem Schreibtisch zu finden ist. Da sind nur langweilige Papiere drin. Briefe an Anwälte und Ähnliches. Nichts, das irgendwie interessant sein könnte. Ich habe beschlossen, solange ich auf Euch warte, kann ich Euch genauso gut helfen. Ich glaube, in den vergangenen drei Tagen habe ich so ziemlich alles durchsucht.«
    Er blieb stehen. Sollte er lachen oder fluchen? »Ich weiß den Aufwand durchaus zu schätzen, den Ihr betrieben habt. Aber Ihr wisst ja nicht, wonach ich suche.«
    »Und? Wonach genau sucht Ihr?«
    Er kannte sie inzwischen gut genug, um ihr das ganze Geheimnis zu enthüllen. »Nach einem Schlüssel in einem silbernen Kästchen. Das Kästchen hat eine Gravur.«
    Sie spitzte die Lippen, doch dann schüttelte sie den Kopf. »Ich habe so etwas nicht gesehen. Weder in seinem Schreibtisch noch anderswo.«
    Verflixt . »Wie seid Ihr hergekommen?«
    »Mit der Kutsche.«
    Er unterdrückte ein Lachen. »Ich meinte eher, wie Ihr Euren Vater dazu bewegen konntet, dass Ihr allein herkommen durftet?«
    »Ich bin fast immer ohne ihn hier, aber ich bin wohl kaum alleine. Meine Tante hat mich begleitet. Und ich habe ihn darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich eine kleine Pause von London brauchte. Ich sollte wohl hinzufügen, dass es tatsächlich so ist. Zuerst hat er argumentiert, es könne so aussehen, als schickte er mich Euretwegen fort. Aber ich vermute, dann hat er aus genau diesem Grund zugestimmt. Tante Sophia hat sich auf meine Seite geschlagen. Es war sogar ihr Vorschlag, dass wir uns eine kleine Auszeit von der Saison gönnen. Im Übrigen wurde mir bis auf Weiteres verboten, Euch bei den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Ereignissen zu begegnen, die allesamt in London stattfinden. Davon, Euch hier zu treffen, hat mein Vater nichts gesagt.«
    Ihr Lächeln war verführerisch weiblich und eindeutig schelmisch.
    Alex unterdrückte erneut ein Lachen. Gott stehe ihm bei, falls er irgendwann auch so eine schöne, umtriebige Tochter bekam.
    Eine Tochter? Er hatte noch nie über Kinder nachgedacht. Er hatte sich höchstens gelegentlich Gedanken über die ferne Zukunft gemacht, falls er heiratete, denn dann würde er auch Vater werden. Als er jetzt Amelia betrachtete, fragte er sich, wie es wohl wäre, sein eigenes Kind in den Armen zu halten. Johns aktuelle Euphorie über seinen neugeborenen Sohn war ihm noch frisch in Erinnerung.
    »Es war nur ein Tanz. Warum sollte irgendwer glauben, dass er Euch meinetwegen fortschickt?«, fragte Alex leise. Er stand im schwachen Licht, das vom Kamin ausging, und betrachtete ihr hübsches Gesicht. Es wurde vom Feuerschein in flackernde Schatten getaucht.
    Aber er hatte den Eindruck, er kannte die Antwort bereits. Weil sie gesehen haben, wie ich Euch angesehen habe. Der hungrige Mann. Besitzergreifend.
    Hathaway hatte guten Grund, beunruhigt zu sein. Ihre geschmeidigen Beine waren unter dem dünnen Stoff ihres Morgenmantels und des Nachthemds, das sie trug, deutlich sichtbar. Nicht, dass Alex sie wirklich sehen konnte. Aber die Ahnung, die er von ihren Beinen unter dem dünnen Stoff hatte, war mehr als genug.
    »Es war nicht bloß ein Tanz. Es gab auch die beiden Küsse, und wir haben uns morgens im Park getroffen«, korrigierte sie ihn. Ihre Stimme klang ganz weich. »Bin ich denn die Einzige, die all diese Treffen zählt?«
    Diese direkte Frage erwischte ihn unvorbereitet. Aufrichtige Frauen waren für ihn eine neue Erfahrung. Aber schließlich wusste er schon, dass Amelia erfrischend einzigartig und unverdorben war. Ob es nur eine einseitige Zuneigung war? Oh nein, er musste sich eingestehen, dass

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