Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)
wirklich dumm, doch sie hatte seit Stunden vor sich hin gedöst und war wohl nicht ganz klar. Zudem verwirrte sie die Erkenntnis, wie sehr sie sich über sein Kommen freute und wie sehr sie ihn brauchte. Sie zog das Laken bis zum Kinn hoch und murmelte: »Ich meinte, es ist schon recht spät, und wenn du mit deinen Cousinen als Begleiter unterwegs warst …«
»Das war ich nicht.« James stand auf und knöpfte rasch sein Hemd auf. »Ich habe deinen Bruder besucht.«
»Luke?«
»Ja. Hast du noch andere Brüder?«
Als Nächstes entledigte er sich der Hose, und dann stieg er schon zu ihr ins Bett, legte sich neben sie und zog sie eng an seinen Körper. Die Berührung seiner vom Ritt kalten Finger hinterließ ein Mal auf ihrer Hüfte. Sanft küsste er ihre Schulter. »Und jetzt schlaf weiter. Ich wollte dich nicht wecken.«
Sollte sie ihm in diesem Moment nicht gestehen, dass sie ohne ihn keinen Schlaf gefunden hatte? Dass sie ihn brauchte? Nein, entschied sie. Noch nicht. Erst wenn sie wirklich bereit für solch ein Geständnis war.
Nichts einzuwenden hatte sie dagegen, dass seine Hand über ihren Körper wanderte. Vorsichtig drehte sie sich ein bisschen mehr zu ihm, um ihn ebenfalls zu streicheln und an sich zu drücken. Ihre Körper lagen dicht beisammen. Sie küsste ihn, zuerst nur ganz leicht, dann mit wachsender Erregung.
»Dürfen wir?«, murmelte er an ihren Lippen, und sie spürte, wie sein Körper bereits auf ihren reagierte. Hart presste er sich gegen ihren Bauch. »Das Kind … ist das in Ordnung?«
»Es geht ihm gut.« Regina hatte keine Ahnung, wie sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen sollte – sie wusste nur, dass sie sich nach seiner Nähe verzehrte und diese Verbundenheit spüren wollte, jetzt, in diesem Augenblick. Seine Küsse, seine Berührungen, die leisen Seufzer, die miteinander verschmolzen, das Gefühl, wenn er in sie eindrang.
»Bist du sicher?« Er bewegte sich nicht, lag ganz still und hielt sie einfach fest.
»Ich bin sicher, der Arzt hat es erlaubt.« Warum nicht, hatte er gesagt, solange sie nicht irgendwelche ungewöhnlichen Symptome bemerkte, und augenzwinkernd hinzugefügt, dass bei manchen Frauen das sexuelle Bedürfnis während der Schwangerschaft sogar wachse.
Lange Zeit war sie davon ausgegangen, dass es ein Mann wie René Fortescue sein müsse, falls sie sich noch einmal verliebte. Weltmännisch, erfahren und verführerisch. Dunkles Aussehen, dunkle Persönlichkeit. James war in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil. Und gerade deswegen war er so wichtig für sie geworden. Er würde nie versuchen, ein Mädchen zu verführen, egal ob es noch unschuldig war oder nicht. Und schon gar nicht seinen Charme zu seinem eigenen Vorteil einsetzen.
Bei ihm fühlte sie sich geborgen und verstanden.
Er war nicht wie sie. Ganz und gar nicht. Wo sie unberechenbar war, behielt er alles unter Kontrolle. Wo sie schwankte, stand er fest. Träumte sie, traf er praktische Entscheidungen, die allein auf Logik gründeten.
»Das ist auf jeden Fall die beste Nachricht, die ich heute höre.« James drehte sich um, lag jetzt auf ihr, und sein Mund glitt langsam und ruhig über ihren Hals. Sie spürte, wie sich seine harte, heiße Erektion gegen sie drückte. »Ich will dich«, flüsterte er. »Aber das ist ja nichts Neues.«
»Warum glaubst du, dass ich ohne Nachthemd ins Bett gehe?« Sie fuhr mit beiden Händen durch seine Haare und verwuschelte sie.
»Weil du immer nackt schläfst.« Seine Zunge fuhr über ihr Schlüsselbein.
»Nur wenn du kommst.« Regina zog seinen Kopf zu sich nach oben. Spielerisch biss sie ihn in die Unterlippe. »So ist es viel praktischer.«
»Du meinst, nachdem wir uns gefunden haben.« Er küsste sie ganz leicht, und seine Knie schoben ihre Schenkel auseinander.
Sein Eindringen enthob sie einer Antwort. Aber ihr Körper sprach für sich, indem er sich ihm verlangend entgegenhob und sich für ihn öffnete. Sie genoss das Gefühl der Lust, das sich in ihr ausbreitete, und ließ sich von seinen geflüsterten Liebesworten ebenso umhüllen wie von dem Streicheln seiner Hände.
Die Worte waren zärtlich und lockend. »Ich liebe dich … Ich liebe unser Kind schon jetzt … Gott, Regina, halt mich fest …«
In den erschöpften Minuten nach einem intensiven Höhepunkt, der Regina zu der Überzeugung brachte, dass sie diese Schwangerschaft vermutlich sehr genießen würde, hielt James erneut um sie an.
»Heirate mich.« Er richtete sich auf einen Ellbogen gestützt
Weitere Kostenlose Bücher