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Eine skandalöse Lady

Eine skandalöse Lady

Titel: Eine skandalöse Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ehe sie sie Allegra zurückgab. »Sie hatte nie viel übrig für London. Sie hat immer gesagt, es sei zu stickig und zivilisiert für eine Piratenkönigin. Es wäre mir lieber, du würdest dich um sie kümmern, bis ich wieder zurückkomme.« Das Kind fest an sich drückend, flüsterte Lottie, nur für Allegras Ohren bestimmt: »Und ich komme wieder zurück, das verspreche ich.«
    Dann richtete Lottie sich auf und überließ Allegra Miss Terwilligers knorrigen, aber fähigen Händen. Die alte Frau reichte ihren Gehstock einem Lakai und legte Allegra die Hände auf die Schultern, sodass das Mädchen gerade und aufrecht stand.
    Ned hielt Lottie mit ernster Miene die Hand hin. Lottie ergriff sie und stieg in die Kutsche, ließ sich auf den Sitz neben dem Korb mit ihren Katzen sinken, während Ned neben Harriet Platz nahm. Als sie vor all diesen Wochen auf Oakwylde Manor angekommen war, hatte sich ihr Herz noch nach Zuhause gesehnt. Jetzt fuhr sie nach Hause und ließ ihr Herz hier zurück.
    Als die Kutsche sich mit einem Ruck in Bewegung setzte, lehnte sie sich aus dem Fenster und warf einen letzten Blick auf das Herrenhaus. Obwohl sich in den Sprossenfenstern nur ein kleiner Ausschnitt des grauen Himmels spiegelte, spürte sie, dass Hayden hinter einem der Fenster stand – beobachtend, wartend. Er hatte ihr im Moment keine andere Wahl gelassen, als ihn seinen Gespenstern zu überlassen.
    »Wenn du ihn je geliebt hast, Justine«, flüsterte sie eindringlich mit geschlossenen Augen, »dann lass ihn frei.«
    Der Laut, den der Wind an ihr Ohr trug, mochte der Schrei einer Möwe sein, die über der Brandung kreiste, konnte aber ebenso gut das perlende Lachen einer Frau sein.

19
    Vielleicht war es noch nicht zu spät, meine Seele im Austausch für seine zu gehen …
    »Tante Lottie ist nach Hause gekommen! Tante Lottie ist nach Hause gekommen!«
    Als Lottie vor Devonbrooke House aus der Kutsche stieg, wurde sie von den Freudenschreien ihrer Nichte begrüßt, die aus einem Fenster im oberen Stock ertönten. Die Eingangstür des Hauses flog auf, und ihre Familie kam heraus, lachend und scherzend.
    Ein paar Minuten lang herrschte Chaos, alle umarmten, küssten und drückten sie. Laura strahlte, während Sterling Lottie im Kreis herumwirbelte, dass sie den Boden unter den Füßen verlor. Onkel Thane und Tante Diana waren zum Supper eingeladen, sodass ihre Zwillinge und die Spaniels ebenfalls zu dem lautstarken Durcheinander beitrugen, indem sie allen vor den Füßen herumhüpften. Als Lottie ein scharfes Jaulen hörte, hob sie rasch ihren Fuß, unsicher, ob sie auf einen Hund oder ein Kleinkind getreten war.
    George klopfte ihr auf die Schulter und grinste wie ein Betrunkener. »Ich hätte nie gedacht, dass du und dein Geplapper mir fehlen würden, Schwesterchen, aber ich muss gestehen, es war schrecklich öde hier ohne dich.«
    »Das ist aber nicht das, was ich gehört habe«, erwiderte Lottie und nickte zu ihrem Reisebegleiter, der Harriet gerade aus der Kutsche half. »Es heißt, du habest in den vergangenen Wochen versucht, eine gewisse Operettentänzerin für dich zu gewinnen.«
    George sah Ned mit gerunzelter Stirn an und errötete bis zu den Wurzeln seines sandfarbenen Haares. »Quatsch! Viel eher umgarnt sie mich.«
    »Tante Lottie, Tante Lottie!« Der achtjährige Nicholas zog an dem Ärmel ihres Spencerjäckchens. »Ist es wahr, was es über Cornwall heißt? Gibt es dort entsetzliche Riesen, die Kinderknochen als Zahnstocher benutzen?«
    »Ich denke nicht, Nicky.« Lottie strich ihrem Neffen eine dunkle Locke aus den braunen Augen. »Die Riesen in Cornwall essen die Knochen mit. Du kannst es mitten in der Nacht knacken hören, wenn du einzuschlafen versuchst.«
    Während er erfreut aufkreischte, verdrehte seine neunjährige Schwester nur die Augen. »Jungs sind so dumm. Alle Welt weiß doch, dass es in Cornwall nicht so etwas wie Riesen gibt. Oder sonst irgendwo auf der Welt.«
    »Du hast Recht, Ellie«, sagte Lottie, mit unverändert ernster Miene. »Aber nur, weil die Seeungeheuer sie alle aufgefressen haben.«
    »Siehst du!«, rief Nicholas. »Ich habe dir doch gesagt, dass es in Cornwall Seeungeheuer gibt!« Unter lautem Triumphgeheul zog er fest an einer der goldenen Locken seiner Schwester. Während er aus ihrer Reichweite tänzelte, brachte Onkel Thane mit sicherem Griff Spaniels und Zwillinge aus der Gefahrenzone.
    »Du widerwärtiger Wicht …« Ellie vergaß alle Bemühungen um damenhaftes Verhalten, rannte

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