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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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könnte, dass sie davon ohnmächtig wurde; denn so wird es höchstwahrscheinlich gewesen sein.«

    Tristans Blick kehrte zu Pringle zurück. »Sie glauben, sie wurde ohnmächtig?«
    »Ich kann es nicht beweisen, aber das ist meine Vermutung.« Pringle wies auf das Chaos im Raum. »Sie hat wohl gehört, dass hier etwas vor sich ging, und wollte nachsehen. Sie steht am Kopf der Treppe und späht hinunter. Sie sieht einen Mann. Erschreckt sich. Schock, Ohnmacht, Fall. Und hier haben wir das Ergebnis.«
    Tristans Blick wanderte über die Chaiselongue hinweg erneut zu Leonora; er schwieg einen Moment lang und nickte. Dann sah er Pringle an und streckte ihm die Hand entgegen. »So ist es, hier haben wir das Ergebnis. Vielen Dank für Ihr Kommen.«
    Pringle schüttelte Tristans Hand, während ein finsteres Lächeln über seine Lippen huschte. »Ich hatte angenommen, mit meinem Ausscheiden aus dem Militärdienst würde sich meine Arbeit fortan überaus stumpfsinnig gestalten, aber solange Sie und Ihre Freunde in der Nähe weilen, wird mir gewiss nicht langweilig.«
    Sie trennten sich mit einem Lächeln. Pringle ging hinaus und zog die Eingangstür hinter sich zu.
    Tristan trat um das hintere Ende der Chaiselongue herum zu Leonora, die auf Miss Timmins hinabsah. Er legte einen Arm um sie und zog sie leicht an sich heran.
    Sie ließ es zu. Lehnte sich einen Augenblick lang gegen ihn. Ihre Hände waren fest ineinander verschränkt. »Sie sieht so friedlich aus.«
    Ein Augenblick verstrich, dann richtete sie sich auf und seufzte tief. Sie strich ihr Kleid glatt und sah sich um. »Es ist also anscheinend jemand eingebrochen und hat das Zimmer durchsucht. Miss Timmins hat ihn gehört und stand auf, um nachzusehen. Als der Dieb den Flur betrat, entdeckte sie ihn, wurde ohnmächtig, stürzte … und starb.«
    Als er nichts erwiderte, sah sie ihn an. Sie studierte seinen Blick. Runzelte die Stirn. »Was stört dich an dieser Theorie? Es passt alles zusammen.«

    »Ganz genau.« Er ergriff ihre Hand und führte sie zur Tür. »Und deshalb vermute ich, dass wir genau das glauben sollen.«
    »Glauben sollen?«
    »Du hast ein paar wesentliche Details übersehen. Zum einen, dass kein einziges Fenster, keine Tür aufgebrochen oder versehentlich offen gelassen wurde. Sowohl Jeremy als auch ich haben diese Tatsache überprüft. Zweitens …« Während er den Flur betrat und Leonora vor sich her schob, warf Tristan einen letzten Blick zurück in den Salon. »… würde kein Dieb, der etwas auf sich hält, ein Zimmer in solch einem Zustand hinterlassen. Das ergibt keinen Sinn, schon gar nicht nachts. Warum sollte er einen solchen Lärm riskieren?«
    Leonora runzelte die Stirn. »Und gibt es auch noch ein Drittens?«
    »Keines der anderen Zimmer wurde durchsucht, anscheinend hat sich der vermeintliche Dieb nirgendwo sonst zu schaffen gemacht. Abgesehen von …« Er hielt ihr die Eingangstür auf und bedeutete ihr vorauszugehen; sie trat hinaus und wartete ungeduldig ab, bis er endlich die Tür abgeschlossen und den Schlüssel eingesteckt hatte.
    »Nun?«, fragte sie, während sie sich bei ihm einhakte. »Abgesehen von was ?«
    Sie gingen die Treppenstufen hinunter. Als er schließlich fortfuhr, klang sein Ton sehr viel härter, kälter, distanzierter. »Abgesehen von ein paar ganz und gar frischen Kratzern und Macken in der Kellerwand.«
    Sie riss die Augen auf. »Die Wand, die an unser Haus grenzt?«
    Er nickte.
    Leonora wandte den Blick zurück zu den Fenstern des Salons. »Also war das hier Mountfords Werk?«
    »Ich gehe stark davon aus. Und er wollte verhindern, dass wir etwas ahnen.«
     
    »Wonach suchen wir eigentlich?«
    Leonora folgte Tristan in den Raum, der Miss Timmins als
Schlafzimmer gedient hatte. Sie waren zunächst ins Haus der Carlings zurückgekehrt, hatten Humphrey in Kenntnis gesetzt und waren dann hinunter in die Küche gegangen, um Daisy mitzuteilen, dass ihre Dienstherrin tatsächlich tot war. Tristan hatte sich nach Verwandten erkundigt, doch Daisy wusste von niemandem. In den sechs Jahren, die sie am Montrose Place arbeitete, hatte sich nie jemand gemeldet.
    Jeremy hatte sich bereiterklärt, alle nötigen Vorkehrungen zu treffen; Leonora war derweil gemeinsam mit Tristan in Miss Timmins’ Haus zurückgekehrt, um nach irgendwelchen Hinweisen auf mögliche Angehörige zu suchen.
    »Briefe, ein Testament, Anwaltsschreiben - irgendetwas, was uns zu einem Verwandten führen könnte.« Er öffnete die kleine

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