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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Reihe hochgelegener Fenster in Bodennähe auf den vorderen Garten hinaus; sie hatten sicherlich einmal ausreichend Licht in den Raum einfallen lassen, doch inzwischen waren sie trüb und gesprungen.
    Tristan bemerkte sofort, dass die Fenster selbst für ein Kind zu klein waren, um hindurchkriechen zu können.
    Leonora hatte ihn nicht hereinkommen hören; ihre Nase war tief in einem dicken, moderigen Buch vergraben. Er kratzte mit seiner Sohle über den Steinboden. Sie blickte auf - lächelte ihn freudig an.
    Er lächelte zurück und ließ sich von der schlichten Geste wärmen; schlendernd betrat er den Raum und sah sich um. »Sagten Sie nicht, dieser Raum wäre jahrelang verschlossen gewesen?«
    Er bemerkte keinerlei Spinnweben, und alle Oberflächen - Tische, Fußboden und Regale - waren makellos sauber.
    »Ich habe die Hausmädchen heute Morgen hier hereingeschickt.
« Sie begegnete seinem Blick, als er sich ihr zuwandte. »Ich bin keine allzu große Freundin von Spinnen.«
    Er bemerkte einen Stapel staubiger Briefe, die neben ihr auf der Werkbank lagen; seine heitere Stimmung schwand. »Haben Sie irgendetwas gefunden?«
    »Nichts Konkretes.« Sie schlug das Buch zu; eine Staubwolke stieg aus den Seiten auf. Sie deutete auf ein hohes Holzregal - eine Art Kreuzung aus Registratur und Bücherregal -, das die Wand oberhalb der Werkbank einnahm. »Er war zwar ordentlich, aber leider ohne jede Methode. Er scheint über die Jahre hinweg alles verwahrt zu haben. Ich habe Rechnungen und Belege aus Stapeln von Briefen heraussortiert und Einkaufslisten zwischen Entwürfen wissenschaftlicher Schriften herausgefischt.«
    Er nahm das oberste Blatt vom Stapel. Es handelte sich um einen Brief in verblichener Schrift. Auf den ersten Blick hätte er auf eine Frauenhandschrift getippt, aber der Inhalt war eindeutig wissenschaftlicher Natur. Er warf einen Blick auf die Unterschrift. »Wer ist A.J.?«
    Leonora lehnte sich näher an ihn heran, um den Brief genauer zu betrachten. Ihr Busen streifte seinen Arm. »A.J. Carruther.«
    Sie wandte sich ab und stellte das alte Buch zurück ins Regal. Er unterdrückte den instinktiven Drang, sie zurückzuziehen, um die körperliche Nähe wiederherzustellen.
    »Carruther und Cedric haben regelmäßig miteinander korrespondiert - wie es aussieht, haben sie vor Cedrics Tod an einer gemeinsamen Abhandlung gearbeitet.«
    Nachdem sie den Band sicher abgestellt hatte, drehte sie sich um. Tristan blätterte die anderen Briefe durch. Ihren Blick fest auf den Papierstapel geheftet, kam sie näher. Sie verschätzte sich bei der Entfernung und machte einen Schritt zu viel, ihre Hüfte und ihre Schulter streiften seinen Körper.
    Verlangen loderte auf, züngelte zwischen ihnen hin und her.
    Tristan versuchte zu atmen. Vergeblich. Die Briefe entglitten seiner Fingern. Er zwang sich, einen Schritt zurückzutreten.

    Seine Füße rührten sich nicht von der Stelle. Sein Körper sehnte sich zu sehr nach der Berührung, als dass er sie ihm hätte verwehren können.
    Sie blickte durch ihre Wimpern hindurch flüchtig zu ihm auf, dann wich sie - scheinbar peinlich berührt - ein winziges Stück zurück, sodass zwischen ihnen ein Zentimeter Luft entstand.
    Zu viel. Und doch nicht genug. Seine Hände wanderten bereits nach oben, um Leonora zurückzuziehen, als er sich seiner Handlung bewusst wurde und die Arme abrupt sinken ließ.
    Sie griff rasch nach den Briefen und breitete sie vor sich aus.
    »Ich wollte«, ihre Stimme klang heiser; sie unterbrach sich, um sich zu räuspern, »die hier gerade durchgehen. Möglicherweise enthalten sie irgendeinen Hinweis.«
    Es dauerte länger, als ihm lieb war, ehe er sich wieder vollständig auf die Briefe konzentrieren konnte; er hatte eindeutig zu lange in Abstinenz gelebt. Er holte tief Luft, atmete aus. Sein Verstand kehrte zurück. »In der Tat. Möglicherweise können wir daraus ableiten, ob Cedric irgendetwas entdeckt hat, hinter dem Mountford her sein könnte. Wir dürfen nicht vergessen, dass er das Haus zunächst kaufen wollte. Es muss also etwas sein, das im Haus verblieben wäre.«
    »Oder auf das er, als neuer Besitzer, Zugriff gehabt hätte, noch bevor wir ausgezogen wären.«
    »Richtig.« Er breitete die Briefe auf der ganzen Werkbank aus und ließ dann seinen Blick über die Regalfächer wandern. Er kehrte der personifizierten Versuchung den Rücken und schritt die Werkbank entlang, seinen Blick fest auf das Regal geheftet auf der Suche nach weiteren Briefen. Er

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