Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
Vom Netzwerk:
seinen Augen zu einer einzigen Hormonpfütze zerflossen.“
    Linda und Monika lachten auch noch, als sie an den schuftenden Männern vorbei in den Kellerraum hinabstiegen, um sich einer neuen Arbeit zuzuwenden.
    Beide Männer richteten sich gleichzeitig auf und blickten kopfschüttelnd den kichernden Frauen hinterher.
    „Das kriegen die irgendwie in die Wiege gelegt“, bemerkte Tobias lakonisch.
    „Das liegt nur daran, dass sie selbst während der Arbeit ununterbrochen miteinander quatschen“, erwiderte Alexander. Grinsend setzten sie sich nebeneinander auf die riesige Wäschetruhe, die sie gerade aus dem Keller raufgeschleppt und neben den alten Sekretär geschoben hatten.
    Alexander griff in die Brusttasche seines Hemds und zog seine Zigaretten heraus. „Ich finde, wir haben uns nach dieser Kraftanstrengung eine kleine Rauchpause redlich verdient“, sagte er und gab Tobias Feuer, der sich bereits eine Zigarette zwischen die Lippen gesteckt hatte. Die brennende Zigarette im Mundwinkel, stopfte Alexander die Packung wieder in seine Brusttasche zurück, wobei ihm der Rauch in die Augen stieg und er sein rechtes Auge zukneifen musste. Mit einer schnellen Kopfbewegung deutete er zur Kellertreppe.
    „Wie kommst du denn voran mit der rothaarigen Xanthippe?“
    „Geht so.“
    „Geht so?“
    „Ja.“
    „Aha.“
    Alexander wartete noch zwei oder drei Züge von seiner Zigarette ab, bevor er die nächste Frage stellte. „Wie war’s vorhin im Keller?“
    Sein junger Kollege stieß einen leisen Fluch aus und ballte seine freie Hand zu einer Faust, die kraftvoll auf seinem eigenen Oberschenkel landete.
    „Aha“, sagte Alexander noch einmal und unterdrückte ein Grinsen. „Ich kenne das Gefühl.“
    „Sie ist …“
    „Komm schon, spuck es aus. Was ist sie?“
    „Sie macht mich völlig fertig, Alex. Ich habe mich noch nie so verflucht schlecht gefühlt.“
    „Du willst doch nicht sagen, unser Rotkäppchen hat dich noch immer nicht rangelassen?“, fragte Alexander verständnislos. Er selbst kannte Monika schließlich vollkommen anders.
    „Nein, zur Hölle noch mal, das hat sie nicht.“
    „Dann solltest du schnellstens etwas unternehmen.“
    „Sehr witzig. Was denn, bitte schön?“
    Nach einem letzten Zug drückte Alexander seine Zigarette schließlich in einem Aschenbecher aus, der hinter ihnen auf der Fensterbank stand. „Das Zauberwort heißt: Beharrlichkeit. Übrigens, eine der stärksten Waffen, die uns Männern zur Verfügung stehen. Und sieh zu, dass du möglichst viel mit ihr alleine bist.“
    „Ich halte es nicht mehr lange aus, Alex“, gab Tobias flüsternd zu und fuhr sich mit beiden Händen durchs helle Haar. Sein Gesicht nahm eine dunkle Färbung an. „Ich bin kurz vorm Durchdrehen. Und glaub mir, ich bin nicht besonders stolz darauf.“
    Alexander klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Ich sagte dir ja schon, ich kenne das Gefühl, zum Wachsmännchen zu werden. Das Schlimme ist, dass sich unter gewissen Umständen auch später nicht viel daran ändert.“
    Die beiden Männer sahen sich in die Augen.
    „Man fühlt sich ziemlich affig dabei, oder?“
    „Ja, aber glaube mir, Tobias: Nichts auf der Welt lässt sich mit dem Gefühl vergleichen, wenn du merkst, dass es ihr genauso ergeht.“
    „Ihr seid wirklich zu beneiden, Linda und du. Man sieht auf den ersten Blick, dass es zwischen euch beiden etwas ganz Besonderes ist.“
    Alexander lächelte versonnen und blickte zur Kellertreppe, auf der gerade wieder die beiden Frauen erschienen, die zusammen einen großen Karton herauftrugen.
    Den Rest des Abends verbrachten sie damit, den Ausstellungsraum fast vollständig einzurichten und auszustaffieren. Sogar den Männern schien diese Aufgabe höllischen Spaß zu machen. Gegen Mitternacht brachen Tobias und Monika auf, und einige Minuten später stiegen auch Alexander und Linda ins Auto.
    An einer roten Ampel schob Alexander seine Hand auf ihren Oberschenkel. „Tut mir übrigens leid, dass ich heute erst so spät für dich da sein konnte.“
    Sie lächelte. „Ach Alex, du kannst doch nichts dafür. Es ist schließlich dein Job.“
    „Konntest du wenigstens noch ein paar Stunden schlafen, nachdem man mich in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett geklingelt hat?“
    „Ich schlafe generell nicht besonders gut, wenn du nicht neben mir bist, aber ich bin noch ein bisschen liegen geblieben.“
    Er warf ihr noch einen kurzen, sehr liebevollen Blick zu, bevor er weiterfuhr und schließlich den

Weitere Kostenlose Bücher