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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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du auch von Anfang an den Täter, weil er eben bekannt ist, aber daran, was passiert ist, kannst du nichts mehr ändern. Niemand kann das. Du kannst nur dafür sorgen, dass der Schuldige gefasst und der Staatsanwaltschaft übergeben wird.“
    Linda schob ihre Hand über seine. „Du bist bestimmt ein sehr guter Polizist, Alex.“
    „Nun“, erwiderte er lächelnd, „ich gebe mir jedenfalls Mühe, nicht auf die gleiche Weise abzustumpfen wie so viele meiner lieben Kollegen.“ Sein dunkler Blick heftete sich auf ihren Mund. „Komm her“, sagte er leise. „Komm zu mir und küss mich, Ballerina.“
    Bevor sie seiner verlockenden Aufforderung nachkommen konnte, stürmte Charlotte in die Küche, und Linda hielt abrupt in ihrer Bewegung inne.
    Alexander stutzte kurz, erhob sich dann aber sofort. „Ich werde dann mal verschwinden und Mutter und Tochter miteinander alleinlassen.“
    „Och, du brauchst wegen mir nicht abzuhauen, Alex. Wenn ihr wollt, gehe ich gerne rauf in mein Zimmer und schaue für den Rest des Tages fern.“ Charlottes Grinsen war frech, herausfordernd und offen wie immer. Alexander gefiel das. Linda offensichtlich nicht. Ihr verlegener Gesichtsausdruck ließ jedenfalls keinen Zweifel zu.
    „Charlotte, bitte!“
    Alexander mischte sich schnell ein. „Nein, nein, Charlie, ich wollte sowieso gerade gehen. Heute Nachmittag kannst du über deine Mutter voll und ganz verfügen.“ Er zog seine Jacke an und griff nach Zigaretten und Feuerzeug, schob beides in die Innentasche, ohne seinen Blick von Linda zu lösen.
    „Ähm, ich bringe dann mal meine Sachen nach oben, tschau, Alex.“ Charlotte war bereits verschwunden, bevor er ihren Abschiedsgruß erwidern konnte.
    Linda folgte ihm wortlos in die Eingangshalle. Vor der Haustür wandte Alexander sich ihr zu und hob ihr Kinn an. Er bemerkte eine neue Traurigkeit in ihren Augen und wunderte sich ein wenig darüber. Am frühen Morgen hatte sie ungewohnt gelöst und unbeschwert gewirkt, das hatte ihm gefallen. „Ich rufe dich heute Abend noch einmal an“, versprach er und zog sie an sich.
    „Wirst du wiederkommen, Alexander?“ Die Angst in ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen.
    „Natürlich werde ich wiederkommen, schon morgen. Warum glaubst du, ich würde das nicht tun?“
    Ihre Stirn sank gegen seine Brust. „Ich weiß nicht genau, nur so ein Gefühl.“
    Noch einmal hob er ihr Kinn an und zwang sie so, ihn anzuschauen. „Hör zu, Linda, ich … Es war sehr schön mit dir. Sehr, sehr schön! Ich habe jede Sekunde genossen, die wir zusammen waren, aber ich begehre dich heute nicht weniger, als ich es gestern getan habe. Im Gegenteil!“ Um seine Worte zu bestätigen, küsste er sie. Der Kuss war voller Zärtlichkeit und gab ihr ein wenig von der Sicherheit, die sie so dringend brauchte. Ihre Hände fuhren streichelnd über seine glatt rasierten Wangen.
    „Danke für den wunderschönen Abend, Alex … und für … alles andere.“
    Er lächelte liebevoll auf sie herab. „Wir werden das wiederholen, Ballerina. Und damit meine ich übrigens auch das Ballett.“
    Der goldene Farbton in ihren Augen vertiefte sich, und ihr Mund verzog sich zu einem zögerlichen Lächeln. „Bis bald, Herr Hauptkommissar, und vergessen Sie mich nicht.“
    „Keine Chance.“
    Der Montagmorgen brachte Alexander nicht nur einen neuen Fall, sondern auch eine neue Kollegin, die den zweiten Schreibtisch in seinem Büro übernahm. Seit Karl-Heinz Hartmann, Alexanders früherer Kollege, vor einigen Monaten in Pension gegangen war, hatte der Schreibtisch leer gestanden.
    Monika Kaminski war nicht nur sehr hübsch, sondern entpuppte sich trotz ihrer Jugend auch als eine erstaunlich kompetente Kriminalistin, wie Alexander bereits in den ersten Stunden ihrer Zusammenarbeit feststellen konnte. Zudem war ihre offene und etwas burschikose Art ihm auf Anhieb überaus sympathisch.
    Schon am späten Vormittag nannten sie sich beim Vornamen, und mittags gingen sie gemeinsam in die Kantine zum Essen.
    Gerade als Alexander seinen leeren Teller zurückschob, steuerte Siegfried Rossner mit einem vollen Tablett auf ihren Tisch zu.
    „Darf ich mich zu euch setzen?“
    „Ja sicher, Siggi, setz dich.“ Alexander zog für den älteren Kollegen einen Stuhl unter dem Tisch hervor, und Siegfried Rossner ließ sich darauf nieder.
    „Ich lass euch zwei allein und überprüfe schon mal die Fitnesstrainer, wie du es vorgeschlagen hast“, sagte Monika an Alexander gewandt und spielte damit auf den neuen

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