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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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diesem Job, Alex? Seit gestern? Du weißt doch ganz genau, dass es genug Mörder mit einem gottverdammten Engelsgesicht gibt, Herrgott noch mal! Und um deinen anderen Einwand zu entkräften – wir finden rein gar nichts, was darauf hinweisen könnte, dass Frank Michaelsen Feinde hatte oder auch nur von irgendwem bedroht wurde. Im Gegenteil. Jeder im Milieu hatte Angst oder zumindest einen Höllenrespekt vor ihm. An den Typen hat sich niemand herangewagt. Es gab kaum jemanden, der ihn persönlich kannte oder direkt mit ihm Geschäfte gemacht hätte. Das lief alles über seine Geschäftsführerin, und zwar vollkommen problemlos. Es war ein offenes Geheimnis, dass ‚der Schleifer‘ direkt hinter ihr stand. Er war so was wie ein Phantom auf dem Kiez. So wie es aussieht, hat er selbst nur den Ton angegeben und dann ordentlich abkassiert.“
    „Ihr habt mir erzählt, dass es Leute gegeben haben soll, die mit ihm zusammengerasselt sind. Was ist denn mit denen? Irgendwie muss er sich doch seinen zweifelhaften Ruf erworben haben.“
    Siegfried schüttelte nur seinen Kopf. „Sackgasse! Du kennst doch das Milieu.“
    „Und was ist mit dieser … Frau, seiner Geliebten? Was ist mit ihr? Sie schmeißt doch jetzt den Laden allein, oder?“
    „Du läufst im Kreis, Hellberg. Sie konnte doch gar nichtwissen, dass Linda Michaelsen kein Interesse an diesem entzückenden Erbe haben würde. Es gab zwischen Frank Michaelsen und seiner Geschäftsführerin keine Vereinbarung. Wie du weißt, gibt es auch kein Testament. Seine Geliebte war viel mehr angewiesen auf den lebenden Michaelsen. Die ersten Probleme hat sie sicher inzwischen auch schon gehabt, nachdem sich überall herumgesprochen hat, dass ‚der Schleifer‘ nicht mehr unter den Lebenden weilt und schützend seine gefürchtete Hand über sie hält.“
    „Habt ihr seine Mädchen genau überprüft?“
    „Wofür hältst du uns, Alex? Natürlich.“ Siegfried Rossner erhob sich. „Tut mir leid, Hellberg, ich muss wieder zurück an die Arbeit. Halt die Ohren steif. Und Alex – kein Wort zu ihr, in Ordnung?“
    Alexander nickte wortlos. Er fühlte sich seltsam leer und ausgebrannt. Linda hatte mit Walter gesprochen! Dabei hatte sie ihm unmissverständlich den Eindruck vermittelt, er selbst sei der Erste gewesen, dem sie sich anvertraut habe. Das machte ihm zu schaffen. Er dachte an das Gespräch zurück, in dem sie ihm von ihrer Absicht berichtet hatte, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, und von Franks Reaktion darauf. Ein ganz passables Mordmotiv, so hatte er es selbst genannt. Beißende Übelkeit stieg in ihm auf, und er stürzte den Rest seines kalten Kaffees hinunter, bevor auch er endlich die Kantine verließ.
    Die Arbeit nahm Alexander voll und ganz in Anspruch und vertrieb für einige Stunden seine Probleme. Erst als er nach Dienstschluss in seinem Wagen saß und bereits auf dem Weg zu Linda war, begann es in seinem Kopf erneut zu brodeln.
    Er konnte sich gut vorstellen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sich seine Kollegen auf sie stürzen würden. Sollte er nicht doch mit ihr reden, sie darauf vorbereiten? Rechneten sie vielleicht insgeheim damit, dass er zuerst mit ihr sprach? Zweifelte er gar selbst an ihr? Sein Kopf begann unter den vielen Fragen, die sich ihm aufdrängten, unangenehm zu dröhnen. Es wurde Zeit, dass er sich zusammennahm, damit sie ihm nichts anmerkte.
    Als er zehn Minuten später vor ihrer Haustür stand, hatte er sich wieder im Griff – und er hatte einen Entschluss gefasst.
    Sie aßen gemeinsam mit Charlotte einen vorzüglichen Lachsauflauf, den Linda ihnen kredenzte, und spielten nach dem Essen noch eine Stunde ‚Mensch ärgere dich nicht‘ miteinander. Dann zog sich Charlotte mit der Entschuldigung zurück, sie müsse noch ein paar Hausaufgaben erledigen und würde hinterher direkt schlafen gehen. Kaum waren sie allein, rückte Alexanders eigentliches Vorhaben in weite Ferne, und er gab viel lieber dem heftigen Verlangen nach, das er in den letzten Stunden mehr oder weniger erfolgreich verdrängt hatte.
    Er zog Linda in seine Arme und küsste sie ausgiebig und voller Leidenschaft. „Den ganzen Tag habe ich mich schon danach gesehnt, dich zu küssen“, flüsterte er. Im gleichen Atemzug wurde ihm bewusst, dass das absolut der Wahrheit entsprach, und dieser Gedanke rief in ihm erneut einen heftigen, aber nur sehr kurzen Anflug von echter Zerrissenheit hervor.
    „Mir ist es genauso gegangen.“ Ihr Blick wirkte verhangen. Der

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