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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Fall an, den sie zusammen bearbeiteten.
    Alexander nickte. „Ja, danke, Monika. Es wird nicht mehr lange dauern, dann komme ich nach und greife dir unter die Arme.“
    Kaum war die neue Kollegin außer Hörweite, verzog sich Rossners Gesicht zu einem anzüglichen Grinsen. „Der würde ich auch gerne mal unter die Arme greifen, Alex.“
    Ebenfalls grinsend schüttelte Alexander den Kopf. „Du bist unverbesserlich, Siggi.“
    „Nun, so feuerrotes Haar macht mich eben an.“
    Alexander besorgte sich noch einen Becher Kaffee und wartete ab, bis Siegfried ebenfalls aufgegessen hatte, dann überwand er schließlich seine innere Blockade. „Gibt es eigentlich etwas Neues im Fall Michaelsen?“
    Rossners Gesicht wurde ernst, aber damit hatte Alexander schon gerechnet. „Du hast einige Zeit nicht nachgefragt. Wir haben schon gedacht, die Sache interessiert dich nicht mehr.“
    „Doch … doch, der Fall interessiert mich durchaus noch. Ich war nur sehr beschäftigt in den letzten Wochen, das ist alles.“
    Alexanders Kollege spielte nachdenklich mit einem unbenutzten Messer, das vor ihm auf dem Tisch lag. „Hast du eigentlich noch Kontakt zu der schönen Witwe?“
    „Ja, warum?“
    Alexander wusste, dass Siegfried Rossner nichts vor ihm zurückhalten würde. Sein Kollege und er arbeiteten seit vielen Jahren zusammen, wussten ihre Stärken und Schwächen einzuschätzen und respektierten sich gegenseitig. „Das Blatt hat sich ein wenig gewendet. Sie ist inzwischen unsere erste Wahl, Alex.“
    „Wie bitte?“ Alles in Alexander wurde kalt. Durch seine Venen schien plötzlich Eiswasser zu fließen. Er zuckte leichtzusammen und verspürte einen bitteren Geschmack im Hals. „Das kann nicht euer Ernst sein, Siggi! Die Frau kann keiner Fliege etwas zuleide tun.“
    Beschwichtigend spürte er Siegfrieds Hand auf seinem Unterarm. Alexander wurde bewusst, dass seine heftige Reaktion aussagekräftig genug gewesen war. Der erfahrene Kriminalist Rossner hatte nun sicherlich seine Schlüsse über die Art seiner Beziehung zu Linda Michaelsen gezogen, doch auch das würde nichts an Siegfrieds Einstellung zu ihm ändern, das wusste Alexander einfach. Ihr unerschütterliches Vertrauen in die Berufsmoral des anderen beruhte auf Gegenseitigkeit.
    „Wir haben lange Gespräche mit seiner Geschäftsführerin und Geliebten geführt, Alex“, fuhr Siegfried fort. „Die Angaben, die sie gemacht hat, sind uns außerdem von einem Mitglied der Familie bestätigt worden. Linda Michaelsen hatte ein echtes Motiv, mein Freund, sogar ein klassisches Motiv. Und wenn du mich fragst – ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie tatsächlich als Täterin infrage kommt. Sie hat ihrem holden Gatten das Lebenslicht ausgeblasen … oder es ihm ausblasen lassen, wie auch immer.“
    „Was habt ihr genau?“ In Alexanders Kopf herrschte ein heilloses Desaster.
    Siegfried Rossner zögerte. „Alex, ich überlege gerade, ob es unter den gegebenen Umständen sehr klug ist, mit dir darüber zu reden.“
    Alexander sprang auf, und sein Stuhl machte auf den grauen Steinfliesen des Kantinenbodens ein unangenehmes Geräusch. Einige Köpfe fuhren zu ihnen herum.
    „Setz dich, Superhirn, ich habe es nicht so gemeint. Komm, setz dich wieder hin und spiel hier nicht den Eingeschnappten.“
    Langsam ließ sich Alexander zurück auf seinen Stuhl sinken. „Erzähl mir genau, was ihr habt, Siggi. Ich muss alles wissen.“
    Rossner blickte ihm eine Weile stumm ins Gesicht, doch dann nickte er. „Michaelsen hat gegenüber seiner Geliebten durchblicken lassen, dass seine Frau sich scheiden lassen wollte, und nicht nur das. Aus Gründen, die uns noch nicht bekannt sind, lehnteMichaelsen die Scheidung rigoros ab. Sein Bruder Walter bestätigte uns außerdem, dass seine Schwägerin sich mehrmals bei ihm über ihren Mann ausgeweint hat. Schon vor einigen Jahren hat sie Walter Michaelsen gegenüber behauptet, ihr Mann würde sie regelmäßig körperlich und seelisch misshandeln und habe sie außerdem noch um ihr Familienerbe gebracht. Sie hatte demnach jeden Grund, ihren Gemahl abgrundtief zu hassen, Alex.“
    Walter? Sie hat schon früher mit Walter Michaelsen darüber gesprochen? Warum gerade Walter?
    Sein Magen begann zu schmerzen, und das war noch nie ein gutes Zeichen gewesen. „Siggi, Frank Michaelsen hat sich in einem Milieu aufgehalten, das prädestiniert ist für einen Mord dieser Art. Du hast Linda doch kennengelernt, sie …“
    „Wie lange bist du schon in

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