Eine stuermische Affaere
geschieden“, widersprach er trocken.
Das war ihr neu!
„Siehst du? Du weißt nichts über mich. Und bevor du wieder falsche Schlüsse ziehst, es war meine Frau, die sich anderweitig vergnügt hat!“
Betroffen runzelte Cat die Stirn. Er hatte recht. Sie war ihm gegenüber ziemlich voreingenommen.
„Bei unserer ersten Begegnung hast du mir unterstellt, ich würde meine Partnerin betrügen wollen“, erinnerte er sie ungerührt. „Du hast sogar angedeutet, ich würde so etwas regelmäßig tun.“
„Dafür habe ich mich schon entschuldigt“, sagte sie kleinlaut.
„Weißt du, was ich glaube? Du findest mich derartig anziehend, dass du dir selbst krampfhaft solche Dinge einzureden versuchst, nur um deine Gefühle für mich zu bekämpfen.“
Für eine Sekunde war sie sprachlos. „Und weißt du, was ich glaube?“, keuchte sie schließlich. „Dass du der arroganteste Kerl bist, der mir je untergekommen ist.“
„Da haben wir es wieder. Noch eine Ausflucht.“ Seine provokante Haltung war unerträglich. „Du hast ein besseres Abwehrsystem als das britische Verteidigungsministerium.“
„Und du hast ein enormes Ego.“
Grinsend lehnte er sich zurück. „Mir gefallen unsere kleinen Verbalschlachten. Sie sind wie ein temperamentvolles Vorspiel, findest du nicht?“
„Nein, finde ich nicht.“
„Wenn die eigentliche Sache genauso heiß werden sollte wie dieser Vorgeschmack, brauchen wir wohl feuerfeste Bettwäsche“, scherzte er dreist.
Er lachte über ihre finstere Miene. Die meisten Leute ließen sich schnell von ihm beeindrucken, ja sogar einschüchtern. Vor allem Frauen ließen sich meist bereitwillig auf seine Führung ein. Cat dagegen benahm sich wie eine Wildkatze, die es zu zähmen galt. Er durfte nur nicht vergessen, dass eine Wildkatze extrem scharfe Krallen hatte.
„Sollten wir diese lächerliche Konversation nicht lieber beenden und uns dem Geschäft zuwenden?“, schlug sie vor und hielt mit ihren klaren, grünen Augen seinem forschenden Blick stand.
Oh ja, er freute sich sehr darauf, ihren Willen zu brechen. Am Ende würde sie sich schnurrend seinen Wünschen fügen …
Nicholas gab vor, einzulenken. „Na gut, hol deine Papiere heraus.“ Er beobachtete Cat dabei, wie sie sich von ihrem Sitz erhob und in ihrer Aktentasche zu kramen begann. Der Anblick ihrer weiblichen Kurven trieb ihm ein heißes Gefühl des Verlangens in die Lenden, und er zog unhörbar die Luft ein.
„Du hast ein nettes Büro hier“, bemerkte Cat plötzlich, und Nicholas riss seinen Blick von ihren verführerischen Rundungen los. Er schüttelte leicht den Kopf, wie um seine Gedanken zu vertreiben, und stand ebenfalls auf.
„Ja, es ist ausgesprochen nützlich auf Geschäftsreisen. So kann ich meine freie Zeit besser nutzen.“ Er wies auf die Tür zur Schlafkabine. „Ich habe es gern gemütlich.“
„Ist mir nicht entgangen.“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als das Flugzeug plötzlich durch eine Turbulenz stark erschüttert wurde.
„Alles in Ordnung?“, fragte Nicholas besorgt und streckte blitzschnell die Hand aus, um Cat zu stützen. Doch die hatte bereits das Gleichgewicht verloren und prallte hart gegen seine Brust. Eilig legte er einen Arm um sie und hielt sie fest.
In dieser unerwarteten Umarmung verlor Cat für einen kurzen Moment die Orientierung. Nicholas’ Duft wirkte wie eine betörende Droge auf sie. Dies war der Ort, an dem sie sein wollte. Ihre Einsamkeit war für den Bruchteil einer Sekunde in die hinterste Ecke ihres Herzens verdrängt worden.
„Cat?“
Langsam wurde ihr klar, dass der Jet wieder stabil flog, und Nicholas auf eine Antwort wartete. Widerwillig löste sie ihr Gesicht von seiner Brust und sah zu ihm auf. Irgendetwas geschah, als sie sich in die Augen sahen.
„Entschuldige, ich habe das Gleichgewicht verloren.“
„Du musst dich nicht entschuldigen“, sagte er lächelnd.
Sie wollte sich von ihm losmachen, aber ihre Gliedmaßen gehorchten ihr nicht mehr. Ihr Puls begann zu rasen, als Nicholas eine Hand an ihren Hals legte und sie dort streichelte.
Es kam Cat wie eine Ewigkeit vor, bis er seinen Kopf senkte und ihre Lippen sich berührten. Angst und Aufregung raubten ihr den Atem, während die raue Wärme seiner Lippen auf ihrem Mund die Welt um sie herum zum Stillstand brachte. Nur noch dieser Kuss zählte, Zeit und Raum hatten keine Bedeutung mehr.
Um nicht gleich wieder zu stürzen, hob Cat die Arme und hielt sich an Nicholas’ Schultern fest. Als
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