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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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imstande, meinen Weg ohne deine Unterstützung zu gehen – oder die von irgendjemand anderem! Ich werde und will kein Parasit sein, der auf Kosten seines reichen Verwandten lebt. Behalt dein verdammtes Geld. Ich werde meinen eigenen Weg gehen.«
    Ungerührt angesichts Lucs Ausbruch – er hatte schließlich damit gerechnet – erwiderte Barnaby ruhig:
    »Ich weiß, dass du das wirst. Lass es uns mehr als Darlehen ansehen.« Er grinste Luc an.
    »Gib es zu – du brauchst sozusagen Startkapital, einen Einsatz, und ich bin bereit, ihn dir zur Verfügung zu stellen. Du kannst mir die Summe zurückzahlen, wenn du das Geld übrig hast – was, wie ich weiß, früh genug sein wird, nachdem du in London angekommen bist und an die Spieltische konntest.«
    Luc lachte zögernd.
    »Zur Hölle mit dir. Musst du dich immer durchsetzen?«
    Barnaby lächelte, und die Sache war geregelt. Es stand nie infrage, dass Luc die Schuld begleichen würde – oder auf welche Weise er das Geld dafür zusammenbringen würde. Luc hatte sich seinen Spitznamen verdient, weil es wirklich den Anschein hatte, als ob der Teufel in der Regel persönlich über ihn wachte – man musste nur an seine Flucht aus Frankreich denken. Und am Spieltisch … nun, viele feine Herren, die vom Tisch aufstanden, hatten eine deutlich leichtere Börse zu beklagen und schworen, sie hätten gegen den Teufel persönlich gespielt.
    In den vergangenen vierzehn Tagen war Jeffery König auf The Birches gewesen – wie er es gewünscht und geplant hatte, hatte er endlich das Haus ganz für sich allein. Die Saison würde in ein paar Wochen beginnen, und da seine Finanzen im Argen lagen, war es nicht angeraten, irgendeinen seiner Zechkumpanen zu Besuch einzuladen. Aber im Winter, das schwor er sich, würde es anders sein. Er würde das Haus anfüllen mit bekannten Glücksrittern, hartgesottenen Trinkern, wagemutigen Reitern und Männern von Welt, wie er selbst es war. Selbstverständlich würden auch ein paar fesche Witwen und Damen von fragwürdiger Moral unter den Gästen sein. Ohne die missbilligenden Blicke seiner Großtante und seiner Cousine konnte er tun und lassen, was ihm gefiel … und dazu war er fest entschlossen.
    Emilys Hochzeit mit Joslyn hatte zwar dazu geführt, dass er ungehindert in The Birches schalten und walten konnte, aber nichts dazu beigetragen, seine finanziellen Sorgen zu lindern. Er trank und brütete über die Ungerechtigkeit von allem. Er hatte allerdings einen Glücksfall gehabt – am Tag nach Ainsworths Tod hatte er die Sachen des Verstorbenen durchsucht und die Schuldscheine gefunden, mit denen sein verstorbener Freund ihn erpresst hatte. Er vernichtete sie unverzüglich. Jeffery steckte auch die stattliche Summe ein, die Ainsworth an jenem verhängnisvollen Tag in seinem Zimmer zurückgelassen hatte, wobei er sich sagte, dass Ainsworth ohnehin keine Verwendung mehr dafür hatte. Danach befahl er Ainsworths Kammerdiener, alles zusammenzupacken und es mit nach London zu nehmen.
    Jeffery war nicht mittellos, aber sein Geldmangel legte ihm Beschränkungen auf und hinderte ihn daran, das Leben zu leben, das er leben wollte, das er zu leben erwartet hatte, als er von seinem Onkel geerbt hatte. Was ihm anfangs wie ein großes Vermögen vorgekommen war, war ihm in erstaunlichem Tempo durch die Finger geronnen, und zusätzlich zu dem Umstand, dass er das Geld genommen hatte, das eigentlich für Emily, Anne und Cornelia bestimmt gewesen war, hatte er nichts in das Land oder das Haus gesteckt, sondern alles bis auf den letzten Penny ausgepresst, um seinen ausschweifenden Lebensstil in London zu finanzieren.
    Ein anderer Mann hätte erkannt, dass er dem Ruin ins Gesicht starrte, und sich daran gemacht, seine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen und zu sparen. Er hätte wenigstens vorübergehend darauf verzichtet, nach London zu gehen, um die Gefahren zu meiden, die dort lauerten – aber nicht so Jeffery. Er sann darüber nach, wie er Emilys Ehemann, den sehr, sehr reichen Lord Joslyn, um eine hübsche Summe erleichtern konnte. Alles, was er tun musste, entschied er, während er mit dem Geld, das er noch hatte, Nacht für Nacht im Ram’s Head saß und spielte und sich hoffnungslos betrank, war, sich einen Plan auszudenken, eine Idee zu entwickeln, wie er an Joslyns Geld käme …
    Emily verschwendete keinen Gedanken an Jeffery. Und während es Barnaby gelungen war, für viele Menschen, die ihr wichtig waren, Arbeit zu finden, machte sie sich weiter

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