Eine sueße Verfuehrung
immer mehr Gründe, weswegen dein Restaurant so beliebt ist“, sagte sie atemlos und nahm einen Schluck aus ihrem Wasserglas.
Erst um zwei Uhr morgens fiel ihr plötzlich auf, wie spät es war. Sie musste nach Hause.
„Lass uns noch kurz in mein Büro gehen, Brittany. Ich habe dort etwas für dich, was dir gefallen dürfte.“
Neugierig hakte sie sich bei Emilio ein und begleitete ihn zurück ins Büro. Dort knipste er das Licht an und verschwand für einen Moment hinter der Bar. Als er wieder zurückkam, trug er eine große, in weißes Papier eingeschlagene Schachtel mit riesiger roter Schleife in den Händen und stellte sie auf eine Anrichte. „Ein Geschenk, das dich an diesen Tag, diesen Abend und den Beginn einer fantastischen Partnerschaft erinnern soll“, sagte er lächelnd.
Brittany war verblüfft. „Das hättest du nicht zu tun brauchen.“
„Ich wollte aber. Komm, mach es auf.“
Vorsichtig hob sie das Paket an und stellte fest, dass es ziemlich schwer war. Dann begann sie behutsam, die Schleife zu lösen. „Das ist viel zu schön, um es aufzumachen“, flüsterte sie verlegen.
„Geschenke sind zum Öffnen und Genießen da“, entgegnete er amüsiert. „Ich hatte keine Ahnung, dass du so ein Theater deswegen machen würdest. Zu Weihnachten und an deinem Geburtstag musst du ja Stunden brauchen, bis du alle Geschenke geöffnet hast.“
Sie rümpfte die Nase. „Ich möchte die Schleife nicht kaputt machen. Und ich habe leider kein Geschenk für dich.“
„Das ist doch nicht wichtig. Ich habe es gern getan. Wenn ich allerdings gewusst hätte, dass wir morgen früh noch hier sitzen, hätte ich auf die Schleife verzichtet. Ich habe ein Messer, wenn du willst.“
„Um Himmels willen, nein! Wir werden doch nicht die Schleife zerstören!“, protestierte sie und kämpfte weiter mit dem Knoten. Emilio kam näher und half ihr schließlich, das rote Band herunterzuziehen. Wieder bemerkte Brittany den verführerischen Duft seines Rasierwassers.
Nachdem sie das Band ordentlich zusammengelegt hatte, riss sie endlich das Papier auf und enthüllte eine schlichte graue Schachtel.
„Ich kann mir nicht vorstellen, was das sein kann“, murmelte sie.
„Es gibt einen Weg, es herauszufinden.“
Brittany nahm den Deckel ab und schnappte erschrocken nach Luft, als sie das Richardson-Gemälde erkannte. Ungläubig blickte sie zu der leeren Stelle an der Wand, an der es gehangen hatte. „Emilio, du kannst mir das doch nicht einfach schenken!“
„Und ob ich kann, ich habe es gerade eben getan.“ Er stand da, die Hände auf die Hüften gestützt, und lächelte zufrieden.
„Ich kann das nicht annehmen.“
Er lachte. „Nachdem du auf der Auktion mit Zähnen und Klauen darum gekämpft hast? Komm schon, Brittany. Du liebst das Gemälde.“
„Ja, aber es gehört dir und ist sehr wertvoll.“
„Es ist ein Geschenk von mir an dich. Ich möchte damit unsere Freundschaft besiegeln. Nimm es an und freu dich.“
Sie holte tief Luft und betrachtete Emilio skeptisch. Dann, ganz plötzlich, schlang sie die Arme um seinen Nacken. „Vielen, vielen Dank! Das werde ich dir nie vergessen.“
Er legte seine Hände an ihre Taille und zog Brittany sanft an sich. Nach einer Weile sah sie zu ihm auf und erschauerte, als sie das Verlangen in seinem Blick bemerkte. Und dann küsste er sie. Sie spürte Emilios Lippen auf ihren, seine Nähe und die stürmischen Gefühle, die dieser Moment in ihr weckte.
Als sich ihre Zungen trafen, verstärkte Emilio seinen Griff. Brittanys Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie hatte mit einem Mal das Gefühl, in Flammen zu stehen. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss und schob instinktiv die Finger in sein dichtes Haar. Alles um sie herum versank im Bedeutungslosen. Noch nie hatte Brittany eine solche Sehnsucht nach einem Mann verspürt.
Wie viel Zeit vergangen war, konnte sie nicht sagen. Sie wusste nur, dass Emilio ihr zärtlich über den Rücken streichelte und ihren Hals zu küssen begann. Als ihr schließlich bewusst wurde, in welcher Situation sie sich befand, stieß sie ihn leicht von sich.
Sofort hob er den Kopf und sah sie fragend an. Ihr Puls raste, und sie musste sekundenlang nach Atem ringen, bis sie die Kraft fand, etwas zu sagen. „Das habe ich nicht gewollt“, flüsterte sie heiser.
„Und ich bin froh, dass es doch passiert ist“, erwiderte er ernst.
Sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein. Wir sind Geschäftspartner, und ich wollte, dass unsere Beziehung
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