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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie es geschickt anstellen, könnten die Ergebnisse ziemlich frei von Vorurteilen sein.«
    Wieder ein Achselzucken. Anne Reynolt hatte keine falsche Bescheidenheit, sie wusste aber auch nicht, wie außerordentlich gut sie war.
    »Was Hunte Wen angeht«, fuhr Nau fort, »er hat sein Möglichstes für uns getan, und mehr können wir nicht verlangen.« Und zwar laut Anne buchstäblich. »Ich möchte, dass sie ihn defokussieren.«
    Ezr Vinh starrte mit offenem Mund. Die anderen Krämer sahen fast ebenso schockiert aus. Es gab dabei ein kleines Risiko; Hunte Wen würde nicht der beste Beweis sein, dass Fokus rückgängig gemacht werden konnte. Anderseits war er offensichtlich ein Härtefall. Zeig deine Sorge: »Wir haben Dr. Wen über fünf Jahre lang pausenlos betrieben, und ich sehe, dass er schon in den mittleren Jahren ist. Benutzen Sie alle notwendigen medizinischen Mittel, um ihm die bestmögliche Gesundheit zu geben.«
    Es war der letzte Tagesordnungspunkt, und danach dauerte die Besprechung nicht mehr lange. Nau sah zu, wie alle hinausschwebten und einander ihre Begeisterung über Lis Entdeckung und Wens Freilassung zuplapperten. Ezr Vinh verließ den Raum als Letzter, redete aber mit niemandem. Der Junge hatte einen irgendwie glasigen Blick. Ja, Herr Vinh. Seien Sie brav, und ich werde vielleicht eines Tages diejenige freilassen, die Ihnen am Herzen liegt.

 
     
SECHZEHN
     
    Es wurde sehr ruhig während der Zwischenwache. Die meisten Wachen waren Vielfache von Megasekunden, mit Überschneidungen, damit die Leute ihre Ablösung in die aktuellen Probleme einweisen konnten. Die Zwischenwache war kein Geheimnis, aber Nau behandelte sie offiziell als Schwachstelle in der Zeitplanung, eine Lücke von vier Tagen, die hin und wieder zwischen Wachen vorkam. Eigentlich war es so etwas wie die fehlende siebte Etage oder der mythische Zaubertag, der zwischen Eintag und Zweitag liegt.
    »Sagt mal, wäre es nicht großartig, daheim Zwischenwachen zu haben?«, witzelte Brughel, als er mit Nau und Kal Omo zu den Stapeln von Kälteleichen hineinging. »Ich habe auf Frenk fünf Jahre lang Sicherheitsdienst gemacht – es wäre bestimmt einfacher gewesen, wenn ich immer mal wieder eine Auszeit hätte erklären und das Spiel so umordnen können, wie ich es brauchte.« Im Lagerraum klang seine Stimme laut, das Echo kam aus mehreren Richtungen zurück. Eigentlich waren sie die Einzigen, die an Bord der Suivire wach waren. Unten in Hammerfest gab es noch Reynolt und ein Kontingent wacher Blitzköpfe. Eine Rumpfmannschaft von Aufsteigern und Krämern – darunter Qiwi Lisolet – arbeitete an den Stabilisierungs-Triebwerken des Felshaufens. Doch Blitzköpfe nicht gerechnet, kannten nur neun Leute die entscheidenden Geheimnisse. Und hier zwischen den Wachen konnten sie alles Notwendige tun, um die Hülse zu schützen.
    Die Innenwände des Kälteschlaf-Lagers der Suivire waren herausgeschlagen und Dutzende von zusätzlichen Särgen installiert worden. Die ganze Wache A schlief hier, fast siebenhundert Leute. Wachschichten B und Div lagen auf der Brisgo-Lücke, C und D an Bord der Gemeinwohl. Doch es war die A-Wache, die nach dieser Zwischenzeit begann.
    Ein rotes Licht erschien an der Wand; das eigenständige Datensystem des Kälteschlaf-Raums war kommunikationsbereit. Nau setzte seine Datenbrille auf, und plötzlich waren die Särge mit Namen und Zugehörigkeit beschriftet. Alles war im grünen Bereich. Der Seuche sei Dank. Nau wandte sich seinem Hülsensergeanten zu. Kal Omos Name, Status und Lebenskennzeichen schwebten in der Luft neben seinem Gesicht; das Datensystem nahm seine Pflichten sehr wörtlich. »Annes Medizinpersonal wird in ein paar tausend Sekunden hier sein, Kal. Lassen Sie sie nicht rein, bis Ritser und ich fertig sind.«
    »Jawohl, Herr Hülsenmeister.« Ein leises Lächeln lag auf dem Gesicht des Mannes, als er sich umwandte und zur Tür hinausglitt. Kal Omo hatte das schon durchgemacht; er hatte an dem Schwindel mit der Ferner Schatz mitgewirkt. Er wusste, was zu erwarten war.
    Und dann waren er und Ritser Brughel allein. »Also gut, haben Sie noch mehr faule Äpfel gefunden, Ritser?«
    Ritser grinste; er hatte eine Überraschung in petto. Sie trieben an Reihen von Särgen vorbei, die Raumbeleuchtung strahlte unter ihren Füßen. Die Särge hatten eine Menge mitgemacht, doch sie funktionierten immer noch zuverlässig – zumindest die von der Dschöng Ho. Die Krämer waren schlau; sie funkten Technologie quer durch

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