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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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altes Huhn und ein paar Kupps von der vorigen Generation. Sie wollen Bürofläche mieten.«
    »In Ordnung. Sie können sich die Suiten im dritten Stock ansehen. Wenn sie irgendetwas anderes sehen wollen, können sie morgen wiederkommen.« Morgen, so die Tiefe wollte, würden Shynkrette und ihre Gruppe längst weg sein. Sie wären schon am vergangenen Abend verschwunden, hätte es nicht das Unwetter gegeben. Die Spezialeinsatztruppen der Sinnesgleichen konnten Dinge mit Hubschraubern anstellen, die sich das Einklang-Militär nicht träumen ließ… Wenn Glück und Tüchtigkeit noch ein, zwei Inge anhielten, würde die Gruppe mit ihrer Beute wieder daheim sein. In der Lehre der Sinnesgleichen hatten Morde und Enthauptungsschläge immer eine große Rolle gespielt. Mit diesem Einsatz schrieb die Geehrte Pedure ein neues und experimentelles Kapitel. Tiefe, was würde Pedure mit diesen sechs Kindern anfangen. Shynkrettes Geist schreckte vor dem Gedanken zurück. Sie war seit dem Großen Krieg immer im inneren Kreis von Pedure gewesen und war entsprechend aufgestiegen. Doch sie machte lieber für die Geehrte die Außenarbeiten, als dass sie mit ihr in den Folterkammern der Sinnesgleichen war. Die Dinge konnten so leicht… umgedreht werden… in diesen Kammern. Und der Tod konnte dort so langsam kommen…
    Shynkrette ging von Viertel zu Viertel, durchmusterte die Straßen mit einem Spiegelvergrößerer… Verdammt, ein Zug Polizeifahrzeuge mit blinkenden Rundumleuchten. Sie erkannte die spezielle Ausrüstung dieser LKWs. Das war die Gruppe ›Schwere Waffen‹ der Polizei. Ihr großer Erfolg bestand darin, dass sie Verbrechern solche Angst einjagten, dass die sich ergaben. Die Blinkleuchten – und die Sirenen, die sie in einer Minute hören würde – gehörten zum beabsichtigten Eindruck. In diesem Fall hatte die Polizei einen kapitalen Fehler gemacht. Shynkrette lief bereits den Ring von Büros entlang zurück und zog im Laufen ihre kleine Schrotflinte von der Schulter.
    »Gruppensergeant! Wir gehen nach oben.«
    Denni hob überrascht den Kopf. »Trivelle sagt, er hört Sirenen, aber sie scheinen nicht hierher zu kommen.«
    Ein Zufall? Hatte die Polizei vielleicht noch jemanden, vor dem sie mit ihren Kanonen herumfuchteln wollte? Shynkrette blieb einen Moment lang unschlüssig. Denni hob eine Hand, fuhr fort: »Aber er sagt, er glaubt, drei von den Alten haben die Verkaufsführung verlassen, sind vielleicht auf die Toilette gegangen.«
    Das war’s dann mit der Unschlüssigkeit; Shynkrette bedeutete dem Sergeanten mit einer Geste, aufzustehen. »Sag Trivelle, er soll sich dünn machen«, wenn er kann. »Wir sind jetzt bei Alt Fünf.« Es gab immer einen Alternativplan, das war der finstere Scherz bei Sondereinsätzen. Sie hatten eine Warnung erhalten. Sehr wahrscheinlich konnten sie das Gebäude verlassen, im Meer der Zivilisten untertauchen. Korporal Trivelle hatte schlechtere Chancen, aber er wusste so wenig, dass es keine Rolle spielen würde. Die Mission würde nicht in Peinlichkeit enden. Wenn sie sich um ein letztes Stück Arbeit kümmerten, konnte sie vielleicht sogar als Teilerfolg gelten. Während sie die Zentraltreppe hinaufjagten, zog Denni seine eigene Schrotflinte und sein Kampfmesser. Erfolg bei Alt 5 bedeutete, einen kleinen Umweg zu machen, lange genug, um die Kinder zu töten. Lange genug, damit es richtig übel aussah. Pedure glaubte anscheinend, das würde jemanden auf der Einklang-Seite den Blick vernebeln. Für Shynkrette klang das verrückt, doch sie kannte nicht alle Fakten. Egal. Gegen Ende des Krieges hatte sie geholfen, eine schlafende Tiefe zu massakrieren. Nichts konnte hässlicher als das sein, aber die gestohlenen Schätze hatten das Wiedererstehen der Sinnesgleichen finanziert.
     
    Den größten Teil des Morgens über hatte Brent flach auf dem Metallboden gelegen. Er sah so entmutigt aus, wie sich Viki und Gokna fühlten. Jirlib wenigstens hatte die Hände voll zu tun, indem er versuchte, die beiden Babies zu trösten. Die Kleinen waren jetzt total und lauthals unglücklich und wollten nichts mit den Schwestern zu tun haben. Das letzte Mal hatten sie alle am vorigen Nachmittag etwas zu essen erhalten.
    Es blieben nicht einmal mehr viele Pläne zu schmieden. Im morgendlichen Zwielicht war es klar gewesen, dass ihre Rettungsflagge fort war. Ein zweiter Versuch riss sich in weniger als dreißig Minuten los. Danach hatten Gokna und Viki drei Stunden damit zugebracht, die Spielschnur in

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