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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tunnelkrieger so weit im Dunkel. Diesmal – nun ja, es gab eine Menge Soldaten. Hrunkner hatte seine eigene militärische Eskorte. Und sogar die Sicherheitskupps beim Haus Unterbergs trugen heutzutage Uniform. Doch das waren keine Beschützer, die gegen Raubtiere des Zyklusendes auf Wacht standen. Weißenberg floss über vor Leuten. Die neuen Dunkelzeithäuser waren überfüllt. Die Stadt war geschäftiger, als Unnerbei sie jemals gesehen hatte.
    Und die Stimmung? Furcht am Rande der Panik, sprühende Begeisterung, oft bei denselben Leuten. Die Geschäfte florierten. Erst vor zwei Tagen hatte Wohlstand Software eine Kontrollmehrheit an der Bank von Weißenberg erworben. Zweifellos hatte dieser Coup die finanziellen Reserven von Wohlstand erschöpft und sie in ein Geschäft gebracht, in dem sich die Software-Leute nicht auskannten. Es war irrwitzig – und sehr im Geist der Zeit.
    Hrunkners Wachen mussten sich am Eingang zum Berghaus den Weg durch die Menge bahnen. Selbst jenseits der Grenzen des Anwesens gab es Reporter, deren kleine Vierfarben-Kameras an Heliumballons hingen. Sie konnten nicht wissen, wer Hrunkner war, aber sie sahen die Wachen und die Richtung, in die er ging.
    »Bitte, können Sie uns sagen…«
    »Hat Südland mit einem Präventivschlag gedroht?« Dieser zog an seiner Ballonschnur die Kamera herab, bis sie direkt über Hrunkners Augen hing.
    Unnerbei hob die Vorderarme zu einem kunstvollen Zucken. »Woher soll ich das wissen? Ich bin bloß ein lumpiger Feldwebel.« Er war tatsächlich immer noch Feldwebel, doch der Dienstgrad spielte keine Rolle. Unnerbei war einer von jenen Kupps ohne besonderen Rang, die ganze Militärbürokratien nach ihrer Pfeife tanzen ließen. Als junger Bursche hatte er sich vor solchen in Acht genommen. Sie waren ihm so fern wie der König selber vorgekommen. Jetzt… jetzt hatte er so viel zu tun, dass sogar ein Besuch bei einem Freund nach Minuten kalkuliert werden musste, abgewogen gegen die Zeitpläne auf Leben und Tod, die er einhalten musste.
    Seine Behauptung hielt die Reporter gerade lange genug zurück, dass seine Gruppe vorbei kam und die Stufen hinaufeilen konnte. Dennoch war es vielleicht falsch gewesen, das zu sagen. Hinter sich sah Unnerbei, wie sich die Reporter zusammenballten. Morgen würde sein Name auf ihrer Liste stehen. Ach, die Zeiten, als alle Welt glaubte, das Berghaus sein nur ein nobler Anhang der Universität. Im Laufe der Jahre war diese Tarnung fadenscheinig geworden. Die Presse glaubte, sie wisse jetzt alles über Scherkaner.
    Jenseits der Panzerglastür gab es keine Eindringlinge mehr. Auf einmal war es still und viel zu warm für Jacken und Beinkleider. Als er die Isolation ablegte, sah er Unterberg und seinen Geleitkäfer gleich hinter der Ecke stehen, außer Sicht der Reporter. In den alten Tagen wäre Scherk nach draußen gekommen, um ihn zu begrüßen. Selbst auf der Höhe seines Rundfunkruhms hatte es ihm nichts ausgemacht, nach draußen zu kommen. Doch heutzutage bekamen Schmids Sicherheitsleute ihren Willen.
    »Also, Scherk, da bin ich.« Ich bin immer da, wenn du rufst. Jahrzehnte lang hatte jede neue Idee verrückter als die vorige gewirkt – und die Welt abermals verändert. Doch allmählich hatte sich auch bei Scherkaner etwas geändert. Die Generalin hatte ihm die erste Warnung gegeben, damals vor fünf Jahren in Calorica. Danach waren Gerüchte aufgekommen. Scherkaner war von der aktiven Forschung weggedriftet. Anscheinend hatte seine Arbeit an der Antigravitation zu nichts geführt, und jetzt starteten die Sinnesgleichen Schwebsatelliten, um Gottes willen!
    »Danke, Hrunk.« Er sprach schnell, klang nervös. »Junior hat mir gesagt, dass du in der Stadt sein würdest, und…«
    »Klein Viktoria! Sie ist hier?«
    »Ja! Irgendwo im Haus. Du wirst ihr begegnen.« Scherk führte Hrunkner und seine Wachen den Hauptkorridor entlang und redete die ganze Zeit von Klein Viktoria und den anderen Kindern, von Jirlibs Forschungen und der Grundausbildung der Jüngsten. Hrunkner versuchte sich vorzustellen, wie sie aussahen. Seit der Entführung waren siebzehn Jahre vergangen… seit er die Kupplis zum letzten Mal gesehen hatte.
    Es war eine recht ansehnliche Karawane, die den Korridor entlangging, wobei der Geleitkäfer Scherkaner führte und dieser Hrunkner und dessen Sicherheitsleute. Unterbergs Gang tendierte immer nach links, korrigiert von Mobiys ständigem sachtem Zug an seiner Leine. Scherks seitliche Dysbasie war keine

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