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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Metallschrott. Doch wie konnte ein Eroberer dem trauen, was all die Jahrhunderte eingebaut hatten? Meistens wurde in derlei Situationen die Ausrüstung des Verlierers einfach zerstört. Doch wie Tomas Nau eingestand, konnte es sich niemand leisten, noch mehr Ressourcen einzubüßen.
    »Ihre eigenen Arbeitstrupps gehen jeden Knoten durch, weißt du. Nicht nur hier, sondern auf allen verbliebenen Schiffen. Bit für Bit programmieren sie sie für die neue Anbindung um.«
    »Es ist nicht möglich, alles zu ersetzen.« Hoffe ich. Die schlimmsten Tyranneien waren diejenigen, wo eine Regierung verlangte, dass ihre eigene Logik jedem vernetzten Knoten aufgeprägt wurde.
    »Du würdest staunen, was sie alles austauschen. Ich habe sie bei der Arbeit gesehen. Ihre Computertechniker sind… seltsam. Sie haben Zeug in den Systemen zu Tage gefördert, das ich nie vermutet hätte.« Benny hob die Schultern. »Aber du hast Recht, die am tiefsten eingebetteten Ebenen rühren sie nicht an. Es ist größtenteils die Eingabe-Ausgabe-Logik, die umgebogen wird. Dafür kriegen wir brandneue Schnittstellen.« Bennys Gesicht verzog sich zu einem kleinen Lächeln. Er zog ein längliches Stück schwarzen Kunststoff von seinem Gürtel ab. Eine Art Tastatur. »Das ist das Einzige, was wir eine Zeit lang benutzen werden.«
    »Gott, sieht das uralt aus.«
    »Einfach, aber nicht uralt. Ich glaube, das sind nur Reservegeräte, die die Aufsteiger zur Hand hatten.« Benny schickte einen weiteren Blick in die Richtung seines Truppchefs. »Das Wichtige ist, die Kommunikationsausrüstung in diesen Kästen kennen die Aufsteiger. Mach dir daran zu schaffen, und es gibt Alarm im lokalen Netz. Im Grunde können sie alles filtern, was wir tun.« Benny schaute auf den Kasten hinab, steckte ihn wieder fest. Benny war auch nur Anwärter, wie Ezr. In technischen Dingen war er nicht viel besser beschlagen als Ezr, doch er hatte immer ein Gespür für schlaue Geschäfte. »Seltsam. Was ich von der Technik der Aufsteiger gesehen habe, sieht ziemlich öde aus. Trotzdem haben diese Kerle wirklich vor, alles anzuzapfen und zu überwachen. Irgendwas ist an ihrer Automatik dran, was wir nicht verstehen.« Er sprach fast zu sich selbst.
    Auf der Wand hinter ihm wurde ein Licht immer größer, glitt langsam seitwärts. Ein Taxi näherte sich der Andockbucht. Das Licht glitt um die Krümmung der Wand herum, und eine Sekunde später ertönte ein gedämpftes Klonk. Flache Wellen liefen vom Andockzylinder her über den Stoff. Die Schleusenpumpen sprangen an. Hier war ihr Heulen lauter als am Eingang des Docks selbst. Ezr zögerte. Der Lärm reichte aus, um gegenüber dem Truppchef ihr Gespräch zu übertönen. Klar, and jede Wanze würde durch den Lärm hindurch besser hören als wir selber. Also sprach er nicht in einem geheimniskrämerischen Murmeln, sondern laut gegen den Pumpenlärm an. »Benny, es ist eine Menge passiert. Ich möchte dir nur versichern, dass ich mich nicht verändert habe. Ich bin kein…« Ich bin kein Verräter, verdammt!
    Einen Augenblick lang war Bennys Gesichtsausdruck undurchdringlich… und dann lächelte er plötzlich. »Ich weiß, Ezr. Ich weiß.«
    Benny führte ihn die Wand entlang in die allgemeine Richtung auf den Chef seines Arbeitstrupps zu. »Lass mich dir zeigen, was wir noch vorhaben.« Ezr folgte ihm, während der andere hierhin und dorthin zeigte, die Veränderungen schilderte, die die Aufsteiger an den Dockprotokollen vornahmen. Und plötzlich verstand er ein wenig mehr von dem Spiel. Der Feind braucht uns, rechnet damit, uns jahrelang arbeiten zu lassen. Es gibt eine Menge, was wir zueinander sagen können. Sie werden uns nicht umbringen, nur weil wir Informationen austauschen, um ihre Aufträge auszuführen. Sie werden uns nicht umbringen, weil wir darüber spekulieren,’ was vor sich geht.
    Das Heulen der Pumpen erstarb. Irgendwo jenseits des Kunststoffs des Andockzylinders stiegen wohl Leute aus, wurde Fracht ausgeladen.
    Wen schwang sich nahe an die offene Luke des Versorgungsschachtes. »Sie bringen eine Menge von ihren Leuten herüber, höre ich.«
    »Ja, vierhundert demnächst, vielleicht mehr.« Dieses Temp bestand nur aus ein paar Ballons, vor etlichen Megasekunden aufgeblasen, als die Flotte angekommen war. Doch es war groß genug für alle Besatzungen, die den Flug über fünfzig Lichtjahre von Triland im Kälteschlaf zugebracht hatten. Das waren dreitausend Menschen gewesen. Jetzt lebten nur dreihundert darin.
    Benny zog

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