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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Mutter.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin Matthew, und ich habe keine Mutter. “
    „Wie?“, fragte Georgie leise und erschrak ein wenig bei dieser herzzerzeißenden Erklärung. Sie hockte sich nieder, um Matthew auf Augenhöhe zu begegnen.
    Der Junge betrachtete sie ernst. „Warum schlafen Sie am Tage?“
    „Gewöhnlich mache ich das nicht, aber heute war ich schrecklich müde. “
    „Oh.“ Fasziniert betrachtete er ihr Haar und ihre Ohrringe. „Ich mag Hunde. Und Sie?“
    „Manche.“
    „Tante Bel sagt, Ihr Name ist Miss Knight.“
    „Das stimmt, aber du kannst mich Georgie nennen.“ Plötzlich lachte er, ein ansteckendes Kichern. „Georgie! Wie der König!“
    „Ja“, sagte sie und lachte mit ihm. „Genau wie der König.“
    „Papa sagt, der König ist verrückt.“
    „Wer ist dein Papa, Matthew?“ Sie entsann sich, dass die Frau des vierten der Brüder Knight einen Sohn mit in die Ehe gebracht hatte. „Ist es Lord Lucien?“
    „Nein, Madam, mein Papa ist Lord Griffith. Und wenn ich groß bin, will ich genau so sein wie er.“
    In diesem Moment hätte eine Feder genügt, um Georgie  umzuwerfen. Atemlos starrte sie das Kind an.
    „Lord Griffith?“, wiederholte sie. Deshalb erschien das Kind ihr so vertraut.
    Matthew trat näher und nickte, aber das Thema schien ihn zu langweilen, und jetzt untersuchte er mit großem Interesse das Blumenmuster auf ihrem Kleid, als hätte er nie zuvor eine Dame gesehen. Dann wurde er kühner und streckte einen Finger aus, um probeweise einen ihrer glitzernden Ohrringe anzustoßen, sodass der Perlenanhänger hin und her schwang.
    Georgie ließ ihn gewähren, während sie sich bemühte, diese Überraschung zu verarbeiten.
    Ian hatte einen Sohn!
    Offensichtlich stammte Matthew aus seiner ersten Ehe. Sie betrachtete den Jungen genauer und dachte: Natürlich. Wessen Kind sollte das sonst sein? Er besaß die Ernsthaftigkeit seines Vaters, dessen klugen Blick, die wohlwollende Sachlichkeit. Seine ruhige Aufmerksamkeit. Und wie der Vater war auch der Sohn von einer Art Traurigkeit umgeben.
    Wie kann er mir verschweigen, dass er ein Kind hat? Georgie blickte diesen bezaubernden kleinen Jungen an und begriff, dass das alles änderte.
    „Matthew, weißt du, wo die Duchess ist?“, fragte sie endlich und vermochte kaum zu sprechen. „Ich würde sie sehr gern sehen.“
    Er hob den Kopf. „Tante Bel? Sie ist mit Baby Kate im Morgenzimmer. “
    „Wo ist das, bitte? Ich fürchte, ich kenne den Weg nicht.“
    „Kommen Sie mit, ich zeige es Ihnen.“ Er schob seine Hand in ihre und geleitete sie durch den Gang.
    Ihr fiel auf, dass der Junge sie immer wieder ansah, wieder und wieder, sehr aufmerksam, als hätte er Angst, dass sie sich jeden Augenblick in Luft auflösen könnte.
    Stunden später, nach einer Komiteesitzung, auf die eine typische ergebnislose Besprechung mit einigen Kabinettsmitgliedern folgte, kehrten Ian und Hawk nach Knight House zurück.
    An der Stille im Haus erkannten sie sofort,.dass die Kinder Mittagsschlaf hielten. Praktisch auf Zehenspitzen erschien der Butler Mr. Walsh und nahm ihnen die Hüte und alles andere ab. Er erklärte ihnen auch, dass das Essen in einer halben Stunde auf der Terrasse serviert würde, den Wünschen Ihrer Gnaden entsprechend.
    Das klang in Ians Ohren nach einem guten Vorschlag, denn es war ein milder Junitag. Sie begaben sich nach oben, um die Damen zu begrüßen, und sprachen mit gedämpften Stimmen über ein paar Ideen und Vorschläge, die politische Lage betreffend.
    Als sie die Treppe hinaufgingen, fühlte Ian sein Herz schneller schlagen. Den ganzen Morgen über war es ihm schwergefallen, sich zu konzentrieren, weil die Gedanken an Georgiana ihn ablenkten.
    Offensichtlich war die vergangene Nacht nicht wunschgemäß verlaufen. Was ihn heute erwartete - nun, wenn es um sie ging, konnte man ohnehin nur Vermutungen anstellen. Er war nicht sicher, ob sie noch böse war wegen Tess oder ob die Nachtruhe dazu hatte beitragen können, dass sie ihm verzieh.
    Hawks Frau Bel, eine anmutige Blondine, kam leise auf den Gang hinaus und begrüßte die beiden Männer, Ian mit einem Lächeln, ihren schwarzhaarigen Ehemann mit einem Kuss auf die Wange.
    „Robert, kann ich dich einen Moment sprechen?“ Sie zupfte ihren Mann am Ärmel und zog ihn näher zu sich heran, während sie Ian bedeutete, das Musikzimmer aufzusuchen. „Geh und sieh dort hinein“, flüsterte sie.
    Ian lächelte der Frau seines besten Freundes ein wenig

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