Eine tollkuehne Lady
„ein Engel.“
„Mehr.“ Sie umfasste seinen Hinterkopf und zog ihn energisch näher an sich.
Er lachte über ihre unverblümte Forderung, und er - unfähig, ihr zu widerstehen - gehorchte. Bestimmt war er gestorben und im Himmel wieder aufgewacht. Dennoch überlegte er, wie er seine leidenschaftliche Nymphe auf die Erde zurückholen konnte, ehe jemand aus dem Haus sie ertappte. „Möchtest du nicht dein Geschenk haben?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie hielt inne und biss leicht in sein Ohrläppchen. „Du hast es mitgebracht?“
„Es ist in meiner Tasche.“
„Was ist noch in deiner Tasche, Ian?“ Mit einem leisen Lachen griff sie nach unten und ihm zwischen die Schenkel.
„Georgiana!“, rief er und lachte erschrocken. „Ich meinte meine Rocktasche, du unverbesserliches kleines Biest.“
„Dies hier wäre mir lieber.“
Sie strich leicht über ihn, und Ian stöhnte. „Du bist so ... wild.“
„Weißt du nicht, dass mir das im Blut liegt?“, wisperte sie.
„Es scheint so.“ Mit einem entzückten Seufzer ließ er zu, dass sie die Hand weiter bewegte, aber nur für einen Moment. Widerwillig löste er sich von ihr, richtete sich auf, nahm seinen Rock und griff in die Innentasche.
Sie setzte sich ebenfalls hin und strahlte ihn an.
„Augen zu und Hände ausstrecken“, befahl er.
Sie tat wie ihr geheißen, und einen Moment lang genoss er einfach nur ihren Anblick, bewunderte ihre unglaublich langen, kohlschwarzen Wimpern.
Wie hübsch sie war, mit dieser Aura von Unschuld. Immer wieder, wenn er das bemerkte, überraschte es ihn.
„Bist du noch da?“, fragte sie ungeduldig.
„Ich bin hier, Prinzessin.“ Er beugte sich vor, küsste die Innenfläche ihrer ausgestreckten Hand und legte dann das Geschenk auf dieselbe Stelle. Das leise, silbrige Läuten verriet ihr, was es war, noch ehe sie die Augen öffnete. Als er ihr das silberne Fußkettchen in die Hand drückte, riss sie die Augen auf.
„Ian!“ Freudig betrachtete sie den Schmuck. „Du hast mir neue Glöckchen gekauft!“ Plötzlich schlang sie ihm die Arme um den Hals.
Er umfasste ihre Taille. „Ich war nie der Meinung, dass du dich ändern solltest, Georgiana“, raunte er ihr zu. „Du bist perfekt, so wie du bist.“
„Oh Ian.“ Sie drückte ihn ganz fest an sich.
Er glaubte nicht, dass er jemals zuvor in seinem Leben so fest umarmt worden war. Manchmal überraschte ihn ihre Zuneigung noch, aber er fand, er könnte sich daran gewöhnen. „Hier“, murmelte er. „Ich will sie dir anlegen.“
Sie küsste seine Wange und ließ ihn wenn auch widerstrebend los, aber dann wartete sie gehorsam ab. Als Ian sich hinhockte, schob Georgiana ihm äußerst provokant einen nackten Fuß auf den Schoß.
Er lächelte ihr zu, betört von ihrem reizenden Fuß. Sanft umfasste er ihre Ferse und kitzelte ihre Fußsohle mit der Fingerspitze, und sie biss sich auf die Lippen, um nicht lachen zu müssen. Er drückte ihr liebevoll den Zeh, signalisierte ihr damit, dass das kleine Spielchen leider verschoben werden müsse und bettete ihren Fuß auf seinen Schenkel.
Schließlich nahm er ihr die kunstvoll verschlungene Kette aus der Hand, die frisch aus dem Geschäft des Silberschmieds kam, schlang das zarte Band um ihren außerordentlich verlockenden Knöchel und verschloss es.
„Voila“, sagte er und stieß leicht dagegen, sodass die Glöckchen zu klingeln begannen.
Georgie schüttelte ein wenig den Fuß. „Ah! Es klingt sogar noch schöner als das Original!“ Strahlend lächelte sie ihn an, zog den Fuß von seinem Schenkel und lehnte sich zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, um Ian zu betrachten. „Was für ein schönes Geschenk, Ian. Du bist so nett zu mir.“
„Du warst zu streng zu dir.“
„Ich kann dir gar nicht sagen, was es für mich bedeutet, dass du so empfindest. Dass du mich wirklich so akzeptierst, wie ich bin. Sehen wir den Tatsachen ins Auge - ich bin ein wenig seltsam. Das ist mir sehr wohl bewusst.“
Er lachte.
„Vielleicht bin ich etwas gewöhnungsbedürftig“, fuhr sie fort. „Ich versuche, mich mit allen zu vertragen, aber dennoch - ich hatte immer das Gefühl, nirgendwo richtig hinzupassen, bis ich dir begegnete.“
Sanft liebkosend legte er eine Hand auf ihr Bein. „Nicht jeder würde dich verstehen. Aber ich tue es.“
Ohne jede Vorwarnung nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn fest, aber liebevoll mitten auf den Mund.
Ein Stich durchzuckte sein Herz, so intensiv waren
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