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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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    Georgie hob den Kopf und erkannte durch den Tränenschleier hindurch den großen rothaarigen Major MacDonald, der ihr sein Taschentuch reichte.
    Sie nahm es schniefend. „Danke, Major. “
    „Behalten Sie es. Und wenn Sie wollen, dass ich Sie heirate - ein Wort genügt“, scherzte er.
    Zum Dank brachte sie ein schwaches Lächeln zustande.
    Plötzlich hörte sie ein sirrendes Geräusch, gefolgt von einem dumpfen Plopp.
    „Verdammt“, fluchte der Major. Er blickte hinüber zu dem Stamm, an dem Georgie eben noch gelehnt hatte, dann stieß er sie zu Boden. „Runter! “
    „Was ist los? “, begann sie, dann hörte sie wieder den seltsamen Laut.
    Plopp.
    Vorsichtig lugte sie nach oben. Zwei Pfeile steckten in dem Baumstamm, nur wenige Zentimeter entfernt von der Stelle, an der sie gestanden hatte.
    „An die Waffen, Männer! “, brüllte Major MacDonald und schirmte Georgie mit seinem Körper ab. „Wir haben Gesellschaft bekommen! “
    Endlich war Ians Vertrag unterzeichnet worden.
    Sie hatten das Glück, dass Johar gegen die Maharani schon seit Längerem einen Verdacht gehegt hatte, eine Tatsache, die er Ian gegenüber eingeräumt hatte. Aber trotz des Misstrauens seiner Gemahlin gegenüber, hatte er nicht glauben wollen, dass sie ihm so etwas antat. Jetzt war die Wahrheit dank Georgiana ans Licht gekommen.
    Es war nicht übertrieben zu sagen, dass das Mädchen König Johar das Leben gerettet hatte, daher hatte er zum Dank das Leben ihrer Brüder verschont.
    Als Ian in sein Gästezimmer zurückging, um seine Reisekoffer zu packen, begierig darauf, diesen Ort zu verlassen, dachte er daran, wie effektiv Georgianas direktes Vorgehen gewesen war. Subtilität mochte eleganter sein, aber ihre Methode hatte zweifellos schnellere Ergebnisse gebracht.
    Obwohl sie nicht seinen Anweisungen entsprechend gehandelt hatte, so musste Ian doch widerwillig zugeben, dass ohne Georgianas Einschreiten Johars Unterschrift auf dem Vertrag wertlos gewesen wäre, denn der König wäre sehr schnell ein toter Mann gewesen. Königin Sujana hätte einfach gewartet, bis die englische Delegation abgereist wäre, dann hätte sie die Ermordung ihres Gemahls angeordnet. Zweifellos hätte die Maharani den Friedensvertrag missachtet und ihren Bruder Baji Rao unterstützt.
    Jetzt würde sich alles so entwickeln, wie es gewünscht war, und Ian konnte ein gewisses Gefühl von Zufriedenheit nicht ganz leugnen.
    Dann öffnete er die Tür zu seinem Zimmer, und das kurze Triumphgefühl verflüchtigte sich.
    Auf dem Boden hinter dem Bett ragten zwei braune Füße hervor. Ian schloss die Tür hinter sich und eilte um das Bett herum. Dann sah er seinen treuen Diener Ravi bewusstlos auf dem Teppich liegen, die Arme ausgebreitet. Nein, stellte Ian dann fest, als er vergeblich nach einem Puls tastete. Nicht bewusstlos.
    Tot.
    Jesus.
    Fassungslos ließ er den Blick über die weit geöffneten Augen und den starren Körper seines Übersetzers gleiten. Schaumiger Speichel und Erbrochenes rannen von Ravis Wange auf den Teppich.
    Ian glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Er blickte an Ravis ausgebreiteten Armen entlang und entdeckte auf dem Boden eine Mango, von der mehrmals abgebissen worden war. Wie es schien, war sie Ravi bei seinem Sturz aus der Hand gefallen.
    Wachsam suchte Ian mit den Augen den Raum ab. Als er die verlockend aussehende Obstschale bemerkte, verfinsterte sich sein Gesicht. Er war sicher, dass die vorher noch nicht da gewesen war.
    Gift.
    Oh Ravi, es tut mir so leid.
    Er lehnte sich zurück und wischte sich mit der Hand über den Mund, während er überlegte, ob er Johar von diesem Angriff erzählen sollte. Gift war die Lieblingswaffe der Frauen, und er zweifelte nicht daran, dass dies die Tat von Königin Sujana war, die sich für Shahus Tod rächte.
    Zornig schloss er die starren Augen des Toten. Offensichtlich war das Gift für ihn selbst bestimmt gewesen.
    Ich muss hier weg, dachte er, und seine Sorge um Georgiana und ihre Brüder erwachte erneut.
    Sie schwebten in Gefahr. Er musste sie warnen. Wenn die Maharani ihm Gift geschickt hatte, mochte Gott allein wissen, was sie mit den Knights vorhatte.
    Da er für Ravi nichts mehr tun konnte, beeilte er sich, den Palast zu verlassen. Abgesehen von dem Bedürfnis, die Freunde einzuholen, musste er noch immer Reiter aussenden, die den Unterzeichneten Vertrag Lord Hastings überbrachten.
    Ohne die gewöhnliche Ordnung warf er seine Sachen in die Reisekoffer, und dann bemerkte Ian plötzlich,

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