Eine Traumrolle fuer Madison
ist Gideon Byrne. Gideon, Simon…"
"Wir kennen uns bereits", unterbrach Gideon sie mit kalter Stimme.
"Wir haben schon einige Male zusammengearbeitet", sagte Simon. Selbst wenn er Gideons Unfreundlichkeit bemerkt hatte, ließ er sich nichts anmerken.
"Stimmt." Gideon blickte von Simon zu Madison. "Aber ich wusste nicht, dass ihr euch kennt."
"Schon seit Jahren", erwiderte Simon und wandte sich wieder Madison zu. "Du kommst doch nachher noch zur Party, oder?
Ich muss jetzt erst einmal den Applaus entgegennehmen." Er lächelte sie an. "Aber danach würde ich mich mit dir gern noch in Küche unterhalten." Er nahm ihre Hand und drückte sie liebevoll. "Ich bin schon gespannt darauf, zu erfahren, was du in letzter Zeit so alles erlebt hast…" Er warf Gideon einen bedeutungsvollen Blick zu.
"Wir sind nur zur Premiere gekommen", sagte Gideon kühl.
"Ich halte nichts von diesen Beweihräucherungspartys."
"Und was ist mit dir, Maddie?" So schnell gab Simon nicht auf. "Würdest du mich begleiten?"
Die Kälte in Gideons Blick könnte halb London zu Eis
erstarren lassen, dachte Madison. Er wollte nicht, dass sie Simons Einladung annahm, das hatte er nur zu deutlich gemacht.
Und da Gideon sie heute Abend eingeladen hatte, wäre es von ihr sehr unhöflich gewesen, mit einem anderen Mann zu einer Party zu gehen.
"Ein andermal, Simon", sagte sie bedauernd. "Aber ich würde mich freuen, wenn wir beide morgen Abend essen gehen
würden." Sie hoffte damit, seine Enttäuschung etwas zu mildern.
Und das war ihr auch gelungen. Simon strahlte übers ganze Gesicht. "Gib mir deine Telefonnummer. Ich melde mich dann."
Sie öffnete ihre Handtasche, holte eine Visitenkarte heraus, auf deren Rückseite sie Edgars Telefonnummer geschrieben hatte, und reichte sie ihm.
"Bis morgen dann." Simon gab Madison einen Kuss auf die Wange. Er nickte Gideon kurz zu und folgte dann seinem Assistenten, der ihm schon die ganze Zeit aufgeregt bedeutet hatte, dass die Vorführung des Films gleich beginnen würde.
Das eisige Schweigen, das nach Simons Weggang zwischen Gideon und Madison herrschte, sagte mehr als alle Worte.
Warum, um alles in der Welt, ist er eigentlich so wütend? fragte Madison sich irritiert. Er konnte doch wohl nicht im Ernst glauben, dass sie die letzten zweiundzwanzig Jahre in völliger Abgeschiedenheit gelebt hatte!
"Lass uns zu unseren Plätzen gehen." Er packte sie am Arm, und sie zuckte zusammen, weil sein fester Griff schmerzte.
Die Tatsache, dass sie Simon kannte, schien wirklich der Auslöser für Gideons schlechte Laune zu sein. Was dachte er sich eigentlich? Dass er sie vorhin geküsst hatte - zum zweiten Mal -, gab ihm noch lange nicht das Recht, unhöflich zu ihren Freunden zu sein!
Sie hatte sich so gefreut, Simon wieder zu sehen. Er war ein wirklich netter Mann, und sie erinnerte sich gern an die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten. Madison freute sich schon jetzt auf das Abendessen mit ihm.
"Woher, zum Teufel, kennst du Simon Cauley?" fragte Gideon mit scharfer Stimme.
Madison und er hatten gerade ihre Plätze vorn an der großen Leinwand eingenommen, und Madison war froh, dass sie sich setzen konnte. Als sie den großen Saal betreten hatten, hatten die Anwesenden sie mit unverhohlener Neugier angestarrt, und Madison war sich vorgekommen wie ein Goldfisch in einem Glas. Gideon war es anscheinend gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen, denn er ignorierte die neugierigen Blicke völlig.
Madison schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Warum sollte ich ihn nicht kennen?"
"Ich habe mich nur gefragt, ob Simon vielleicht der Grund für deine Reise nach England war."
Wie schaffte er es bloß, sie innerhalb kürzester Zeit so zu verärgern, dass sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte? Sie riss sich zusammen. Ihm hier und jetzt die Meinung zu sagen wäre keine so gute Idee gewesen.
"Nein, das war er nicht." Sie lehnte sich zurück und richtete ihre Aufmerksamkeit demonstrativ auf die Leinwand.
"Dann war es vielleicht Jonny?" Gab dieser Mann denn nie auf? Anscheinend glaubte er, dass Simon und Jonny Madisons Exfreunde wären. Und sie dachte gar nicht daran, Gideon zu verraten, wer die beiden wirklich waren.
"Nein, wegen Jonny bin ich auch nicht hier."
"Du bist anscheinend schon ganz schön herumgekommen", sagte Gideon verächtlich und wandte sich ab.
Was, zum Teufel, sollte das nun wieder heißen? Sie war herumgekommen? Er war ja nicht gerade ein Kind von
Traurigkeit, wenn man den Klatschspalten der
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