Eine Traumrolle fuer Madison
nicht…
"Heute Abend ist die Premiere von Eagle's Rest", sagte Claire schnell.
Madison ärgerte sich über sich selbst. Hatte sie wirklich geglaubt, Gideon würde sie tatsächlich ins Kino und
anschließend vielleicht noch zu einem romantischen
Abendessen einladen? Alles, woran dieser Mann dachte, war seine Arbeit. Er brauchte eine weibliche Begleitung für die Filmpremiere, mehr nicht.
"Ich dachte, ich sollte mich in der Öffentlichkeit nicht blicken lassen", antwortete sie schließlich. Gideon zu einer Filmpremiere zu begleiten war ja wohl das genaue Gegenteil.
Und außerdem hatte sie keine Lust, den Abend mit ihm zu verbringen.
"Stimmt." Gideon nickte. "Aber Claire hat mir berichtet, wie hart du gearbeitet hast. Ich dachte, du würdest dich über eine Abwechslung freuen."
"Du hast doch schon vor Tagen gesagt, dass du nicht hingehen wolltest." Claire schien genauso überrascht zu sein wie Madison.
"Nicht nur Frauen dürfen ihre Meinung ändern, meine liebe Claire", sagte Gideon. "Du hast doch hoffentlich noch nicht abgesagt?"
"Ohne einen direkten Befehl von meinem Herrn und Meister würde ich so etwas doch nie wagen."
"Gut. Ich finde, dass Madison eine Belohnung verdient hat.
Der Abend wird ihr bestimmt gefallen."
Madison war sicher, dass noch etwas anderes dahinter
steckte. Und plötzlich ging ihr auch auf, was es war.
Gideon wurde nur selten mit einer Frau in der Öffentlichkeit gesehen. Wenn er jetzt bei einem so offiziellen Anlass mit einem unbekannten weiblichen Wesen gesehen wurde, wäre das ein gefundenes Fressen für die Presse.
"Von wegen Belohnung. Du bist doch nur auf Publicity aus.
Ich bin eine kostenlose Werbung für Rosemary", sagte Madison bitter.
"Was…?" Gideon sah sie erstaunt an. "Madison, Madison, du denkst schon wie ein Filmstar."
Das stimmte doch überhaupt nicht! Sie versuchte nur
herauszufinden, was für Beweggründe er hatte - und je länger Madison darüber nachdachte, desto weniger gefielen sie ihr.
"Zieh das rote Kleid an, das du neulich auf Edgars Party getragen hast. Es steht dir hervorragend. Und bitte nur wenig Make-up. Ich hasse es, wenn Frauen wie Puppen aussehen."
Madison funkelte ihn wütend an. Das konnte doch wohl nur ein schlechter Scherz sein! Für wen hielt er sich eigentlich?
"Normalerweise entscheidet die Frau, was sie anzieht, Gideon", sagte Claire hastig, die gesehen hatte, dass sich Madisons Wangen vor Empörung gerötet hatten. "Und ich kann dir versichern, Madison trifft schon die richtige Wahl."
Beruhigend lächelte sie ihrer Freundin zu.
Madison war Claire für ihre Unterstützung dankbar, aber im Augenblick hatte sie nur einen Wunsch: diesem arroganten Mann eine gehörige Lektion zu erteilen, die ihm sein höhnisches Lächeln austreiben würde. Er glaubte doch wohl nicht im Ernst, er könnte ihr vorschreiben, was sie zu tragen hatte und was nicht oder wie viel Make-up sie benutzen durfte. Wenn sie unter seiner Regie den Film drehen würde, ja, dann hatte er jedes Recht dazu, aber so weit war es noch nicht. Der heutige Abend gehörte ihr, und sie würde allein entscheiden, was sie trug und wie sie sich zurechtmachte.
Madison lächelte Gideon an und nahm ihre Tasche vom
Stuhl. "Dann fahre ich jetzt wohl besser nach Hause und ziehe mich um."
Gideon betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen.
"Wohnst du in Edgars Londoner Haus?"
Madison hielt seinem Blick stand. "Natürlich." Hatte er damit etwa immer noch ein Problem?
Er nickte. "Ich hole dich um sieben ab."
Ja, dachte sie überrascht, anscheinend hat er immer noch Schwierigkeiten, meine Freundschaft mit Edgar zu akzeptieren.
Aber das war sein Problem, nicht ihres.
Sie jedenfalls würde sich jetzt für die erste große
Filmpremiere in ihrem Leben bereitmachen!
"Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig, Gideon", sagte Claire, nachdem Madison das Studio verlassen hatte. "Ich kenne Madison McGuire inzwischen ganz gut, und ich weiß, dass sie äußerst eigensinnig sein kann. Ich glaube nicht, dass sie sich diese Behandlung lange bieten lässt."
Gideon hatte Madison jetzt drei Wochen nicht gesehen, und er musste zugeben, dass sie noch schöner war, als er sie in Erinnerung hatte.
Die Filmpremiere war nur eine Ausrede gewesen. Er war
nicht deswegen früher zurückgekommen, nein, seine vorzeitige Rückkehr hatte einen ganz anderen Grund - einen, den er sich nur ungern eingestand.
Während der dreiwöchigen Dreharbeiten auf der Isle of Man war nicht ein Tag vergangen, an dem er nicht
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