Eine Traumrolle fuer Madison
jetzt musste er auch noch herausfinden, dass sie es nicht ertrug, von ihm berührt zu werden!
"Es war deine Idee, Gideon, also beschwer dich…" Aber Madison konnte den Satz nicht beenden. Gideon hatte sich vorgebeugt und seine Lippen auf ihre gepresst.
Er hatte sich so sehr nach diesem Kuss gesehnt, nach ihren verführerischen Lippen und ihrem betörenden Duft. Sie war so verlockend, erregte all seine Sinne…
"Wir sind gleich da, Mr. Byrne", sagte Jim, der Chauffeur.
Gideon ließ Madison los, aber ihm war ihre Reaktion auf den Kuss nicht entgangen. Sie hatte sich zwar schnell abgewandt und aus dem Fenster geblickt, doch er hatte die Leidenschaft in ihren grünen Augen ganz deutlich gesehen.
Er schloss die Augen und bemühte sich, die Fassung
wiederzugewinnen. Auch er hatte die Menschenmenge entdeckt, die vor dem Filmpalast auf ihn wartete. Zum Glück hatte Jim ihn gerade noch rechtzeitig gewarnt, sonst wäre ihnen mehr Aufmerksamkeit zuteil geworden, als ihnen lieb gewesen wäre!
Jim öffnete die Autotür, und Gideon beobachtete, wie
gelassen und anmutig Madison aus dem Wagen stieg. Sie ist jetzt schon durch und durch ein Star, dachte er bewundernd. Er brauchte sie gar nicht dazu zu machen.
Erst als er ihre Hand nahm und sie zusammen über den roten Teppich in den Filmpalast schritten, bemerkte er, dass sie leicht zitterte. Und da wusste er, dass sie doch nicht so selbstsicher war, wie sie wirkte.
"Das machst du sehr gut", flüsterte er ihr zu, während er den Fotografen zulächelte, die wie wild ein Foto nach dem nächsten schössen.
"Woran du aber keinen Anteil hast", antwortete sie leise. Sie lächelte strahlend, und mit ihrer Eleganz und Natürlichkeit schien sie sofort alle für sich einzunehmen.
Gideon lächelte. Claire hat mal wieder Recht gehabt, dachte er. Diese Frau wusste genau, was sie wollte! "Ich habe dich doch nur geküsst, Madison. Mach daraus bitte keine Staatsaffäre!"
"Dann lass es in Zukunft bleiben", antwortete sie, und die Warnung in ihrer Stimme war unüberhörbar.
Das hatte er nun bestimmt nicht vor. Er würde sich während der Dreharbeiten zusammennehmen, aber danach…
Ein Schauer überlief ihn, als er nur daran dachte.
"Du bist doch wohl nicht etwa nervös, Gideon?" fragte Madison belustigt, der seine Reaktion nicht entgangen war.
Nicht so, wie sie meinte! Der Presserummel ließ ihn kalt.
Aber hin und wieder musste er sich einfach der Öffentlichkeit stellen.
"Wie kommst du denn darauf?" erwiderte er kühl.
Madison zuckte die Schultern. "Deine Hand wurde plötzlich eiskalt. Ich habe mich…"
"Maddie!" rief plötzlich jemand laut. "Madison, bist du das wirklich? Das gibt's ja wohl nicht! Ich habe Jonny erst letzte Woche getroffen, und er hat kein Wort davon gesagt, dass du in England bist." Mit ausgestreckten Armen kam ein Mann auf Madison zu. "Du sieht wundervoll aus!"
Gideon betrachtete den Mann mit gerunzelter Stirn. Er kannte ihn. Es war Simon Cauley, der die Hauptrolle in dem Film spielte, der heute Abend Premiere hatte.
Und dieser Mann kannte Madison? Aber nicht genug damit, er kannte sie anscheinend auch sehr gut. Wie hatte er sie genannt? Maddie? Und wer, zur Hölle, war Jonny?
Doch all diese Fragen schienen Gideon plötzlich nicht mehr wichtig, denn Simon hatte Madison erreicht, und noch bevor sie reagieren konnte, hatte er sie hochgehoben und seine Lippen fordernd auf ihre gepresst.
Gideon traute seinen Augen nicht, und das Gefühl hilfloser Wut ergriff ihn. Einmal mehr fragte er sich: Wer, verdammt noch mal, ist Madison McGuire…?
6. KAPITEL
Endlich ein bekanntes Gesicht, dachte Madison
freudestrahlend. Eben hatte sie sich noch äußerst unwohl und fehl am Platz gefühlt, aber dann war Simon gekommen, und alles hatte sich geändert. "Lass mich runter, Dummkopf", sagte sie, und ihr war deutlich anzumerken, wie gern sie ihn hatte.
"Die Leute starren schon alle."
"Na und?" fragte er unbeeindruckt. Simon war groß, hatte blondes Haar und war ein sehr attraktiver Mann. Er war auch einer der begabtesten Schauspieler im Filmgeschäft und seit fünf Jahren ein Star. "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du hier in London bist." Vorsichtig stellte er sie wieder auf die Füße.
Madison brauchte Gideon gar nicht anzusehen. Sie spürte auch so, dass er äußerst ungehalten war. Und ganz im Gegensatz zu Simon schien es ihm sehr viel auszumachen, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen.
Behutsam löste sie sich aus Simons Umarmung. "Simon, das
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