Eine Traumrolle fuer Madison
von Berichten darüber gewesen, wie jähzornig sein Vater auf jede Kritik - egal, wie unbedeutend - an der Frau reagiert hatte, in die er sich Hals über Kopf verliebt hatte. Das hatte sich natürlich wie ein Lauffeuer
herumgesprochen, und ein Filmstudio nach dem nächsten hatte sich geweigert, ihm überhaupt noch eine Rolle zu geben. Nur seine engsten Freunde - unter ihnen auch Edgar Remington hatten noch zu ihm gehalten.
Innerhalb von nicht einmal einem Jahr war John Byrnes
strahlender Stern am Filmhimmel erloschen. Er hatte Trost im Alkohol gesucht. Und eines Nachts war es dann geschehen: Er hatte betrunken die Gewalt über seinen Wagen verloren und war von einer Klippe ins Meer gestürzt.
Als Gideon die Todesnachricht erhalten hatte, hatte er sich geschworen, keinen Alkohol zu trinken und sich auch niemals mit Haut und Haaren in eine Frau zu verlieben.
Und er hatte diesen Schwur noch nie gebrochen.
Und er würde es auch jetzt nicht tun.
Was er für Madison empfand, war keine Liebe. Es war etwas ganz anderes. Körperliche Leidenschaft, nicht mehr. Und wenn er diese Leidenschaft gestillt hatte, dann würde er das Kapitel Madison McGuire ein für alle Mal abschließen können.
Gideon wandte sich vom Wasser ab und machte sich auf den Weg zu seiner Wohnung. Er lächelte zufrieden, denn er wusste auch schon, wie er seinen Plan verwirklichen würde. Erst einmal musste er verhindern, dass Madison mit Simon Cauley ausging.
Aber da sie bei ihm unter Vertrag stand, war es ein Leichtes, dafür zu sorgen, dass sie keine Zeit haben würde…
Sie würde zwar sehr wütend werden, wenn sie erfuhr, dass er der Grund war, warum sie mit Simon am folgenden Abend nicht essen gehen konnte, aber der Gedanke an eine zornige Madison mit funkelnden grünen Augen machte Gideon nichts aus. Im Gegenteil, allein die Vorstellung weckte schon seine Begierde, und er lächelte voller Vorfreude.
Gideon war so in Gedanken versunken gewesen, dass er den Mann zu spät bemerkte, der wie aus dem Nichts vor ihm
aufgetaucht war. Und er sah auch zu spät, dass der Fremde drohend eine Flasche in der erhobenen Hand hielt. Noch bevor Gideon reagieren konnte, hatte der Mann zugeschlagen.
Gideons Beine versagten, und er stöhnte vor Schmerz laut auf, bevor er das Bewusstsein verlor.
7. KAPITEL
"… aus diesem verdammten Krankenhaus raus." Madison konnte Gideons laute Stimme schon hören, als sie den Fahrstuhl verließ.
Sie hatte fast zwanzig Minuten damit zugebracht, den
Sicherheitsdienst des Krankenhauses davon zu überzeugen, dass Gideon Byrne sich freuen würde, sie zu sehen. Und weitere zehn Minuten waren vergangen, bis sie endlich den abgeschirmten Krankenhausflügel erreicht hatte, in den man Gideon nach seiner Einlieferung am Vortag gebracht hatte. Dem Klang seiner Stimme nach zu urteilen, plante er seine baldige Entlassung!
Als Madison das Zimmer betrat, war Gideon bereits
aufgestanden und streifte sich gerade das Hemd über. Claire stand neben ihm und beschwor ihn anscheinend, im Bett zu bleiben. Aber so wie Madison Gideon kannte, war das
vergebliche Liebesmüh. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war er davon nicht mehr abzubringen.
Madison lief nachträglich noch ein Schauder den Rücken herunter. Gideon konnte froh sein, dass nichts Schlimmeres geschehen war. Schließlich war er auf dem Heimweg ausgeraubt worden. Madison konnte es noch gar nicht fassen, aber das große Pflaster an Gideons rechter Stirnseite sprach eine deutliche Sprache.
Inzwischen hatte er sie entdeckt und fragte aufgebracht:
"Was, zum Teufel, machst du denn hier?" Er zog sich die Jacke an, die Claire ihm hinhielt. Es war nicht die Smokingjacke vom Abend zuvor, sondern eine legere Wildlederjacke, die Claire ihm anscheinend mit ins Krankenhaus gebracht hatte. "Du willst dich wohl an meinem Schmerz weiden?"
Seine unfreundlichen Worte schreckten Madison nicht im Geringsten ab. ßie hatte von ihm nichts anderes erwartet.
"Natürlich nicht", erwiderte sie mit ruhiger Stimme. "Ich wollte nur sehen…"
Gideon ließ sie nicht aussprechen. "Hast du ihr etwa gesagt, dass ich hier bin?" fragte er Claire und blickte seine Assistentin vorwurfsvoll an.
"Nicht schuldig, Euer Ehren", antwortete Claire lächelnd. Sie schien völlig unbeeindruckt von Gideons schlechtem Benehmen.
"Onkel Edgar hat mich informiert", sagte Madison. "Er…"
"Gibt es eigentlich einen, der nicht weiß, dass ich letzte Nacht ausgeraubt worden bin?" unterbrach Gideon sie
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