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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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seit sie heute Nachmittag die Möbel umgeräumt hatte. Sie trug dreckige Jeans, mehrere Lagen T-Shirts und uralter, formloser Pullis. Ihre Haare waren eingestaubt, und wenn sie überhaupt irgendeinen Duft verströmte, dann den ihrer unparfümierten Seife.
    »Ernsthaft, Connor«, fuhr sie fort. »Samuel hätte bestimmt nichts dagegen, dass du dich neben mich setzt. Wenn er mich jetzt sehen könnte, würde er einsehen, dass du unmöglich versucht sein könntest, mich zu verführen.«
    Connor stand auf, und für einen Moment schlug ihr das Herz bis zum Hals bei der Vorstellung, er werde sich zu ihr setzen. Doch das tat er nicht. Stattdessen stellte er sein Glas entschlossen auf dem Kaminsims ab, mitten zwischen den sorgsam angeordneten Meissner Porzellanfiguren. Dann nahm er das Tablett.
    »Komm schon, Hetty. Zeit zum Schlafengehen. Wir hatten einen langen Tag. Ich jedenfalls bin total gerädert.«
    Hetty seufzte. »Meine Güte, wie romantisch. Er spielt Klavier wie ein junger Gott und flirtet wie ein Spießer. Ein verheirateter Spießer«, fügte sie hinzu.
    »Ich flirte nicht mit dir, und das weißt du. Aber wenn ich es täte«, musste sein Männerego entgegen seiner besten Vorsätze protestieren, »dann wäre es weder spießig noch verheiratet. Und jetzt verschwinde.« Er packte ihre Hand und zog Hetty gegen ihren Willen auf die Füße. »Wenn du auf dem Sofa einschläfst, wirst du steif wie ein Brett sein, wenn du aufwachst.«
    »Quatsch.«
    »Jetzt komm endlich. Wenn du es nicht vertragen kannst, solltest du nicht trinken. Geh nach oben, ich mach eine Runde mit den Hunden und schließe ab. Und nimm ein Bad«, fügte er hinzu. »Du bist schmutzig.«
    Um zu beweisen, dass sie nicht betrunken war, hob sie das Tablett auf, nachdem sie sein Glas vom Kaminsims genommen hatte. »Wenn Phyllis das sieht, kriegt sie einen Herzinfarkt.«
    »Von mir aus kann Phyllis auch der Schlag treffen«, knurrte er, hielt ihr die Tür auf und folgte ihr dicht auf den Fersen in den Flur hinaus.
    Er rief die Hunde und verschwand mit ihnen in die Nacht hinaus. Es sah verdächtig nach einem Fluchtversuch aus.
    Als sie oben war, sann Hetty darüber nach, wie die Dinge zwischen Connor und ihr sich verändert hatten. Bevor er hergekommen war, hatte sie ihn gehasst und seither meistens mit ihm gestritten. Jetzt plötzlich versuchte sie, ihn zu verführen, und er ging nicht darauf ein. War sie ein Flittchen? War er ein Mönch? Wie war sie nur in diese erniedrigende Situation geraten?
    Im Bad war es eisig, aber das Wasser war kochend heiß. Hetty atmete den Dampf ein und fragte sich, ob sie es fertig bringen würde, sich auszuziehen, oder ob es nicht besser wäre, sich dreckig, wie sie war, ins Bett zu legen. Aber sie widerstand der Versuchung. Ein Bad würde sie entspannen und sie beruhigen.
    Sie zog ihre Sachen aus und warf sie in eine Ecke, wo sie einen unordentlichen Haufen bildeten. Sie musste daran denken, sie wegzuräumen, ehe die nächsten Besucher kamen, denn Phyllis hatte verkündet, dass das Bad zwar wenig Bequemlichkeit bot, fürs Publikum aber durchaus von Interesse wäre.
    Das heiße Wasser war himmlisch. Sie lag lang ausgestreckt in der Wanne, nur ihr Gesicht über der Oberfläche und genoss die Hitze, die Lockerung ihrer Muskeln. Sie spürte, wie ihr die Augen zufielen. Als sie erkannte, dass sie im Begriff war einzuschlafen, setzte sie sich auf, schnappte sich ihr Handtuch und stieg schnell aus der Wanne.
    Tropfnass wickelte sie sich in ihren Bademantel, putzte sich die Zähne und zog den Stöpsel aus der Wanne. Das schmuddelige Wasser verschwand gurgelnd im Abfluss, und sie hielt sich nicht damit auf, die Wanne zu putzen. Connor nahm jeden Morgen ein Bad. Geschah ihm recht, sie einmal dreckig vorzufinden, er selbst machte sich in dieser Beziehung nämlich auch keine große Mühe.
    Als sie mehr oder minder trocken war und in ihrem karierten Pyjama unter der Decke lag, war alle Schläfrigkeit verflogen. Das war typisch. Connor war bestimmt schon im Bett, überlegte sie. Sicher konnte sie sich gefahrlos in die Küche wagen, um sich eine heiße Schokolade zu machen. Es war nicht so, dass sie Connor nicht traute. Es war auch nicht so, dass sie sich selbst nicht traute. Aber sobald sie zusammen waren, fühlte sie sich beunruhigt.

13. Kapitel
    Connor war nicht schlafen gegangen. Als Hetty in die Küche kam, stand er an den Ofen gelehnt und starrte in sein Glas.
    Bei seinem Anblick wurde ihr unbehaglich zumute, so als könnte er ihre

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