Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
Frau, Hetty.« Aber an seiner Betonung ließ sich nicht erkennen, ob es ein Kompliment oder lediglich die Feststellung einer bedauerlichen Tatsache war.
    Natürlich sollte sie hoffen, es sei Ersteres, und die Gunst des Augenblicks nutzen, um das Thema Denkmalschutz anzuschneiden. Nur dazu hatte Phyllis sie schließlich freigestellt. Aber nachdem sie die eine Hürde genommen hatte, fand Hetty, sie brauchte eine Pause, ehe sie die nächste in Angriff nehmen konnte.
    Sie fanden Samuel in einem Aufenthaltsraum. Er wirkte sehr klein und schutzlos in Morgenrock und Pantoffeln. Der uralte Schwarzweißfilm im Fernsehen wurde von allen Patienten im Raum ignoriert. Die Blumen in den Vasen ließen aus Solidarität mit der allgemeinen Stimmung die Köpfe hängen. Der Geruch von Desinfektionsmittel und dem, was es überlagern sollte, vermischte sich mit dem typischen Großküchenaroma.
    Als Samuel Connor und Hetty entdeckte, hellte seine Miene sich auf. »Connor, mein lieber Junge. Wie schön, dich zu sehen. Und du hast Hetty mitgebracht! Was für eine Überraschung.«
    Hetty küsste ihn. »Ich hoffe, es geht dir ein bisschen besser als beim letzten Mal«, sagte sie und dachte, dass er zumindest besser aussah. Vielleicht weil er sich freute, Connor zu sehen.
    »Mir fehlt nichts, das sich nicht von selbst kuriert, sobald ich hier raus bin. Aber ehe ich nicht all ihre Tests bestanden habe, lassen sie mich nicht aus ihren Klauen.«
    »Du musst dir einfach mehr Mühe geben«, meinte Connor. »Das hast du mir früher immer gesagt.«
    »Und hast du je auf mich gehört?«
    Connor hob die Schultern. »Selten.« Er holte zwei Stühle von einem Stapel an der Wand, und er und Hetty setzten sich.
    Samuel wandte sich an Hetty. »Ich hoffe, Connor ist nicht allzu sehr im Wege und stört euch dabei, das Haus auf Vordermann zu bringen?« Unter den buschigen Brauen warf er seinem Neffen einen strafenden Blick zu. »Ich weiß, er ist nicht gerade Courtbridges größter Fan.«
    »O nein. Er ist sehr folgsam.«
    Samuel lachte auf. »Das bezweifle ich!«
    »Doch, wirklich. Er hat Todesangst vor Phyllis.«
    »Also, das glaube ich schon eher. Verdammt entschlossene Person, unsere Phyllis.« Connor schnitt eine Grimasse, die er ignorierte. »Aber sie ist eine Perle, und sie würde alles für das Haus tun. Wenn Connor dir irgendwelchen Ärger macht, brauchst du nur ein Wort zu sagen, und ich enterbe ihn auf der Stelle.«
    »Ich wünschte, du würdest es tun«, brummte Connor.
    »Nicht wegen mir«, bemerkte Hetty. »Er ist ein ziemlich brauchbarer Koch.«
    Connor schien beleidigt, dass sie nichts Besseres über ihn zu sagen hatte. Samuel lachte. »Das ist wahr. Aber er eignet sich nicht sonderlich, um Gruppen interessierter Damen durchs Haus zu führen, was?«
    »Wir haben alle unsere Stärken und Schwächen«, murmelte Connor und versuchte, gekränkt zu wirken.
    »Und deine Stärke ist es, den Aralsee zu entgiften?«
    »So ungefähr.«
    »Was genau tust du denn da?«, fragte Hetty. »Ich weiß, du bist Ingenieur, aber ...«
    »Ich will dich nicht langweilen, Schatz.« Sie hätte ihm mit einer Bettpfanne eins auf den Schädel gegeben, wenn sie eine zur Hand gehabt hätte. Connor erkannte die Gefahr und fügte hastig hinzu: »Oder Samuel. In seinem Alter hätte er sicher Mühe, die Details zu verstehen.«
    Samuels dröhnendes Gelächter weckte ein paar ältere Damen auf. Sie sahen zu ihnen herüber, und als sie Connors männliche Figur erkannten, blieben die meisten von ihnen wach. »Ich hoffe, zu dir ist er nicht so unverschämt wie zu mir, Hetty.«
    »O nein«, versicherte sie. »Er ist immer ausgesucht höflich. Stimmt's nicht, Connor?«
    »Nun, lass es mich wissen, wenn er sich unschicklich benimmt.«
    »Klar. Wenn er irgendwas Schreckliches anstellt«, sie dachte an seine Pläne, das Haus abreißen zu lassen, »werd ich es dir sagen.« Auch wenn sie dazu vermutlich ein Medium und eine Kristallkugel brauchen würde.
    »Und was würdest du unternehmen, wenn sie sich über mich beklagt, Samuel?«
    »Dann vererbe ich alles Phyllis.«
    »Leere Versprechungen«, sagte Connor.
    Samuel lachte wieder, und Hetty fragte sich, ob diese plötzliche Anwandlung guter Laune seiner Genesung zuträglich war. »Sie würde sich jedenfalls angemessen darum kümmern«, sagte sie zustimmend. Es würde bedeuten, dass Connor den Rest seiner Tage damit würde zubringen müssen, den Aralsee zu entgiften, damit er den Kredit abbezahlen konnte, aber das Haus wäre in

Weitere Kostenlose Bücher