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Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)

Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Francis
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durch die Stadt gezogen, »eine Erkundungsreise« hatte er das genannt.
    Ihr Einwand, er sollte endlich den Anwalt besuchen, brachte ihr nur seinen vernichtenden Vorwurf ein, sie könnte nicht schnell genug an sein Geld herankommen.
    Am dritten Morgen nach ihrer Ankunft ließ Ric sie wissen, dass er einen frühen Termin bei Mr. Bartlett, dem Anwalt, hatte. Delie wurde weiß vor Zorn, weil ihr nicht genug Zeit blieb, sich anzuziehen.
    »Ich habe nie die Absicht gehabt, dich mitzunehmen«, teilte Ric ihr mit. »Ich gehe allein zu diesem Treffen.«
    »Deine Absicht ist es, mich ständig zu erniedrigen«, warf Delie ihm vor. »Du weißt genau, wie gern ich dich begleitet hätte.«
    »Du willst immer noch wissen, wie viel der alte Mann wert ist, was?«
    Delie hätte am liebsten die Teetasse nach ihm geworfen, zusammen mit der heißen Flüssigkeit. »Obwohl du manchmal ein Bastard bist, nein, die meiste Zeit, will ich sicher sein, dass du das erhältst, was dir zusteht. Wie lange wird das Gespräch dauern? Ich warte ungeduldig auf deinen Bericht.«
    »Dann musst du irgendeine Beschäftigung finden, um deine Ungeduld zu bezähmen, denn ich bezweifle, ob ich vor dem Abend zurück sein werde.«
    Nachdem er mit Mr. Bartlett gesprochen hatte, wollte Ric ein Pferd mieten, um hinaus nach Arlecdon zu reiten. Wie er sich dann verhalten würde, wusste er nicht genau. Ob er sich im Haus zu erkennen gab, hing natürlich auch vom Ergebnis der Beratung des Anwalts ab. Er fragte sich, ob der Mann eine der Parteien bevorzugte.
    Als er das Büro betrat, starrte Mr. Bartlett ihn an, sein Mund öffnete sich, und die Augen wurden immer größer. »Großer Gott! Richard!«
    Ric zog die Augenbrauen zusammen. »Mein Name ist Alaric.«
    »Ja, ja, ich weiß.« Mr. Bartlett eilte auf Ric zu und schüttelte ihm die Hand, während er die freie Hand auf Rics Arm legte, als wollte er vermeiden, dass der junge Mann gleich wieder verschwinden könnte. »Mein lieber Junge, Sie sind Ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    »Sie kannten meinen Vater?« Rics spontane Verärgerung, dass ihn jemand ›lieber Junge‹ nannte, schwand sofort, denn er begriff, dass die Aussage des Anwalts von Bedeutung sein konnte.
    »Ich kannte ihn sogar sehr gut. Es war ein trauriger Tag, als er starb. Der arme Jeremiah war verzweifelt. Als Ihre Mutter Sie mit nach England nahm, hat der Kummer ihn fast umgebracht. Aber setzen Sie sich doch, lieber Junge, Sie brauchen nicht zu stehen.«
    Ric verzog bei dem erneuten ›lieben Jungen‹ das Gesicht, aber er setzte sich auf den Platz, den Mr. Bartlett ihm zuwies, bevor er zurück hinter seinen Schreibtisch ging. »Ich nehme an, mein Großvater hat meiner Mutter nie verziehen, dass sie Australien verlassen hat.«
    »Niemals, nein. Zwei Wochen nach eurer Abreise hat er das Porträt Ihres Vaters von der Wand genommen und alle Bilder und Erinnerungsstücke eingepackt oder weggeworfen. Er bekämpfte seine Einsamkeit mit harter Arbeit und verdoppelte seinen Reichtum in wenigen Jahren. Das Geld hat ihm nie viel bedeutet. Die Arbeit diente ihm nur dazu, sein Leben mit irgendwas auszufüllen.«
    »Ich kannte meinen Großvater nicht sehr gut, aber ich habe ihn nie als hartgesottenen Geschäftsmann erlebt.«
    »Nein, diese Seite von ihm werden Sie nie gesehen haben. Aber bei all seinem Scharfsinn, wenn es um Geld ging, war Jeremiah von Natur aus ein Träumer. Er hat nie die Hoffnung aufgegeben, dass Sie eines Tages nach Australien zurückkommen. Ich kann die Tage nicht zählen, an denen er mir geschildert hat, wie er Ihnen alles beibringen würde, was Sie brauchen, um eines Tages das Management seiner Geschäftsinteressen zu übernehmen. Als er das letzte Mal von seinem Englandbesuch zurückkehrte, war er aufgeregt wie ein Kind am Heiligabend, denn er glaubte, dass Sie endlich nach Hause kommen würde. Er hat sogar das Porträt Ihres Vaters wieder an die Wand gehängt.«
    Der Anwalt legte eine Pause ein und schüttelte traurig den Kopf. »Sie hätten sich der Mühe unterziehen sollen. Es war traurig, mit ansehen zu müssen, wie seine Aufregung und Erwartung von Monat zu Monat schwanden. Schließlich gab er die Hoffnung auf, und er nahm das Porträt wieder von der Wand. Ich glaube, er war sogar noch trauriger als in den ersten Jahren, nachdem Ihre Mutter Sie mitgenommen hatte.«
    Ob es seine Absicht war oder nicht, der Anwalt hatte in Ric das Gefühl ausgelöst, selbstsüchtig und herzlos gewesen zu sein. Er verdeckte die unbekannte

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