Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)
Verbindung bringen, deren Körper er bewunderte, noch mit der raffinierten Erbschleicherin, für die er sie hielt. Ihr Wissen über die Fauna und Flora des Buschs passten auch nicht zu seiner Vorstellung einer Frau, die Sex wie eine Prostituierte einsetzte, nur herzloser.
Diese Widersprüche ihrer Natur, die Ric wahrnahm, trübten seine eigentlich so klar umrissenen Pläne. Als er Melanies Einladung nach Arlecdon akzeptierte, hatte er die Absicht gehabt, sich mit ihr zu amüsieren, bevor er seine wahre Identität offenbarte. Das war auch noch in der Nacht sein Plan gewesen, als er sie weinend in ihrem Zimmer zurückgelassen hatte. Zu seiner Zufriedenheit hatte er gezeigt, dass er sie für eine Schlampe hielt, und er hatte es nicht erwarten können, ihr zu enthüllen, wer er war und was er wollte.
Aber das war vergangene Nacht gewesen. Als Melanie ins Frühstückszimmer getreten war, die Augen weit geöffnet und völlig verunsichert, war ihm klar geworden, dass seine Lust auf sie noch nicht gestillt war. Die schöne Witwe würde ihn noch ein bisschen länger für Richard Liddell halten.
The Hog and Hound war offenbar gut besucht, als Ric und Melanie am Gasthof eintrafen. Zwei Überlandkutschen standen draußen; die Reisenden nahmen ihr Mittagessen ein, während die Kutscher das Pferdeteam wechselten. Ein Fuhrwerk, ein Buggy und eine Privatkutsche standen ebenfalls vor dem Gasthof, und eine Anzahl von Pferden war festgemacht und hatte weitere Gäste zur beliebten Wirtschaft gebracht.
»Ich hatte keine Ahnung, dass so viele Leute hier sein würden«, sagte Melanie fast entschuldigend zu Ric, als sie den überfüllten Gastraum betraten.
Einige Gäste schauten auf, als das Paar eintrat, und die zunächst flüchtigen Blicke verwandelten sich rasch zu einem bewundernden Starren. Der große dunkle Mann und seine damenhafte Begleiterin gehörten, das sah man auf den ersten Blick, der höheren Gesellschaft an, und so verlor der Wirt keine Zeit, sich zu ihnen durchzuzwängen. Er wischte die Hände an seiner Schürze ab, begrüßte das Paar, freute sich über den Besuch in seinem Gasthof und versicherte, dass er einen Tisch für sie finden würde.
Tatsächlich wies er ihnen einen Tisch in einer ruhigen Ecke zu, nachdem zwei Kutschenreisende eindringlich gebeten worden waren, mit anderen zusammenzurücken. Melanie und Ric wurden prompt bedient, als wären sie die einzigen Gäste.
Das Essen war so köstlich, wie Melanie versprochen hatte. Der Wirt hatte ihnen einen sanften Roten empfohlen, der genau ihrem Geschmack entsprach. Er wärmte das Blut in Melanies Adern und rief Erinnerungen an letzte Nacht wach, als Ric und sie nackt auf dem Bett gesessen und sich nach einem anstrengenden Ritt zugeprostet hatten.
Als sie Ric anschaute, wusste sie, dass er ihre Gedanken erriet. Er betrachtete sie mit einer sexuellen Intensität, die die ganze vom Alkohol erzeugte Wärme in ihren Schoß lenkte.
»Bist du fertig?«, fragte er, nachdem er den letzten Schluck Wein getrunken hatte. »Dann lass uns gehen.« Als er ihren Stuhl zurückschob, flüsterte er ihr ins Ohr: »Ich möchte allein mit dir sein.«
Melanie führte sie auf einem anderen Weg zurück in Richtung Arlecdon. Dabei kamen sie zu einer mit Gras bewachsenen Kuppe, auf der verschiedene Granitfelsbrocken verstreut lagen. Von dieser Stelle aus konnten sie hinunter auf Arlecdon schauen. Es herrschte ein stillschweigendes Einvernehmen zwischen ihnen; Ric stieg ab und half Melanie von ihrer Stute. Seine Hände lagen auf ihrer Taille, und seine Lippen wischten kurz über ihre, bevor er die Pferde in einiger Entfernung von ihnen anband. Sie konnten dort in aller Ruhe grasen.
»Ich bin nur einmal zuvor hier gewesen«, sagte Melanie, als Ric zu ihr zurückkam und neben ihr stehenblieb. »Von hier aus auf Arlecdon hinunter zu schauen und die Größe des Anwesens zu begreifen, erfüllt mich immer noch mit widersprüchlichen Gefühlen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass das alles mir gehören soll.«
»Du hast glücklich geheiratet.«
Melanie versteifte sich. Erinnerungen an Rics beleidigende Bemerkungen in der Nacht kehrten zurück. »Es war Glück, dass ich einen Mann geheiratet habe, der gut zu mir war und mich nicht als Sexobjekt betrachtete.«
»Also, das kann ich nicht glauben.«
»Warum nicht?« Melanie schwang herum und blickte in sein Gesicht.
Ric lächelte, aber es war ein Lächeln voller Bosheit. »Weil du, meine Liebe, eine der hinreißendsten Frauen bist, die ich
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