Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Essen aus und« - sein Blick hing vielsagend an ihren Lippen - »lernen uns besser kennen?«
    Sie schauderte unwillkürlich, als sein Körper sich an sie drängte. Angewidert schob sie ihn von sich. In diesem Moment hörte sie, wie Mary die Stufen hinunterkam.
    Ihre Schwester hatte von alldem zum Glück nichts mitbekommen, und Katherine behielt den Vorfall natürlich für sich. Was ihn nicht daran hinderte, mit seinen widerlichen Spielchen weiterzumachen.
    Auf dem exklusiven Hochzeitsempfang hatte er Katherine abermals nachgestellt. Mary plauderte angeregt mit Freunden der Mannings, woraufhin Peter sich zu seiner neuen Schwägerin gesellte. Der Versuch, sich unsichtbar zu machen, war ihr nicht geglückt. Er erspähte sie halb versteckt hinter Topfpflanzen und Blumenarrangements.
    »Schwester Kate, mein Kompliment. Du siehst in deinem Brautjungfernkleid bezaubernd aus.« Wenn sie diese einschmeichelnde Stimme bloß hörte, bekam sie Ekelpickel.
Er hatte ihr diesen Spitznamen gegeben, als sie ihn seinerzeit hatte abblitzen lassen. Es fuchste sie zwar jedes Mal, wenn er sie so nannte, sie ließ sich ihren Ärger allerdings nicht anmerken. Eher hätte sie sich die Zunge abgebissen, als ihm diesen Triumph zu gönnen.
    Er erfasste großspurig ihre Hände und küsste Katherine freimütig auf die Wange. Sie zuckte schockiert zurück, als sie seine warme Zunge fühlte, die sich zwischen seine feuchten Lippen schob und leicht über ihre Wange streifte. Er stand mit dem Rücken zu dem Saal, in dem sich die Hochzeitsgäste drängten. Folglich bekam niemand so genau mit, was er tat. Für Außenstehende mutete die Umarmung freundschaftlich an, ein Wangenkuss zwischen Schwager und Schwägerin.
    Sie funkelte ihn an, ihre Augen schmale grüne Schlitze, was ihm lediglich ein müdes Lächeln abnötigte. Ansonsten zeigte sein gut geschnittenes Gesicht keinerlei Regung.
    »Du bist unglaublich kaltschnäuzig«, sagte sie.
    »Tsts, Schwester Kate. Du lässt wohl kein gutes Haar an deinem lieben Schwager, was?«
    Im Nachhinein betrachtet, hatte sie allen Grund gehabt, Peter Manning zu hassen.
    »Oh ja, Mr. Jason Manning ist auf dem besten Weg, die Familientraditionen weiterzuführen«, sagte Katherine zu ihrem Spiegelbild, während sie sich mit einem Hauch Parfüm besprühte.
    Sie inspizierte kritisch ihr Kleid und war mit dem Ergebnis zufrieden. Sie hatte das Kleid buchstäblich im letzten Moment in ihren Koffer gequetscht, bevor sie aus Denver weggefahren war. »Ich hätte mir bestimmt kein neues leisten können«, murmelte sie mit einem Anflug von
Melancholie. Sie hatte sich den sündhaft teuren Fummel für eine Party bei den Mannings zugelegt. Der Kauf hatte zwar ein Riesenloch in ihr Budget gerissen, aber das war es ihr wert gewesen. Und der klassisch-elegante Stil wurde eigentlich nie unmodern.
    Das bodenlange Kleid aus meergrünem Seidencrêpe schmiegte sich eng an ihren Körper und bauschte sich weich um ihre Fesseln. Dem griechischen Stil nachempfunden, war eine Schulter nackt, auf der anderen wurde der Stoff apart geknotet.
    Das Modell betonte ihre gertenschlanke Figur und die vollendeten Rundungen. Die Farbe schmeichelte ihrem zart gebräunten Teint und unterstrich ihre mystisch grünen Augen. Katherine hatte gar nicht mehr gewusst, wie bezaubernd sie in diesem Kleid aussah. Jedenfalls gab es ihr einen Tick mehr Selbstbewusstsein, wann immer sie es trug.
    Als es plötzlich klopfte, ließ sie vor Schreck ihren Ohrring fallen. Nach einer hektischen Suchaktion fand sie den Perlenstecker, befestigte ihn an ihrem Ohrläppchen und lief durch das Wohnzimmer, um Jace die Tür aufzumachen.
    Am Nachmittag hatte sie aufgeräumt und die fertig gestrichene Anrichte in den anderen Schlafraum geschoben. Jetzt spendeten Tischlampen mit kleinen Seidenschirmchen im Wohnzimmer ein weiches, behagliches Licht. Katherine verabscheute nämlich Deckenlampen und grelle Glühbirnen.
    Sie riss die Tür auf und hielt unwillkürlich den Atem an, als sie Jace in einem dunkelgrauen Anzug gewahrte. Ein Blick auf die edlen Knöpfe, und Katherine wusste um das
Designerlabel. Der italienische Schnitt unterstrich seinen Luxusbody perfekt.
    Sein Hemd war aus taubenblauer Seide, die farblich passende Krawatte ein, zwei Töne dunkler. Die welligen schwarzen Haare glänzten, als hätte er sie mit hundert Bürstenstrichen in Form gebracht, trotzdem wirkten sie wie immer ein bisschen ungebändigt.
    Sobald er durch die Tür kam, stieß er einen langen, leisen Pfiff aus.

Weitere Kostenlose Bücher