Eine unmoralische Affäre
schüttelten Katherine beim Hinausgehen überschwänglich die Hand, andere nickten zum Abschied lediglich scheu mit dem Kopf. Jim Cooper grinste sie unter seinem Helm breit an und trollte sich hastig, als Jace ihn ärgerlich anfunkelte.
Eine kurze Weile später fuhren die Mannings nach Hause. Als sie die Vortreppe zu ihrem Apartment hinaufstiegen, meinte Jace an der Haustür: »Du bekommst in den nächsten Tagen Post von Willoughby. Er will dir einen Stapel Unterlagen schicken, damit du dich vorab ein bisschen schlaumachen kannst. Darunter eine Menge trockener Fakten und Zahlen, aber auch ein paar interessante Geschichten.«
»Ich kann es kaum erwarten loszulegen.« Sie stockte,
ihre Hand umklammerte das Treppengeländer. »Puh, das hätte ich fast verschwitzt. Ich muss schleunigst die Collegeverwaltung informieren, dass ich nicht zurückkehre, oder?«
Jace hielt ihr die Haustür auf, trat beiseite und ließ sie vorausgehen. Er grinste hintersinnig, und sie entdeckte ein dämonisches Glitzern in seiner blauen Iris. Da schwante es ihr: Er war rundum zufrieden mit sich selbst.
Auf dem neuen Schreibtisch, der mitten in ihrem Wohnzimmer parkte, stand ein funkelnagelneuer Laptop. Katherine tanzte vor Freude und klatschte in die Hände. »Für mich?«, strahlte sie.
»Nein, für Allison«, versetzte er trocken.
Sie ignorierte seine spöttische Bemerkung und hastete durch das Zimmer zu dem tollen Teil. Oh, Schreck, dachte sie bei sich, hoffentlich kann ich mit dem hypermodernen Ding umgehen!
»Oh, Jace, das ist ja super. Ich … wann hast du den denn gekauft?«
»Vor zwei Tagen. Ich hab mit den Leuten in dem Elektromarkt vereinbart, dass sie ihn heute anliefern. In der Zeit, wo wir auf dem Ölfeld waren. Es sollte eine Überraschung werden. Gefällt er dir?«
»Gefallen? Das Ding ist ein Traum. Jeder freischaffende Publizist wünscht sich so was …« Unvermittelt kam ihr die Erleuchtung, und sie stockte abrupt. Ihre Augen verengten sich zu funkelnden grünen Schlitzen. »Du warst dir verdammt sicher, dass ich den Job annehme, stimmt’s?«
Er schmunzelte. »Ich hab’s jedenfalls ganz schwer gehofft.«
Der Versuch zu schmollen misslang, denn sie konnte
ihm einfach nicht böse sein. Stattdessen verzogen sich ihre Lippen zu einem strahlenden Lächeln. »Eigentlich müsste ich stinkwütend auf dich sein, weil du mein Einverständnis als ganz selbstverständlich vorausgesetzt hast, aber ich werde dir noch einmal verzeihen. Danke, Jace, danke für alles. Für den Job. Den Computer. Und das alles.« Irgendwie nagte es an ihrem Gewissen, wie sie an seinen Motiven hatte zweifeln können.
»Komm her und bedank dich anständig bei mir. Mit einem Kuss.« Er fixierte sie hypnotisierend.
Konsterniert über seinen fordernden Ton, ging Katherine unsicheren Schritts widerstrebend zu ihm. Er hatte ihr Allison abgenommen, als sie durch das Zimmer gelaufen war, um ihr Geschenk zu begutachten. Das Baby lag zufrieden in seinen Armen. Katherine stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Er zog fragend die Stirn in Falten, als sie ihr Gesicht wegzog. »Das sollte ein Kuss sein? Nee, danke, so nicht. Soll ich dir mal zeigen, was ein richtiger Kuss ist?«
Er neigte den Kopf zu ihr hinunter, drückte seinen Mund auf ihren. Unfähig, sie zu umschlingen, weil er ja schon Allison in den Armen hielt, griff er zu anderen Mitteln. Folglich war die Leidenschaft seines Kusses intensiver und überzeugender als jede Umarmung.
Seine festen Lippen pressten sich fordernd auf ihre. Er knabberte an ihrer Unterlippe, bis Katherine sie ihm zögernd öffnete. Woraufhin er mit sinnlicher Zunge forschend ihre Lippen streifte.
Sie stöhnte, schlang beide Arme um seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter. Getrieben von ihrem
ungestillten Verlangen. Erst da eroberte sein Mund den ihren mit süßer Gewalt. Sein Kuss ließ sie vor Lust erschauern, berührte die Tiefen ihrer Seele.
Wieso schaffte er es anscheinend mühelos, dass sie ihren Schutzpanzer abstreifte und sich ihm bedingungslos ergab?, dachte Katherine wie in Trance. Wie gelingt es ihm, meine Sinne komplett zu manipulieren? Ich darf mich nicht meinen Gefühlen hingeben. Aber ich will es. Ich will ihn.
Diese Gedanken jagten durch ihre Gehirnwindungen, während sie den süßen Nektar seines Mundes saugte. Dann bewegte er den Kopf und entdeckte eine neue Region in ihrem Mund, die er zärtlich erkundete. Schon waren sämtliche anderen
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