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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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habe absolute keine Ahnung. Sie ist anders, das gebe ich zu. Sie hat meine Aufmerksamkeit gefesselt. Nicht zu vergessen, dass uns eine gewisse Gemeinschaft im Bett verbindet. Sie will jedoch nicht offen mit mir in Verbindung gebracht werden und ihre Ehrbarkeit zerstören. Wer kann es ihr verdenken? Solange ich ihr nicht die Ehe anbiete, ist es vorbei.«
    Stille.
    Elaine blickte ihn einfach nur an.
    Hatte er tatsächlich gerade von Heirat gesprochen?
    Ja, hatte er.
    Verdammt noch mal!
    Sein Mund verhärtete sich. »Sie ist nicht daran interessiert, noch einmal zu heiraten. Das hat sie nur allzu deutlich gemacht.«
    »Die fragliche Dame ist jung und behütet. Dein Gerede über ihren Ehemann zeigt mir, welch schreckliche Erfahrungen sie gemacht hat, aber ihr Einverständnis, überhaupt mit dir nach Essex zu gehen, zeigt doch nur, dass sie sich nicht darauf beschränkt, auf ewig Männer zu meiden. So wie die Sache für
mich klingt, hast du ihre Meinung so geändert, wie nur du es kannst. Seid ihr zwei nicht … hervorragend miteinander ausgekommen?«
    »Es wird schändlich sein, sollte jemand es herausfinden.« In seinen Schläfen pochte der Schmerz. »Und wer weiß? Vielleicht wird sie Derek genauso sehr mögen.«
    Es war für ihn eine Qual, sich die beiden zusammen vorzustellen, und er konnte spüren, wie sich sein Gesicht gegen seinen Willen zu einer finsteren Miene verzog.
    Elaine bemerkte es. Sanft fragte sie: »Würdest du gern den Rat hören, den ich dir bereits letzte Nacht gab? Jetzt scheinst du in dem Zustand, dich länger daran zu erinnern.«
    Sein Lächeln war reuig und kam von Herzen. »Da ich bereits die Unhöflichkeit besaß, uneingeladen bei dir hereinzuplatzen, mich bis zum Vollrausch zu betrinken und in deinem Bett zu nächtigen, wäre es vermutlich ungehobelt abzulehnen.«
    »Du musst Helena ein für alle Mal hinter dir lassen.«
    Das Lächeln verschwand.
    Wirklich, dieser Rat war kaum das, was er hören wollte, wenn in seinem Kopf kleine Trommelwirbel erklangen, wie man sie höchstens von den Franzosen gewohnt war. »Du«, bemerkte er mit, wie er hoffte, ruhiger Ablehnung, »misst eindeutig einer Sache zu viel Bedeutung bei, die ich längst vergessen habe.«
    »Irgendwie bezweifle ich das. Ich habe zugesehen, wie es passiert ist. Erinnerst du dich? Darum bist du in meinem Bett gelandet, auch wenn es nicht von langer Dauer war. Danach wurdest du plötzlich der teuflische Duke, und die sorglose Verführung nahm den Platz jener offenen und weniger zynischen Einstellung zum Leben ein, an die ich mich noch erinnern kann.«
    »Damals war ich dumm und habe mich seitdem anscheinend nicht allzu sehr gebessert.« Er trank den Tee aus und überlegte,
ob er eines der Küchlein vom Tablett nehmen sollte. Doch er entschied sich dagegen. Allein die Erwähnung von Helenas Namen hatte diesen Effekt auf ihn. Das unwohle Gefühl in seinem Magen rührte nicht allein von dem Exzess der vorangegangenen Nacht.
    »Sie hat dich betrogen.«
    Ja, das war allerdings die Wahrheit. Helena hatte sein jugendliches Verlangen erobert und anschließend seinen Glauben an die Liebe erschüttert. Sie war auch Witwe - eine sehr attraktive - und hatte ihn sowohl mit sexueller Herausforderung als auch mit dem Pathos ihrer angeblichen Notlage als schutzlose Frau, die ganz allein war, umgarnt.
    Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht allein war. Er fand es auf eine Weise heraus, die seine Welt erschütterte.
    Es war eine wertvolle Lektion. Verletzliche, schöne Damen brachten wahrscheinlich nichts als Kummer. Und jetzt … betrat erneut eine verführerische Witwe mit ungenutztem Potential für Lust und verletztem Vertrauen die Bühne. Und er stand bereit und verhielt sich trotz seiner Erfahrung wie ein Junge, der noch grün hinter den Ohren war.
    Nein. Caroline war in keiner Weise wie Helena. Dessen war er sicher.
    Fast.
    »Wir brauchen nicht darüber reden.« Nicholas wuchtete sich in eine aufrechte Position und schwang seine Beine über die Bettkante. »Wo zum Teufel sind meine Stiefel?«
    »Vielleicht müssen wir nicht darüber reden. Du solltest aber unter Umständen mit ihr darüber reden.«
    »Ich kenne sie seit nicht mal einem Monat.«
    Der Hauch eines Lächelns umspielte Elaines Mund. Sie bewegte sich mit der ihr eigenen trägen Eleganz und holte die Sachen, die er suchte. Die abgelegten Stiefel stellte sie vor ihm auf
den Boden. »Ich glaube, es ist ein gutes Zeichen, wenn es nur so kurze Zeit gedauert hat, bis du diese intensiven

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