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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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gewesen sein musste, seine ehelichen Pflichten zu erfüllen. Er hatte den verstorbenen Lord Wynn nur flüchtig gekannt, und dieser schien damals eine durchaus angenehme Gesellschaft zu sein. Andererseits waren es zwei verschiedene Paar Schuhe, wie Männer mit ihren Freunden umgingen und wie sie ihre Frauen achteten.
    »Unter Umständen wisst Ihr tatsächlich nichts über mich, Euer Gnaden.«
    Sie bot vielleicht den köstlichen Anblick einer wiedergeborenen Venus, aber ihm wäre nie eingefallen, dass die dazu erforderliche Sinnlichkeit unter dieser verführerischen Oberfläche köcheln könnte. Die Eiskappe über dem Nordpol war wärmer als Lady Wynn. So erzählte man es sich zumindest.
    »Ich gebe zu, das tue ich tatsächlich nicht.« Sein Blick hielt ihrem stand.

    Ihre unvergleichlichen Augen flackerten auf. Lag Unsicherheit darin, während sie einander mit Blicken maßen? Der Moment dauerte einen Herzschlag lang. Und noch einen.
    O ja, er war interessiert.
    »Danke, dass Ihr es wenigstens zugebt«, sagte sie ohne Regung.
    Aber diese ausdrucksvollen Augen waren eine ganz andere Geschichte. Er wusste es, wenn er eine Frau berührte, und hier schien einer dieser Fälle vorzuliegen.
    Ausgerechnet die reservierte Lady Wynn? Wie unglaublich interessant!
    Derek warf ein: »Wenn wir Eure Identität aber nicht enthüllen dürfen, Mylady, solltet Ihr uns erklären, wie Ihr überhaupt unseren Wettbewerb zu bewerten gedenkt?«
    Sie nickte knapp, gerade so, als hätte sie diese Frage erwartet. »Ich habe schon alles durchdacht. Mit Eurem Einverständnis werde ich die Resultate in der Gesellschaftsrubrik der Zeitung veröffentlichen. Natürlich werde ich dabei den Mantel der Anonymität tragen. Da mein Name aus dem Spiel bleibt, wird es mir genehm sein, meine Gedanken frei heraus niederzuschreiben.«
    Diese Aussage allein genügte, um jenen Kampfgeist in ihnen zu wecken, der sie schon anfänglich in Schwierigkeiten gebracht hatte. Aber da Derek nicht zuckte, beschränkte auch Nicholas sich darauf, ausdruckslos zu lauschen.
    »In Ordnung«, sagten die beiden Männer einstimmig und blickten sich dann geradezu verdrießlich an.
    Sie lachte entzückend spontan. Ihr Gesicht strahlte, und ihre unvergesslichen Augen blitzten lebhaft auf.
    Verdammt, sie war ein sehr verführerischer Anblick. Wenn sie tatsächlich an dieser Sache festhalten wollten, war Lady Wynn eine bezaubernde Kandidatin. Es war allgemein bekannt, dass sie eine wahre Schönheit war. Ihr schweres, üppiges Haar umrahmte
ein zartes Gesicht mit hohen Wangenknochen, einer geraden, kleinen Nase und einem samtig-rosigen Mund. Ihre ungewöhnlichen Augen waren groß und von langen Wimpern beschattet. Die Tatsache, dass sie gertenschlank war und ihr Körper trotzdem über angenehme Rundungen und eine natürliche Anmut verfügte, war bereits vielen Männern aufgefallen und kommentiert worden. Die Fülle ihrer Brüste unter dem Mieder ihres modischen Kleids zog Nicholas’ Blicke auf sich.
    Derek war offensichtlich auch nicht blind. Sein Freund murmelte: »Ihr klingt, als hättet Ihr bereits eine Entscheidung getroffen, Lady Wynn.«
    »Das kommt darauf an.« Sie strich ihren dunkelgrünen Seidenrock glatt. Der Farbton ihres Kleids ergänzte ihre strahlende Schönheit perfekt. »Wie würden wir diese Sache genau anpacken? Wir müssten unglaublich diskret vorgehen.«
    Sie meint es tatsächlich ernst, entschied Nicholas. Sein anfänglicher Widerstand bröckelte.
    Denn er war verdammt daran interessiert, es zu tun.
    Es hatte ein wenig gedauert, bis er sich dazu durchrang. Lady Wynn war eine faszinierende junge Frau. Da ihre Persönlichkeit stets so kühl und distanziert auf ihn wirkte und dies nichts war, was er je bei einer Geliebten suchen würde, hatte er nie einen Gedanken an sie verschwendet. Und erst recht nicht an das, worüber sie gerade redeten. Er sprach spontan seine Idee aus: »Schenkt uns jeweils eine Woche Eurer Zeit.«
    Derek drehte sich zu ihm um und blickte ihn an. In seinen Augen las Nicholas Überraschung, weil er eine so lange Zeitspanne vorschlug.
    Eine ganze Woche?
    Nicholas war nicht sicher, woher diese impulsive Anregung kam, aber er hatte das Gefühl, eine Nacht mit der wunderschönen Frau ihm gegenüber würde nicht reichen. Das Geheimnis,
warum sie ihnen beiden etwas so Unerwartetes vorschlug, erschütterte ihn und erwies sich als anziehend. Nicholas zuckte nur mit den Schultern und lächelte. »Ich bin sicher, Ihr werdet mir zustimmen, dass die Liebe ein

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