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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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entschlossen, jede Sekunde mit ihm auszukosten und alle Gedanken beiseitezuschieben, die sie daran hinderten. »Es ist Euch hoffentlich bewusst, Euer Gnaden, dass Ihr in Verlegenheit seid, wenn Ihr versucht, die romantische Geste unseres zweiten Abends zu übertreffen.«
    Wenn sie auch nichts weiter aus dieser Episode in den Alltag rettete, würde sie zumindest die Erinnerung an eine Terrasse im Mondlicht und starke Arme mitbringen, die sich um sie legten, als sie sich in einem stillen, wundervollen Tanz wiegten.
    Eine ebenholzschwarze Braue hob sich, und sein Lächeln war so träge und grenzenlos teuflisch. Er trug seinen Namen zu recht. »Ist das eine Herausforderung, Lady Wynn?«
    »Ich vermute, Ihr könnt sie als solche betrachten.«
    »Hmmm.« Seine Finger tanzten über ihr Rückgrat, zeichneten
die Konturen ihrer Pobacke nach. Seine Hand drückte sie zärtlich, als er ihren Hintern umfasste. »Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen, nicht wahr?«
    »Um Lord Manderville zu übertreffen? Ihr kennt ihn besser als ich, aber ich würde vermuten, da er Teil dieses Wettstreits ist, wird er sein Bestes geben.«
    Es passierte schon wieder und überraschte sie. Ein gewisses, dunkles Glänzen huschte über sein Gesicht.Verärgerung? Als sie darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass er den Earl nur ein- oder zweimal erwähnt hatte. Und in den letzten Tagen kam das Gespräch nie auf Lord Manderville. Die Wette war ebenfalls kein Gesprächsthema mehr. »Sein Bestes ist nicht das, worum ich mich sorge«, murmelte er.
    Das ließ sie in ein herzhaftes Lachen ausbrechen, das sie nicht unterdrücken konnte. Aber es fühlte sich an, als wäre ihr Lächeln etwas zittrig. »Ich will ja nicht Eure Arroganz befeuern, aber ich bezweifle, dass Ihr Euch darum überhaupt sorgen müsst.«
    »Ich habe Euch beeindruckt?« Sein Finger hob ihr Kinn leicht an. Die schelmische Linie seines Munds war ihr so bekannt … Ihr wurde bang ums Herz. Dieser Mund würde sie in ihren Träumen heimsuchen.
    Es wäre besser für sie, wenn sie eine gute Lügnerin wäre. Stattdessen sagte sie einfach: »Ja.«
    Er rollte sie auf den Rücken und beeindruckte sie erneut.

Kapitel 15
    Verzweiflung war eine mächtige Kraft, wenn es darum ging, erfinderisch zu werden. So dachte Derek selbstironisch, als er sich am Fenstersims nach oben zog und den Atem anhielt. Was er im Begriff stand zu tun, war gleichermaßen würdelos und tollkühn, aber es würde hoffentlich seine Entschlossenheit und die Tiefe seiner Gefühle zeigen.
    Alles was er wollte, war eine kleine, zivilisierte Unterhaltung.
    Nun, das war nicht exakt alles , was er wollte, aber er würde sich damit begnügen, wenn sie ihm die Chance gab, sich ihr zu erklären.
    Aufgrund der warmen Sommernacht stand das Fenster weit offen. Darauf hatte er gezählt. Er hockte sich auf seinen schmalen Aussichtspunkt und lauschte dem Murmeln der Stimmen im Innern des Zimmers. Er wartete, bis Annabels Zofe sich für die Nacht zurückzog. Als er das leise Klicken der Tür im Schloss hörte, stützte er sich an der Hauswand ab. Er hoffte, sie würde keinen großen Tumult veranstalten.
    Zu seinem Glück drehte sie ihm den Rücken zu, als er die Vorhänge beiseiteschob und in den Raum schlüpfte. Sie saß an ihrem Toilettentisch und bemerkte nicht sein jähes Eindringen. Bis sie ihn im Spiegel erblickte und ihre Augen sich weiteten.
    »Nicht«, sagte er rasch. »Wenn du schreist, wird jeder in diesem Haus erfahren, dass ich in deinem Schlafzimmer bin.«
    Ihr Mund, der sich bereits öffnete, schloss sich wieder. Annabel wirbelte so abrupt auf dem Stuhl herum, dass sie beinahe zu Boden gestürzt wäre. Sie gewann ihr Gleichgewicht zurück und warf ihm einen erzürnten Blick zu. Ihre Wangen waren rosig entflammt. »Verschwinde von hier.«

    Da er keine freundliche Begrüßung erwartet hatte, blieb Derek von ihrem Ausbruch unbeeindruckt. »Nein. Nicht ehe wir geredet haben.«
    »Bist du wahnsinnig? Du bist soeben durch das Fenster in mein Zimmer gekrochen. Wenn du wünschst, mit mir zu reden, sprich auf dem üblichen Weg bei mir vor.« Steif fügte sie hinzu: »Mylord.«
    Er lachte beinahe bei ihrem Versuch, ihn förmlich anzusprechen. Seit Annabel ein Kind war, hatte sie ihn immer mit seinem Vornamen angesprochen. Aber Derek war inzwischen weit über den Punkt hinaus, an dem er irgendetwas an seiner aktuellen Misere lustig finden konnte. Daher schenkte er ihr nur etwas, von dem er hoffte, es sei ein ruhiger Blick. »Ich habe es

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