Eine verboten schoene Frau
Sachlage gerade näher an und …“
„Unbegründet? Ich denke nicht. Die Goldherz-Statue meiner Familie wurde gestohlen. Und nur wenige Monate später findet Ihre Firma auf wundersame Weise ein Goldherz und will es verscherbeln. Das ist ein bisschen zu viel Zufall, finden Sie nicht? Lassen Sie mich eins ganz klar sagen: Ich bin nicht sehr beeindruckt von der Moral Ihres Arbeitgebers.“
Falls er ihn abwimmeln wollte, machte der Prinz einen guten Job, aber Marcus gehörte nicht zu den Leuten, die sich leicht einschüchtern ließen.
„Ist es denn völlig undenkbar, dass die Statue aus Ihrem Familienbesitz diejenige ist, die vor einem ganzen Jahrhundert verschwunden ist?“
Der Prinz seufzte, und eine leichte Verärgerung klang in seiner Stimme mit. „Doch, Mr Price, das ist undenkbar. Diese Statue ist unwiderruflich verloren. Sie werden bald sowohl vom FBI als auch von Interpol hören. Beide untersuchen den Vorfall jetzt. Ich rate Ihnen, Mrs Richardson zu empfehlen, entweder die nötigen Schritte zur Rückgabe der Statue an meine Familie zu unternehmen oder zuzugeben, dass die Statue in ihrem Besitz eine Fälschung ist.“
„Und wenn es keine Fälschung ist?“ Marcus wünschte verzweifelt, Ann hätte Roark Black aufspüren können, damit sie die dringend benötigten Informationen von ihm direkt erhalten könnten. Es würde ja schon helfen, wenn sie die Statue in Augenschein nehmen könnten. Doch der stets auf Sicherheit bedachte Black hatte die Statue in seinem privaten Safe irgendwo in Übersee eingeschlossen und war dann ins Amazonasgebiet aufgebrochen. Alles, was sie hatten, waren seine Authentifizierung und ein paar Fotos.
Der Prinz unterbrach seine Gedanken. „Wenn die Statue keine Fälschung ist, dann handelt Waverlys auf die ein oder andere Weise mit gestohlener Ware. Von mir gestohlener Ware, um genau zu sein.“
„Was ist mit der Legende, Hoheit? Glauben Sie daran, dass die Goldherz-Statue wirklich Glück in der Liebe bringt, solange sie nur in einem der Familienpaläste steht?“
Am anderen Ende der Leitung atmete Prinz Raif scharf ein. Als er dann antwortete, klang Wut in seiner Stimme deutlich an. „Das geht nur meine Familie etwas an und hat nichts mit dem Diebstahl zu tun.“
„Ich wollte Sie keinesfalls beleidigen. Mir liegt nur daran, mehr über die Statuen und ihre Bedeutung für Ihre Familie zu erfahren.“
Der Prinz schwieg kurz, bevor er erwiderte: „Lassen Sie mich nur so viel sagen: Ihre Abwesenheit hat meiner Familie großen Kummer zugefügt. Haben Sie Brüder oder Schwestern, Mr Price?“
„Nein, habe ich nicht.“ Marcus fragte sich, was den Umschwung im Tonfall des Prinzen verursacht hatte. War wirklich etwas dran am Fluch der Statuen, den Avery gestern entdeckt hatte? War Prinz Raif etwas zugestoßen? Oder gar seiner jüngeren Schwester, die er so komplett von der Öffentlichkeit und allen Medien abschirmte?
„Dann können Sie unmöglich begreifen, wie sehr mir diese Sache am Herzen liegt. Sagen Sie Ms Richardson, falls sie diese Sache weiter besprechen möchte, dann erwarte ich, dass sie das von Angesicht zu Angesicht tut und sich nicht weiter hinter ihren Angestellten versteckt.“
Bevor Marcus antworten konnte, hatte der Prinz das Gespräch beendet. Er legte das Handy vor sich auf den Schreibtisch und akzeptierte die Tatsache, dass er in einer neuen Sackgasse gelandet war. Er öffnete seinen Laptop und schrieb eine Mail an Ann über sein Gespräch mit Prinz Raif. Sehr erfreut würde sie darüber nicht gerade sein.
Er schickte die Nachricht ab und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Und mit einem Seufzer verschränkte er die Hände hinter dem Kopf.
„Alles in Ordnung, Marcus?“ Avery stand im Türrahmen. Unter ihrem offenen Bademantel trug sie nur einen schwarzen Badeanzug. Der Anblick ihrer langen Beine und ihres leicht gebräunten, schlanken Körpers setzte alle seine Nervenenden in Alarmbereitschaft. Obwohl der Badeanzug sie respektvoll bedeckte, so enthüllte er doch die Fülle ihrer Brüste, ihre schmale Taille und die Rundungen ihrer Hüfte. Jeder Gedanke an Statuen verließ ihn, als er sich dieser umwerfenden Frau gegenübersah.
„Marcus?“, fragte sie wieder, als er keine Antwort gab.
„Alles okay. Ich habe nur gerade mit Prinz Raif von Rayas telefoniert und bin kein Stück weitergekommen. Er ist fest davon überzeugt, dass die Statue in Waverlys Besitz entweder gestohlen oder eine Fälschung ist. Und ich verstehe das einfach nicht, Roark Black
Weitere Kostenlose Bücher