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Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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von Rayas. Der Herrscher über das Land hat drei Statuen in Auftrag gegeben. Klingt, als wären sie wirklich wunderschön gewesen. Schau mal, hier ist ein Foto von einer.“
    Sie drehte das Buch zu ihm und beugte sich dabei ein wenig in seine Richtung. Da schien es nur natürlich, den Arm um sie zu legen. Das passte perfekt, zu perfekt. Marcus musste sich auf die Seite in dem Buch konzentrieren. Auch wenn das Bild ein Farbfoto war, wurde es der Statue vermutlich nicht gerecht.
    Die Figur stand auf einem Sockel aus purem Gold, und auf ihrer Brust prangte ein goldenes Herz. Die Statue der Frau war knapp siebzig Zentimeter groß und einfach atemberaubend.
    „Glaubst du, dafür hat eine echte Frau Modell gestanden?“
    „Und wenn, dann war sie umwerfend schön. Wenn auch ein bisschen klein für meinen Geschmack“, neckte er sie.
    Avery stieß ihm spielerisch einen Ellbogen in die Seite. „Hör auf. Das ist respektlos. Ich dachte, du musst diese ganze Sache ernst nehmen.“
    Selbst als sie mit ihm schimpfte, konnte er das gerade noch zurückgehaltene Lächeln auf ihren bezaubernden Lippen wahrnehmen. Und sie hatte recht. Das hier war sehr ernst. Ann war von einem Scheich von Rayas beschuldigt worden, gestohlene Ware zu verkaufen – Ware, die ihm gestohlen worden war. Falls die Statue, die Roark Black beschafft hatte, Diebesgut war, dann würde das auf alle, die mit ihm zu tun hatten, ein sehr schlechtes Licht werfen. Waverlys – und somit Ann Richardson – wäre ruiniert.
    „Okay, okay, tut mir leid. Erzähl mir mehr.“
    „Die Statuen wurden ursprünglich für die drei Töchter des Königs geschaffen. Sie sollten ihnen Glück in der Liebe bringen, solange die Statuen in ihren jeweiligen Palästen standen. Und der Legende nach hatten alle Königstöchter Glück in der Liebe, ebenso wie etliche Generationen nach ihnen. Dann, vor wohl einem Jahrhundert, ist eine der Statuen verschwunden – manche behaupten, sie wäre mit der Titanic im Meer versunken, aber dafür kann ich keinen Beweis finden. Mit dem Verlust der Statue erlitt dieser Zweig der Familie jede Menge Unglück – in der Liebe wie in Gelddingen. Es wird behauptet, dieser gesamte Familienzweig sei ausgestorben. Ist das nicht unglaublich traurig?“
    „Ganz schön schwer zu glauben, dass dein gesamtes Lebensglück von dem Besitz einer einzigen Statue abhängt“, sagte Marcus, dem wieder einfiel, dass Avery unbedingt die Engelsstatue ihrer Kindheit zurückbekommen wollte.
    Glaubte sie, ein aus Marmor geformter Engel hinge irgendwie mit ihrem Glück und Wohlergehen zusammen? Doch sicher nicht. Aber er wusste nur zu gut, was es bedeutete, ein Familienerbstück zu verlieren, und was so ein Verlust in einer Familie anrichten konnte. Vielleicht reichte die alte Legende über die Grenzen von Rayas hinaus.

6. KAPITEL
    Draußen zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen, als er aufwachte. Er hatte nur schwer in den Schlaf gefunden – aus zwei Gründen. Der eine war, dass drei Zimmer weiter Avery Cullen schlief, allein.
    Der andere war, dass sie trotz weiterer intensiver Suche immer nur auf neue Sackgassen gestoßen waren.
    Nachdem sie es für diesen Abend hatten gut sein lassen, hatte er noch Ann Richardson angerufen. Sie schlug vor, er sollte doch direkt mit Prinz Raif sprechen, dem Prinz von Rayas, der sie beschuldigte, mit den gestohlenen Antiquitäten zu handeln. Falls jemand die Antworten kannte, dann war es der Prinz, doch Marcus bezweifelte, dass er ihn mit offenen Armen empfangen würde, falls er überhaupt mit ihm sprechen wollte.
    Zwischen Rayas und London waren nur drei Stunden Zeitunterschied, was bedeutete, er hatte gerade noch Zeit für eine kurze Dusche, bevor er den Prinzen anrufen konnte.
    Ein paar Minuten später saß er im Arbeitszimmer und wählte die Nummer, die Ann ihm am Abend zuvor gegeben hatte. Es dauerte eine Weile, während er von einem Personal zum nächsten weitergereicht wurde, aber schließlich hatte er den Prinzen am Apparat.
    „Guten Morgen, Hoheit. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen.“
    „Sie müssen mir nicht danken, Mr Price. Obwohl Sie sich sicher denken können, dass Waverlys zurzeit nicht mein liebstes Thema ist.“
    Die klare Aussprache des Mannes deutete auf eine höhere Schulbildung, möglicherweise im Ausland und vielleicht sogar hier in Großbritannien.
    „Das verstehe ich gut, glauben Sie mir. Und doch meine ich, dass Ihre Anschuldigungen unbegründet sind. Ich schaue mir die

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