Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
Vom Netzwerk:
gehört, schwamm längst zum anderen Ende des Pools und stieg dort aus dem Wasser. Sie erhaschte einen Blick auf seinen breiten Rücken und die schmale Taille sowie die Rundung seines Hinterns in der schwarzen Badehose, bevor er sich ein Handtuch um die Hüfte schlang. Er schnappte sich seine Sachen aus der Umkleide und eilte dann aufs Haus zu.
    Mit einem zitternden Seufzer stieß Avery den Atem aus, den sie angehalten hatte. Sie wusste nicht, ob sie über seine Zurückweisung enttäuscht oder lieber erleichtert darüber sein sollte, dass Marcus offenbar ein Gentleman war.
    Später, zurück im Haus und nach einer Dusche, gelang es ihr allmählich, ihr Gefühlschaos in den Griff zu bekommen. Das musste sie auch, denn heute war ein Arbeitstag, was hieß, dass sie sich in Schale schmeißen und zu einem Meeting einer ihrer Kunststiftungen musste. Das Treffen war wichtig, die letzte Besprechung vor der alljährlichen Benefizveranstaltung am kommenden Wochenende. Die Stiftung lag ihr besonders am Herzen, da sie Kindern aus allen Schichten die Möglichkeit bot, ihre künstlerischen Talente zu entwickeln.
    Auf dem Weg in die Küche schaute sie kurz ins Arbeitszimmer, doch Marcus war nicht da.
    Sie fragte Mrs Jackson, ob Marcus schon gefrühstückt hatte.
    „Nein, Miss Cullen. Er hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, dass er den ganzen Tag über nicht hier sein wird. Offenbar hat er einen Termin nördlich von London. Er meinte, er könnte die ganze Nacht lang fort sein, und Sie sollten nicht auf ihn warten.“
    Da war es wieder, das miese Gefühl der Zurückweisung. Sie versuchte, sich nicht davon verletzen zu lassen, aber es gelang ihr nicht.
    „Verstehe. Nun, er ist eben ein vielbeschäftigter Mann.“
    Mrs Jackson sah sie prüfend an. „Er hat auch gesagt, dass er weiter an dieser Sache arbeiten wird, bei der Sie ihn um Hilfe gebeten haben, sobald er zurück ist.“
    Hoffnung kam in ihr auf. Vielleicht war dieser Termin außerhalb von London doch keine Flucht vor ihr.
    „Danke.“ Sie lächelte und hatte das Gefühl, dieses Lächeln reichte bis in die Tiefen ihres närrischen Herzens.
    Marcus schimpfte sich einen Idioten dafür, dass er tags zuvor einfach so davongerannt war. Er war ein Mann von Welt. Einer, der sehr wohl fähig war, mit einer schönen Frau herumzuschäkern, insbesondere wenn er etwas von ihr wollte. Doch irgendwie hatte er seine Ziele aus den Augen verloren, als er sie gestern im Pool in den Armen gehalten hatte. Schon wieder. Sie brachte seinen Verstand durcheinander, und das konnte er sich nicht leisten. Die Distanz, die ihm sein Trip gestern eingebracht hatte, war lebensnotwendig gewesen, um die Dinge wieder in die richtige Perspektive zu rücken. Er war aus einem bestimmten Grund hier. Und auf den musste er sich konzentrieren.
    Gestern Abend hatte er seinen Großvater angerufen und dämlich, wie er war, erwähnt, dass er das Gemälde der Lovely Woman gesehen hatte. Das darauffolgende Schweigen am anderen Ende in Boston war ohrenbetäubend gewesen.
    „Dann haben die Cullens es also zurückgekauft.“ Die Stimme seines Großvaters hatte so endgültig geklungen, und Marcus hatte jeden Moment davon gehasst. „Sie werden es wohl kaum wieder aufgeben.“ Und das war eine Feststellung und keine Frage gewesen.
    „Ich arbeite dran, Grandpa.“ Mehr hatte er nicht sagen können, und die Sinnlosigkeit seiner Worte nagte an ihm und entfachte eine Wut, die von der Erinnerung an Avery in seinen Armen nur noch größer wurde. Wie feucht und glatt sich ihr Badeanzug unter seinen Händen angefühlt hatte, wie verführerisch die Bewegungen ihrer Muskeln darunter gewesen waren. Das Gefühl ihrer Beine, die sie um ihn geschlungen hatte, und wie sie ihre Hitze gegen seine harte Erregung gepresst hatte, diese schmerzende Erektion, mit er der sich dann den ganzen Morgen über hatte herumschlagen müssen.
    Du willst Avery Cullen, flüsterte seine innere Stimme. Er nahm die Worte wahr, akzeptierte sie und schob sie dann zur Seite. Klar, er wollte Avery. Welcher Mann bei klarem Verstand würde sie nicht wollen? Sie war eine Schönheit, und ihr Körper versprach alle Arten sexueller Freuden, während es ihr gelang, sich die Aura einer gewissen Unschuld, von noch unerschlossener Leidenschaft zu bewahren, die selbst den abgebrühtesten Mann berühren musste. Aber er wollte die Lovely Woman mehr.
    Und mit dieser neu gewonnenen Entschlossenheit kehrte er nach Kensington zurück.
    Er erwartete eine angespannte Atmosphäre, als

Weitere Kostenlose Bücher