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Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist.“
    Avery wandte sich Marcus zu, der so fassungslos aussah, wie sie sich fühlte. „Aber wir haben doch immer verhütet. Jedes Mal!“
    „Nichts ist zu hundert Prozent sicher, außer Enthaltsamkeit natürlich. Und ich nehme mal an, das können wir ausschließen?“
    „Ich hatte meine Regel.“ Das konnte nicht wahr sein. Konnte es einfach nicht.
    „Ich nehme an, das hing mit der Einnistung des Embryos zusammen. Ich verstehe, dass das ein Schock ist, und es gibt jetzt sicherlich einiges zu besprechen und Entscheidungen zu treffen.“
    „Entscheidungen?“ Marcus’ Stimme klang schneidend.
    „Über die nächsten Schritte. Wenn Avery schwanger ist, wird sie darüber nachdenken müssen, ob sie die Schwangerschaft fortsetzen möchte.“
    Avery fühlte sich, als würde sie auf einer Eisscholle sitzen und hilflos auf einem dunklen und gefährlichen Meer dahintreiben. Das Hirn verweigerte ihr den Dienst. Sie konnte sich kaum vorstellen, überhaupt schwanger zu sein, ganz zu schweigen davon über nächste Schritte nachzudenken.
    „Wie auch immer“, fuhr Susanna fort, „wir bekommen erst über die Bluttests Gewissheit. Ich gebe Ihnen alle nötigen Unterlagen dafür, und dann sehe ich Sie in ein paar Tagen für die Ergebnisse wieder. Einverstanden?“
    Sie musste darauf geantwortet haben – gute Manieren gehörten ebenso unumgänglich zu ihr wie das Atmen zum Leben –, aber sie wusste nicht, was sie gesagt hatte. Die gesamte Rückfahrt zu Marcus’ Wohnung war nur eine verschwommene Erinnerung. Bevor sie noch begriff, wie sie dorthin gekommen war, saßen sie sich auf zwei passenden Sofas in seinem Wohnzimmer gegenüber.
    Marcus sah so geschockt aus, wie sie sich fühlte.
    „Alles in Ordnung?“ Sie wünschte sich, er würde neben ihr sitzen und nicht so weit weg. Sie brauchte seine Nähe, die Wärme und Sicherheit seiner Berührung.
    „Das sollte ich dich eigentlich fragen.“ Seine Augen waren so dunkel wie die geheimnisvollen Untiefen eines Sees.
    „Mir geht’s gut. Glaube ich. Etwas geschockt.“ Sie lachte zittrig auf. „Sehr geschockt, um ehrlich zu sein.“
    „Ich weiß. Das ist ein ziemlicher Hammer.“
    Er schwieg lange. Doch dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck, als hätte er die Lösung eines komplexen Puzzles gefunden. Er stand auf und ging zu ihr hinüber. Sie war glücklich, seine Nähe zu spüren, und ihre Anspannung ließ ein bisschen nach.
    „Ich weiß, was zu tun ist“, verkündete er.
    „Zu tun?“ Wovon sprach er? Bevor sie die Tests nicht gemacht hatte und die Ergebnisse nicht kannte, konnten sie doch gar nichts tun, oder?
    „Wegen des …“ Er deutete auf ihren Bauch.
    Avery hatte plötzlich das ungute Gefühl, dass ihr nicht gefallen würde, was er sagen würde. „Wir wissen ja noch nicht mal, ob da …“ Sie imitierte seine Geste. „… ob da etwas ist!“
    Doch Marcus fuhr fort, als hätte sie gar nichts gesagt. „Heirate mich, Avery.“
    Ihn heiraten? Avery wurde wieder ganz schwindelig. Er hatte nicht ein Mal von Liebe gesprochen, und jetzt schlug er eine Heirat vor? Doch auch, wenn die Vorsicht sie dazu drängte, den Mund zu halten, so verlangte eine kleine hartnäckige Stimme in ihr zugleich, mit Ja zu antworten.
    „Das macht perfekten Sinn.“ Er nahm ihre Hände und legte sie sich auf die Brust. „Ernsthaft, das ist die beste Lösung für uns beide. Sicher, das ist ein wenig altmodisch und so, aber wir sind doch beide vernünftig genug, um zu erkennen, dass die Gefühle, die wir füreinander haben, dadurch nur gestärkt werden können. Das mit uns kann funktionieren, zu unserem Besten und zum Wohl unseres Kindes.“
    Sie schwieg weiterhin, und er redete weiter. „Du liebst mich doch, oder etwa nicht? Bitte, heirate mich, ja?“
    Die unerwartete Verletzlichkeit, die bei dem Wort bitte in seiner Stimme lag, machte sie schwach. Und er hatte recht. Sie liebte ihn. Die Intensität dabei war neu für sie. Nie zuvor hatte sie das Gefühl gehabt, jemanden so sehr zu brauchen wie Marcus. Es war erschreckend und beglückend zugleich – ebenso wie der Gedanke an eine Heirat mit Marcus.
    Heirat.
    Das Wort hallte laut in ihrem Kopf wider. Es war eine bedeutende Verpflichtung. Ein Versprechen, das viele heutzutage nicht mehr wirklich ernst nahmen, aber von dem sie immer gehofft hatte, dass es für sie eines Tages wahr werden und auf einer immerwährenden Liebe basieren würde. Durfte sie glauben, dass das nun mit Marcus wahr werden

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