Eine verboten schoene Frau
könnte? Könnten sie die Art von Ehe führen, die über Jahrzehnte hielt statt nur ein paar Tage lang?
„Avery? Würdest du bitte etwas sagen?“
Er lächelte sie an. Sein Blick wollte sie ermutigen, ihm eine positive Antwort zu geben, das Wagnis mit ihm einzugehen. Das Wagnis einer gemeinsamen Zukunft. Und das wollte sie, das wollte sie wirklich, aber sie hatte solche Angst. Was, wenn alles schiefging? Was, wenn er sie nie lieben würde? Und was, wenn sie ihm schließlich zuwider würde, während sie ihn immer weiter vergeblich, hoffnungslos liebte?
„Ich … ich weiß nicht, Marcus.“ Sie fand endlich die Stärke für die nötigen Worte. „Das ist ein so großer Schritt. Wir wissen ja noch nicht einmal sicher, ob ich wirklich schwanger bin. Und auch wenn, ist das doch keine Basis für eine Ehe.“
„Viele Ehen wurden auf noch wackligerer Basis geschlossen. Komm schon, Avery. Du liebst mich doch?“
Sie hob den Blick. „Natürlich liebe ich dich, Marcus. Aber die Frage ist doch, ob du mich auch liebst?“
Sein Blick hielt ihrem stand. „Du bedeutest mir unendlich viel, Avery. Mehr als mir jemals irgendwer im Leben bedeutet hat, abgesehen von meinem Großvater. Ganz ehrlich. Ich glaube wirklich, wir können das hinkriegen.“
„Und wenn ich nicht schwanger bin?“
„Dann werden wir immer noch verheiratet sein. Komm schon, lass es uns tun“, drängte er. „Wir können die Papiere beantragen und umgehend heiraten.“
„Bei dir klingt das alles so leicht.“
„Es ist leicht, Avery.“
„Lass mich darüber nachdenken, ja? Ich will mich nicht Hals über Kopf in so etwas Wichtiges stürzen.“
„Also gut“, gab Marcus nach. „Ist der Rest des Tages lang genug?“
Sie lachte ungläubig auf. „Marcus! Das ist unfair. Du schlägst etwas vor, was den Rest unseres Lebens lang halten soll, und verlangst, dass ich mich einfach so entscheide?“
„Was dich angeht, habe ich meine Entscheidung in viel kürzerer Zeit getroffen.“ Er drückte ihr einen sanften Kuss auf die leicht geöffneten Lippen.
Sofort durchflutete Hitze ihren Körper, und ein überwältigendes Verlangen stieg in ihr auf. Auch nach all der Angst und der Verwirrung von diesem Vormittag hatte er diese Macht über sie. Und sie könnte das hier für immer haben, wenn sie nur den Mut fände, Ja zu sagen.
Marcus unterbrach ihre Gedanken. „Ich muss heute für ein paar Stunden ins Büro. Wie wäre es damit: Du bleibst hier und ruhst dich aus, und heute Abend führe ich dich zum Essen aus und wir unterhalten uns weiter.“
„Ich fühle mich gut genug, um in die Met zu gehen. Ehrlich, ich fühle mich viel besser.“
„Lass uns ein anderes Mal zusammen hingehen, bitte, tu mir heute einfach den Gefallen und ruh dich aus.“ Er strich ihr eine Locke von der Wange. „Du hast mir wirklich einen Schrecken eingejagt heute Morgen. Ich habe nicht gewusst, was ich tun sollte, wusste nicht, was los war. Jetzt wissen wir, dass du vielleicht schwanger bist, und damit können wir umgehen – zusammen. Aber ich möchte dich einfach in Sicherheit wissen, okay? Ruh dich aus, für mich, nur heute, bitte?“
Seine Sorge um sie klang aus jedem Wort. Aber wäre das genug? Konnten sie sich darauf eine Zukunft aufbauen?
„Okay“, sagte sie heiser. „Aber nur, wenn du versprichst, mich später mal mit in die Met zu begleiten.“
„Hab ich doch gesagt, oder? Versprochen ist versprochen. Ich werde dich niemals enttäuschen, Avery.“
Als er gegangen war, klammerte sie sich an diese Worte. Sie wollte ihm glauben. Plötzlicher Hunger überfiel sie, und sie machte sich Sandwiches und einen Obstsalat. Mit dem Essen setzte sie sich wieder aufs Sofa und hing weiter ihren Gedanken nach.
Marcus hatte sie über seine Gefühle nicht angelogen. Er hatte nicht plötzlich angefangen, von ewiger Liebe zu reden. Hätte er das getan, dann hätte sie ihm wohl sowieso nicht geglaubt. Nein, er war ehrlich gewesen, und das sagte viel über ihn aus.
Er mochte sie und sorgte sich um sie. War das genug? Im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass sie seine immerwährende Liebe wollte – alles andere war nur der Anfang, oder? So hätten sie wenigstens eine gute Grundlage, falls sie seinem verrückten Plan zustimmen würde. Über Jahrhunderte hinweg waren erfolgreiche Ehen auf weniger gegründet worden.
Sie musste ihn nicht heiraten. Sie hatte mehr als genug Geld für den Rest ihres Lebens. Aber Geld war keine Liebe. Es sorgte für Wohlbefinden und Nahrung – aber nur
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