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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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konnte seine Kraft, seine Hitze spüren, die sie nachhaltiger wärmte als ein Strahl Sonnenlicht. »Selbst noch bevor du angeschossen wurdest, wusste ich, was für ein elender Idiot ich gewesen war. Ich hatte schon begonnen, dir zu folgen. Darum war ich auch in der Lage, so rasch zu handeln, als ich den Schützen sah. Weil ich begriff, dass ich …«
    Emma wandte sich zu ihm um, schaute ihm ins Gesicht, so gebannt von seiner Erklärung, dass sie gar nicht mehr an ihre Schulter dachte … und auch nicht an das Stück Papier in ihrer Hand. Bis es ihr aus den Fingern glitt und auf den Boden zu ihren Füßen flatterte.
    Sie beeilte sich, es aufzuheben, aber da er nicht von einer Verletzung behindert wurde, war er schneller als sie.
    »Und was ist das hier?«, erkundigte er sich und schaute sie verwundert an, während er sich aufrichtete. »Hast du eine eigene Lösegeldforderung geschrieben? Weil ich befürchte, im Moment würde mein Großvater dir keine zwei Schilling für mich geben.«
    Er betrachtete das Blatt Papier flüchtig, ehe er ihr einen neugierigen Blick zuwarf. »Es sieht aus, als sei es eine Seite, die aus einem alten Kirchenregister herausgerissen sei. Wo, um Himmels willen, hast du das her?«
    »Mags hat es mir gegeben«, räumte sie zögernd ein.
    »Ah!« Er schaute wieder auf das Blatt und schüttelte voller Zuneigung den Kopf. »Mags ist immer schon wie eine Elster gewesen, hat lauter Schätze gesammelt … um ihr Nest zu polstern – hübsche Steine, alte Münzen, glänzende …« Seine Stimme erstarb, verblasste wie die Farbe in seinem Gesicht. Als er sie wieder ansah, waren seine Augen ganz dunkel. »Ich versteh das nicht«, flüsterte er. »Was soll das hier bedeuten?«
    Sie versuchte sich an einem Lächeln. »Offensichtlich bist du doch nicht so sehr Bastard, wie ich dachte, als wir uns das erste Mal begegnet sind.«
    Er schaute auf das Blatt Papier hinab, und seine Lippen bewegten sich, als er die letzten beiden Unterschriften darauf las.
    Lianna Elizabeth Sinclair
    Gordon Charles Hepburn
    » Ich weiß, das muss so etwas wie ein Schock für dich sein«, erklärte Emma behutsam. »Aber dein Vater hat deine Mutter nicht einfach verführt. Er hat sie geheiratet. Diesem Blatt hier zufolge müssen deine Eltern heimlich geheiratet haben, schon Monate vor deiner Geburt. Du bist doch kein Sinclair. Und du warst es auch nie. Du bist ein Hepburn – und bist es schon immer gewesen.«
    Jamie blickte sie an, und sein entsetzter Gesichtsausdruck war beinahe schon wieder komisch.
    Sie schüttelte den Kopf, staunte über ihre Entdeckung. »Du bist nicht nur der Enkel des alten Hepburn, sondern auch sein legitimer Erbe. Der Erbe eines Earls.«
    Jamie wirbelte auf dem Absatz herum, durchquerte das Zimmer und zerknüllte das alte Blatt Papier in der Hand, als sei es nicht mehr als Abfall.
    Mit seiner anderen Hand fuhr er sich durchs Haar und zerzauste es, dann drehte er sich wieder zu ihr um. Seine Miene war so wild, wie sie es nie zuvor bei ihm gesehen hatte. »Wenn sie also in jener Nacht nicht miteinander durchbrennen wollten, warum sind sie dann den Berg hinuntergestiegen?«
    Emma schüttelte den Kopf. »Offenbar war das nicht ihr Ziel. Vielleicht wollten sie Hepburn sagen gehen, dass sie die ganze Zeit schon verheiratet waren, dass er keine andere Wahl hatte, als ihre Liebe zu akzeptieren … und ihren Sohn anzuerkennen.« Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu und sehnte sich danach, ihm die schwarzen Locken aus dem Gesicht zu streichen, mit ihren Lippen die besorgte Falte zwischen seinen Brauen zu berühren … »Das alles ändert nichts daran, wer du bist, Jamie. Du bist immer noch derselbe Mann. Wovor hast du solche Angst? Dass du, wenn du dein Erbe beanspruchst, dein wildes, ungebundenes Leben aufgeben musst? Deine Freiheit?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass der alte Hepburn im Gegenzug nur die Seele derer verlangt, die in seine Dienste treten.« Er hob drohend die Faust mit dem Papier. »Du weißt sehr gut, dass der alte Bock das hier niemals anerkennen wird. Wo stammt es überhaupt her?«
    Sie senkte den Blick. »Das habe ich dir doch gesagt. Mags hat es mir gegeben.«
    »Und wo hat sie es her?«
    Nicht sicher, wie viel mehr sein angeschlagenes Herz noch verkraften konnte, nickte Emma zögernd zum Tisch, auf dem noch das Geschenk der alten Kinderfrau stand. Jamie trat hin, nahm die leere Schachtel und entlockte dem rostigen Spielwerk ein paar schiefe Töne.
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht, als er

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