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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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den Deckel schloss und das Bild seiner Mutter sah, brach Emma schier das Herz. »Ich habe sie nie zuvor gesehen«, flüsterte er. »Sie ist noch schöner, als ich es immer dachte. Aber wo hat Mags das her?«
    »Als sie es hiergelassen hat, hat sie angedeutet, deine Mutter hätte es ihr zur sicheren Verwahrung anvertraut, dass jemand es ihr aber nach ihrem Tod abgenommen und es vergraben hat, damit es nie gefunden wird.«
    Ihnen beiden wurde gleichzeitig klar, wer dieser jemand sein musste, und ihre Augen trafen sich.
    »Warum?«, fragte Jamie heiser. »Warum sollte mein Großvater so etwas tun? Warum sollte er so tun, als liebte er mich, mich aber mit jedem Atemzug anlügen?«
    Emma schüttelte hilflos den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hatte er Angst, dich an den Hepburn zu verlieren. Wenn der Earl von Anfang an gewusst hätte, dass du sein rechtmäßiger Erbe bist, hätte er am Ende versucht, dich zu sich zu holen. Vielleicht hatte dein Großvater das Gefühl, keine andere Wahl zu haben, als es zu vergraben … zusammen mit der Wahrheit.«
    »Dann wünschte ich zur Hölle, dass es vergraben geblieben wäre!« Ehe Emma es verhindern konnte, schleuderte Jamie die Schachtel auf den Boden.
    Das morsche Holz hielt dem Aufprall nicht stand und zerbarst … und auch der doppelte Boden über dem Geheimfach brach auf; ein Halsband fiel heraus und landete zu Jamies Füßen.

Kapitel 28
    Das Halsband war ein angelaufenes Keltenkreuz an einer Kette aus geflochtenem Zinn. Noch bevor Jamie sich hinkniete, um es aufzuheben, erkannte Emma es von der Miniatur auf dem Deckel wieder.
    Es war das Halsband seiner Mutter.
    Das Halsband, das sie getragen hatte, als dieses Bild von ihr angefertigt wurde. Das Halsband, das in der Nacht verschwunden war, als sie gestorben war, ihr vom Hals gerissen von der Hand ihres Mörders.
    Aber beides, die Kette und der Verschluss, waren intakt, als ob jemand es seiner Trägerin nicht abgerissen, sondern vielmehr vorsichtig abgenommen hatte.
    Emma hörte Jamies Worte so deutlich durch das Zimmer hallen, als hätte er sie eben erst gesprochen: Es war nicht mehr als wertloser Tand … Es wäre für niemanden von Wert gewesen, der kein Sinclair war.
    Jamie hob langsam seinen Blick. Es war nicht das Gefühl in der eisigen Wüste dieser Augen, die ihre Seele erstarren ließ, sondern das völlige Fehlen davon. Ohne ein Wort richtete er sich auf und verließ den Raum, das Halsband an seiner geballten Faust baumelnd.
    Emma stand kostbare Sekunden da und starrte wie benommen auf die leere Türschwelle, bevor sie sich einen Ruck gab und ihm nachlief, von der Furcht getrieben, dass sie diesen Mord nicht würde verhindern können.
    Emmas pochende Schulter zwang sie, auf der engen Wendeltreppe langsam zu gehen, über die man den Turm hinabsteigen konnte. Als sie in dem langgestreckten Raum mit der hohen Decke ankam, der einmal als Palas gedient haben musste, sah sie die große Eichentür am anderen Ende des Raumes offen stehen.
    Sie durchquerte die Halle eilig, von der Angst getrieben, sie sei bereits zu spät. Wenn Jamie seinen Großvater fand, bevor sie ihn einholte, fürchtete sie, er sei für immer verloren, nicht nur für sie, sondern auch für sich selbst.
    Sie kam aus dem Dunkel und blinzelte in den hellen Sonnenschein. Nachdem ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, sah sie Jamie ein Stück östlich vom Turm über eine kleine Anhöhe gehen. Sie rief seinen Namen, doch er ging einfach weiter, blieb nicht stehen, als habe er sie nicht gehört. Seine Schritte waren so unnachgiebig wie seine Haltung.
    Sie hob den Saum ihrer Röcke an und hastete ihm nach. Als sie die Anhöhe erreichte, über die er verschwunden war, entdeckte sie Ramsey Sinclair, der mit wehenden weißen Haaren den felsigen Erdboden des Hanges mit einer schweren Eisenhacke bearbeitete.
    Da sie Angst hatte, die Hacke könnte am Ende als Waffe verwendet werden, beschleunigte sie ihre Schritte.
    »Sag, alter Mann, vergräbst du da noch mehr Geheimnisse? Oder diesmal sogar echte Leichen?« Jamie blieb direkt vor seinem Großvater stehen, hob seine Faust und hielt ihm das baumelnde Halsband vors Gesicht.
    Ramsey Sinclair wirkte nicht wirklich überrascht, mehr resigniert. Es war, als hätte er siebenundzwanzig Jahre darauf gewartet, dass dieser Moment kam, und als ob es jetzt, da er endlich gekommen war, fast so etwas wie eine Erleichterung sei.
    »Jamie, bitte«, sagte Emma leise und hielt ein paar Schritte vor den Männern an.
    Er

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