Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
Vom Netzwerk:
harmlos – bis sie beide den schwersten Fehler ihres Lebens begingen.«
    »Was haben sie getan?«, fragte Emma.
    Jamie schaute sie an, als sei sie sein einziges Publikum und seine Männer nicht mehr als die Nebelschwaden um sie herum. »Sie haben sich ineinander verliebt.«
    Es war unmöglich, den warnenden Ton in seiner Stimme zu überhören.
    Emma schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Warum war das so ein schlimmer Fehler?«
    »Weil sie beide dazu bestimmt waren, Feinde zu sein, nicht ein Liebespaar. Sie war die Tochter des letzten übrig gebliebenen Sinclair-Anführers … und er war Gordon Hepburn, der einzige Sohn und Erbe des alten Hepburn.«
    Emma war sichtlich schockiert, aber die ausdruckslosen Mienen seiner Männer verrieten deutlich, dass ihnen dieses Kapitel der Geschichte bestens bekannt war.
    Jamie redete weiter, und seine Stimme fesselte sie. »Jedes Mal, wenn sie dem wachsamen Auge ihres Vaters entkommen konnte, stahl sie sich fort, um ihn zu treffen. Das ging so weiter, bis das Unvermeidliche geschah … sie merkte, dass sie ein Kind erwartete.«
    »Aber … aber …«, stammelte Emma, »hieße das nicht, dass Sie …«
    »Ich bin ein Bastard.« Jamies finsterer Blick warnte sie, vorsichtig zu sein mit dem, was sie sagte. »Und ein Sinclair, so wie meine Mutter.«
    Emma schloss den Mund, rang noch darum, das eben Gehörte zu verarbeiten. Sie betrachtete Jamies Gesicht eindringlich – seine aristokratischen Wangenknochen, seine gerade Nase mit den geweiteten Nasenflügeln, seine rauen Züge –, aber sie konnte keine noch so kleine Ähnlichkeit mit dem greisen alten Mann entdecken, dem sie versprochen war. Ein Mann, der, wie sie nun wusste, Jamies Großvater väterlicherseits war. Zum ersten Mal begriff sie, warum die Feindseligkeit zwischen den beiden so persönlich war … und so erbittert.
    »Sie wussten beide, ihre Väter wären außer sich vor Zorn, wenn sie die Wahrheit herausfänden«, fuhr Jamie fort. »Daher brannten sie miteinander durch und fanden in einer alten Hütte im Wald Zuflucht, nur von der treu ergebenen Kinderfrau meiner Mutter versorgt. Sie waren entschlossen, meine Mutter sicher zu beschützen und vor beiden Familien zu verstecken, bis das Kind geboren war.«
    Es fiel Emma nicht schwer, sich die beiden jungen Liebenden vorzustellen, wie sie zusammen in einer gemütlichen Hütte hausten und dabei verzweifelt versuchten, die Gewitterwolken zu ignorieren, die sich unheilvoll über ihren Hoffnungen und Träumen zusammenbrauten.
    »Nach der Geburt des Kindes ließen sie es bei der Kinderfrau und machten sich mitten in der Nacht auf den Weg, den Berg hinab. Ihr Plan war, miteinander wegzulaufen und zu heiraten, gleich danach zurückzukommen und das Kind zu holen, um dann beiden Vätern alles zu gestehen – nachdem es zu spät war, sie von irgendetwas abzuhalten. Sie glaubten wirklich, ihre Verbindung könne die Fehde zwischen den Hepburns und den Sinclairs beenden – ein für alle Mal. Dass ihre Liebe stark genug war, den Hass zwischen ihren Clans zu besiegen.«
    Emma stützte ihr Kinn in die Hand und seufzte sehnsüchtig. »So ein romantischer Traum.«
    »Aye, das war es«, pflichtete Jamie ihr bei, und seine Stimme klang dabei so leidenschaftslos, als spräche er über zwei Fremde. »Aber auch ein hoffnungslos naiver. Sie starben in einer nebeligen Schlucht nicht weit von hier, in ebendieser Nacht. Man fand sie auf dem Grund, die Hände zueinander ausgestreckt, aber ohne sich zu berühren. Sie war von einer Pistolenkugel ins Herz getroffen worden, er in den Kopf.«
    Emma hätte sich vielleicht wegen der Träne geschämt, die sie sich von der Wange wischen musste, wenn Malcolm nicht ein schmutziges Taschentuch hervorgezogen, sich laut die Nase geputzt und es dann seinem Bruder weitergereicht hätte.
    »Wer sollte denn so etwas Furchtbares tun?«, fragte sie flüsternd, als sie wieder sprechen konnte.
    Jamie zuckte die Achseln. »Die Hepburns haben den Sinclairs die Schuld gegeben. Die Sinclairs wiesen sie den Hepburns zu. Anschuldigungen flogen hin und her, und die Fehde bestand weiter, noch heftiger und bitterer als zuvor.«
    »Was ist mit dem armen K…« Sie zögerte, denn sie wusste, er würde ihr Mitleid nicht zu schätzen wissen, sondern eher weit von sich weisen. »Mit Ihnen passiert?«
    »Hepburn war meine Existenz ein Gräuel, sodass der Vater meiner Mutter mich bei sich aufgenommen und mich wie sein eigen Fleisch und Blut aufgezogen hat.« Jamies Blick glitt

Weitere Kostenlose Bücher