Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)
dachte, seine erlesene Folter konnte unmöglich noch diabolischer werden, begann er mit dem Daumen über die Stelle zu streichen, an der alle Gefühle zusammenzulaufen schienen. Gleichzeitig schob er einen Finger in sie.
Emma schluchzte seinen Namen, als ihr Körper sich in einem langen, herrlichen, blendenden Schauer der Seligkeit verkrampfte.
In dem Moment, in dem sie wieder sehen, atmen und sich bewegen konnte, setzte sie sich auf und zog sich die Stiefel aus.
»Was tust du da?«, fragte er, unverkennbar beunruhigt.
»Dir die Belohnung für deine Mühen zukommen lassen«, erwiderte sie und streifte sich die Strümpfe ab.
»Oh, ich habe doch gerade erst angefangen«, erklärte er, als sie sich hinkniete und sich das Kleid über den Kopf zog.
Sie warf es achtlos zur Seite und drehte sich kühn zu ihm, wusste, sie musste wie die schamloseste Dirne aussehen, wie sie so vor ihm kniete, das Haar wirr durcheinander und ihre Wangen und ihr Busen noch leicht von den erlebten Lustgefühlen gerötet, die er ihr bereitet hatte. Aber jegliche Befürchtung, dass Jamie sie unzureichend finden könnte, wurde durch die Mischung aus Begehren und Bewunderung in seinen Augen beschwichtigt, als er ihren nackten Körper zum ersten Mal betrachtete.
»Du bist so fein«, flüsterte er heiser, während er sie Zoll für Zoll mit den Augen verschlang. »Du verdienst das hier nicht, sondern ein großes weiches Bett aus dem feinsten Mahagoni geschnitzt. Und bergeweise Daunenkissen und Kerzenlicht und Seidenlaken und …«
Jetzt legte sie ihm eine Hand auf den Mund. »Ich verdiene vielleicht wirklich all das, aber alles was ich will, bist du.«
Er griff nach ihr und zog sie, nackt und weich, an sich, als könnten sie irgendwie durch die schiere Leidenschaft seiner Umarmung eins werden. Er war hart, wo sie weich war, unnachgiebig und kantig, wo sie sanft gerundet war. Emma fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar und barg ihr Gesicht an seinem Hals, überrascht, brennend heiße Tränen in ihren Augen zu spüren. Er roch nach Holzrauch und Frühlingsregen, nach Wind, der an einem Winterabend durch die Kiefern strich. Er roch nach einer Freiheit, die sie vor heute Nacht nicht gekannt hatte.
»Also, was muss ich tun, um dich dazu zu bringen, dich auszuziehen?«, murmelte sie und hauchte Küsse auf seinen Hals.
Er schob sie sacht zur Seite, und ein verwegenes Lächeln kräuselte seine Lippen. »Du, Mylady, musst nur bitte sagen.«
Ehe Emma Zeit hatte, wieder zu Atem zu kommen, hatte er sich Hemd, Strümpfe und Stiefel abgestreift. Sie wäre vielleicht vor Verlegenheit gestorben, als er nach dem Verschluss seiner Hose fasste, wenn sie nicht bemerkt hätte, dass seine Hände alles andere als ruhig waren.
Als er aus seiner Hose schlüpfte und sich danach wieder hinkniete, siegte Emmas Neugier rasch über jungfräuliche Schüchternheit. Sein Körper war wunderschön – glatt und fest und männlich, noch muskulöser, als sie es sich vorgestellt hatte.
Unfähig, der Versuchung zu widerstehen, streckte sie eine Hand aus, fuhr damit über seine Brust und stellte verwundert fest, welch verheerende Wirkung ihre Berührung auf ihn hatte. Trotz der kühlen Luft schwitzte er, und sein muskulöser Körper war mit einem feinen Schweißfilm überzogen. Ermutigt von dem benommenen Ausdruck in seinen Augen und seinem unregelmäßigen Atem, wanderte ihre Hand an ihm abwärts – über die unglaublich ausgeprägten Muskeln auf seinem Bauch –, dann noch weiter, bis sie sich um den Teil von ihm schloss, der sich ihr entgegenreckte, als ob er um ihre Berührung flehte.
Er warf den Kopf in den Nacken, stöhnte heiser.
In Emma erwachte das Verlangen erneut, begleitet von einer Welle des Entzückens. Er besaß nicht länger allein alle Macht. Jetzt übte sie Macht über ihn aus, konnte ihn ihrem Willen beugen – im übertragenen, aber auch im wörtlichen Sinn. Sie konnte ihn mit ihrer Hand formen, zusehen, wie er wuchs und noch größer wurde, obwohl sie hätte schwören können, dass das nicht möglich war.
»Du hast mir mal gesagt, es täte weh«, erinnerte sie ihn ernst, und ihr Blick zuckte zu seinem Gesicht.
»Ja«, keuchte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Das hier ist der süßeste Schmerz, den ich je erlebt habe.«
Sie wussten beide, es gab nur einen Weg, sein Leiden zu lindern. Als er sie auf die Decke zog, sich über sie schob und das Mondlicht verdeckte, begriff sie, dass sie ihn hergebracht hatte, weil nur sein Schatten allein auf sie fallen
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