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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)
Autoren: Gabriella Engelmann
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war eindeutig zu viel!
    »Es tut mir leid, du musst die Martinis alleine austrinken. Ich weiß momentan nicht, wie ich reagieren soll. Ich bin stinkwütend und würde dir am liebsten weiß Gott was an den Kopf werfen. Doch ich weiß, dass ich das morgen bereuen würde. Also gehe ich jetzt lieber nach Hause!« Mit diesen Worten stürmte Nina aus der Bar und ließ Annette mitsamt der Rechnung für die Drinks sitzen.

    »Was ist los mit dir?«, fragte Julian, während er Stella besorgt musterte. In den letzten Wochen hatte sie stark abgenommen und wirkte beinahe hager. Ihr sonst so glänzendes Haar war stumpf, der Teint trotz des Make-ups fahl.
    »Ich wollte dich noch einmal fragen, ob du meinen Geburtstag mit mir in Paris verbringen willst. Bis zum fünfzehnten Dezember ist es nicht mehr allzu lange hin, und es bleibt nicht mehr viel Zeit, etwas zu planen.« Verlegen nestelte Stella an ihrer Serviette und wagte es kaum, Julian direkt anzusehen. Der Versuch, ihm an Chris’ Handy ihr Herz auszuschütten, war kläglich gescheitert. Julian hatte sofort abgewiegelt und sich wegen eines dringenden Termins entschuldigt. Und das, obwohl er gehört haben musste, dass Stella den Tränen nah gewesen war.
    Aber diesmal würde er nicht so einfach davonkommen, wenigstens zu ihrem Geburtstag sollte er sich äußern!
    »Aber ich habe dir doch schon gesagt, dass das nicht geht. Was soll ich denn Laura sagen? Dass ich geschäftlich übers Wochenende weg bin? Weshalb sollte ich als Anwalt plötzlich über drei Nächte wegbleiben? Das glaubt Laura mir nie und nimmer!«
    Stella seufzte. Und was nun? Nun würde sie nichts mehr ausrichten können. Auf Biegen und Brechen ihren Kopf durchsetzen zu wollen bedeutete, zu riskieren, dass ihre Affäre aufflog, und zwar schneller, als ihr lieb war. Oder wollte sie am Ende gerade das? Sehnte sie sich insgeheim danach, Julian und Laura endlich dazu zu zwingen, einzusehen, dass ihre Ehe gescheitert war?
    »Mach diesen traumhaften Abend nicht kaputt. Wir sitzen hier in einem der besten Restaurants Hamburgs, unter uns glitzert die Elbe, und wir genießen eine hervorragende Sterne-Küche. Danach werde ich mir deine neue Wohnung ansehen, und wir haben endlich mal wieder Zeit für uns. Es ist doch wunderschön so! Kannst du nicht einfach alles lassen, wie es ist?«
    Mühsam kämpfte Stella gegen Tränen an und schluckte ihre Enttäuschung hinunter. Genau genommen gab es sicher viele Frauen, die sie um ihre Situation beneidet hätten. Schließlich konnte sie als Geliebte die angenehmen Seiten einer Beziehung genießen, ohne die mitunter weniger schönen in Kauf nehmen zu müssen. Aber wieso konnte sie sich nicht mehr so darüber freuen wie früher? Ihr Herz begann zu rasen, und von dem intensiven Trüffelduft ihrer Pasta wurde ihr übel. Sie schaffte es gerade noch, sich zu entschuldigen und zur Toilette zu rennen.
    Als sie wiederkam, sah Julian sie misstrauisch an.
    »Alles in Ordnung, Liebes? Ich wollte gerade nach dir schauen.«
    »Es tut mir leid, aber ich kann jetzt nichts essen. Ich würde gern gehen, ich fühle mich nicht wohl«, war alles, was Stella noch sagen konnte, bevor es um sie herum dunkel wurde.

    »Kreislaufschwäche«, attestierte der Notarzt und gab Stella eine stabilisierende Spritze. »Sie sollten Ihre Frau jetzt nach Hause bringen und dafür sorgen, dass sie sich ausruht und anständig isst. Sie ist viel zu dünn für ihre Größe. Und wenn es ihr bessergeht, sollte sie umgehend ihren Hausarzt konsultieren und einen Check-up machen lassen. So einen Ohnmachtsanfall darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen!«
    Julian nickte zerstreut, beglich die Rechnung und führte Stella zu seinem Wagen, nachdem sie auf Anraten des Arztes ein Glas Cola getrunken hatte. Allmählich kehrte ein wenig Farbe in ihr Gesicht zurück, sie schien jedoch immer noch sehr durcheinander zu sein. Wieder und wieder betonte sie, wie peinlich ihr das Ganze sei, und brach fortwährend in Tränen aus.
    »Da sind wir. Hast du deinen Schlüssel?«
    Während Stella in ihrer Fendi-Handtasche kramte, traf auch Nina ein, grüßte knapp und schloss eilig die Türe hinter sich. Die arrogante Stella, die ganz offensichtlich betrunken war, und ihr schmieriger, grau gelockter Lover sollten nicht sehen, dass sie geweint hatte. Als sie das Jaguar-Cabriolet gesehen hatte, das in der Einfahrt parkte, hätte sie am liebsten dagegengetreten. Typen wie dieser würden mit Sicherheit nie den Job verlieren. Und Frauen wie Stella auch
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