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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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schaffen.
    »Möchtest du lieber weiter mit Doris Möller zusammenarbeiten?«, hatte Stella gefragt und Leonie damit den entscheidenden Anstoß gegeben. Die beiden hatten wirklich recht! Wenn sie jemals wieder beruflich ins Lot kommen wollte, musste sie das Angebot annehmen.
    Eigentlich sollte ich dem Schicksal dankbar sein, dachte Leonie, während sie eine Seite weiterblätterte. Alles hat sich zum Guten gewendet. Besser hätte sie aus dieser ganzen unerfreulichen Angelegenheit nicht rauskommen können.
    Thomas Regner hatte Doris Möller wegen der versäumten Stornierung verwarnt und eine lange Unterredung mit ihr geführt, für die er persönlich nach Eppendorf gekommen war. Nach über eineinhalb Stunden hatte Frau Möller bleich und erschöpft in ihrem Büro gesessen und sich mit zitternden Händen ein Glas Cognac eingeschenkt.
    Seit diesem Tag war sie Leonie aus dem Weg gegangen und verbarrikadierte sich so oft wie möglich hinter ihrem Schreibtisch. Leonies Abschied aus der Eppendorfer Filiale war dementsprechend nüchtern ausgefallen. Nur Olli hatte ihr das Gefühl gegeben, dass sie eine Lücke bei Traumreisen hinterlassen würde.
    »Du wirst mir schrecklich fehlen!«, hatte er traurig gemurmelt, während er sie fest umklammert hielt, als gäbe es kein Wiedersehen.
    »Aber wir werden uns ja nicht aus den Augen verlieren«, hatte Leonie ihn getröstet, obwohl sie befürchtete, dass genau das passieren würde, wenn sie erst einmal in der Innenstadt arbeitete. Letztendlich waren sie beide sehr unterschiedlich – nicht nur, was das Alter betraf.
    Seit Anfang Februar arbeitete sie nun in der Zentrale, die ganz anders war als ihre alte kuschelige Filiale. Insgesamt zehn Mitarbeiter gehörten zu Thomas Regners Team. Zusammen mit ihrem Vorgesetzten sollte Leonie Konzepte entwickeln, um die Angebotspalette von Traumreisen noch attraktiver zu machen. Ihre mangelnden Marketingkenntnisse musste sie durch ein Fernstudium ausgleichen, das ihr sehr viel Zeit und Energie abverlangte. Aber ohne Studium kein Job, das war Thomas Regners Bedingung gewesen, und Leonie biss die Zähne zusammen.
    »Durchhalten«, sagte sie sich immer wieder und war dennoch nicht sicher, ob sie das alles auf Dauer bewältigen würde. Ab und an kam ihr Stellas Burn-out-Syndrom in den Sinn, und mit einem Mal konnte sie sich sehr gut vorstellen, wie so etwas zustande kam.

    Am selben Abend schloss Nina summend den Möbelladen ab, ließ das Rollgitter herunter und freute sich darauf, mit Ruth Gellersen über den heutigen Tagesumsatz zu sprechen. An diesem Nachmittag hatte sie ein junges, betucht aussehendes Paar ausführlich beraten und lange im Laden herumgeführt. Sie waren von Ninas kreativen Ideen derart begeistert gewesen, dass sie sich kurzerhand entschlossen, ihre neue Wohnung komplett mit Ruth Gellersens Möbeln auszustatten.
    Wenn ich so weitermache, kann ich bald mit Stella mithalten, dachte Nina stolz. Sie hätte sich nie vorstellen können, dass ihr die Arbeit bei Koloniale Möbel so gut gefallen würde, und sie war ihrer Freundin sehr dankbar dafür.
    Umgehend hatte Nina die Wohnung der beiden besichtigt und einen ersten Entwurf mit Vorschlägen für die Inneneinrichtung angefertigt. Beim Anblick des weitläufigen Gartens war ihr ein bisschen wehmütig ums Herz geworden. Die Arbeit mit Pflanzen fehlte ihr zuweilen sehr. Zum Glück würde es nicht mehr lange dauern, bis sie sich der Bepflanzung der Villa widmen konnte, die seit Herbst komplett brachlag.
    Nina beschloss, sich zur Feier des Tages ein Abendessen im La Lune zu gönnen, das mittlerweile fast zu ihrem Stammlokal geworden war. Neulich hatte sie sich mit Leonie und Stella dort verabredet und war prompt auf Alexander Wagenbach getroffen, der sich sehr gefreut hatte, Nina zu sehen. Er hatte sich kurz zu ihnen an den Tisch gesetzt und sie aufgefordert, ruhig öfter bei ihm im Lokal vorbeizukommen.
    Auf dem Weg zur U-Bahn bedauerte es Nina zum ersten Mal, kein Handy zu haben. Wie praktisch wäre es jetzt gewesen, kurz bei Alexander Wagenbach anzurufen und zu fragen, ob er heute im Restaurant war und Zeit für einen kleinen Plausch hatte.
    Wie aufs Stichwort entdeckte Nina an der nächsten Straßenecke einen Telefonladen. Zögernd blieb sie stehen und spähte in das hell erleuchtete Schaufenster.
    Zwanzig Minuten später war sie stolze Besitzerin eines Mobiltelefons. Ihr Kopf schwirrte von den Erklärungen des Verkäufers. Entschlossen zückte sie ihr kleines Telefonbuch und wählte

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