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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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trägt. Du hast es verdient. Dank Carola weiß ich jetzt, wie egoistisch ich gewesen bin und wie sehr ich dich verletzt habe. Es tut mir schrecklich leid. Bitte verzeih mir, wenn du kannst. Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen.
 
Gerald

Kapitel 29
    V ersunken in die Schönheit der Bilder, ging Stella durch den Ausstellungsraum des Husumer Schlosses. Da ihr in letzter Zeit schnell übel wurde, hatte sie nur den Rittersaal und die Kapelle des Barockbaus besichtigen wollen, dann jedoch war ihr Blick an einem Gemälde der Malerin Charlotte von Krogh hängen geblieben. Es trug den Titel »Mutter und Tochter« und strahlte eine solche Ruhe und Innigkeit aus, dass Stella wie gebannt davor stehenblieb.
    Ein Sonnenstrahl fiel durch das Fenster, und Stella blickte auf die kleinen Staubkörner, die lustig durch den Raum tanzten. Es roch nach dem würzigen Holz des Dielenbodens. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie sie früher mit ihrem Vater in den alten Speichern am Hafen herumgestromert war.
    Die Mutter auf dem Ölgemälde – eine einfache Bäuerin – umschlang die Hüften ihrer etwa achtjährigen Tochter und blickte den Betrachter an. Fast war es, als würde sie sagen: »Seht her, das ist meine Tochter, mein Kleinod, mein Schatz. Ich liebe sie und werde sie immer beschützen, solange ich lebe!«
    Stella strich sich mit der Hand über den Bauch. Genau das war es, was sie Emma in Zukunft bieten wollte. Ihre ganze Liebe und Fürsorge, ihre Zeit und ihre volle Aufmerksamkeit. Sie wollte endlich erwachsen werden und für jemanden da sein.
    Als Stella wieder auf dem sonnenbeschienenen Parkplatz vor dem Schloss stand und in den Himmel blinzelte, durchströmte sie ein starkes Glücksgefühl. Robert und sie würden ein Kind bekommen! Beim Gedanken an ihren letzten gemeinsamen Abend lächelte sie. Sie war gespannt, wie sie beide sich arrangieren würden. Robert hatte klipp und klar gesagt, dass er sich ebenfalls um die Erziehung des Kindes bemühen wollte und alles tun würde, um Stella zu unterstützen.
    »Moritz freut sich schon auf seine kleine Schwester«, hatte er gesagt. Stella hingegen hatte weder daran gedacht, dass Emma Moritz’ Halbschwester wäre, noch, dass Rose zum zweiten Mal Großmutter werden würde. Ob sie wollte oder nicht – sie war bereits Teil der Familie Behrendsen.
    »Eigentlich ein schöner Gedanke«, murmelte sie und ging ins Schlosscafé, um eine Tasse Tee zu trinken. Danach wollte sie in den Schlosspark, um sich die Krokusse anzusehen, die in Hülle und Fülle aus dem Boden geschossen waren, wie ein dichter, lilafarbener Teppich. In ihrem Stadtführer las sie, dass die Krokusse ursprünglich von Mönchen gepflanzt worden waren, die glaubten, Safran aus ihnen gewinnen zu können, um ihre liturgischen Gewänder zu färben, und aus Versehen die falsche Sorte erwischt hatten.
    Wie viel Schönes manchmal durch einen Irrtum entstehen kann, dachte Stella kopfschüttelnd. Sie war traurig, wieder abreisen zu müssen. Drei Tage war sie nun schon hier, und sie genoss immer noch jede einzelne Minute. Tagsüber war sie viel an der frischen Luft und achtete darauf, sich gesund zu ernähren, was ihr nicht weiter schwerfiel, da es am Hafen viele ausgezeichnete Fischrestaurants gab. Abends lag sie erschöpft auf ihrem Bett und schmökerte in Storms »Schimmelreiter«. Die gruselige Geschichte um Hauke Haien und die Deichkatastrophe las sich so spannend wie ein Krimi, nur literarischer.
    Wie Nina und Leonie per SMS angekündigt hatten, würde es nach ihrer Rückkehr eine kleine Feier in der Villa geben, auf die Stella sich sehr freute. Die beiden hatten ihr nicht verraten wollen, was der Anlass war, und sehr geheimnisvoll getan. Wie auch immer, es war schön, dann endlich mal wieder zu dritt beisammen zu sein.

    Am ersten Samstag im März, einem ungewöhnlich lauen Vorfrühlingsabend, servierte Leonie mit feierlicher Miene die Vorspeise ihres mühevoll zusammengestellten Menüs – eine Suppe aus Karotten, Orange und Ingwer. Der Tisch im Wintergarten war festlich geschmückt, und Leonie hatte überall Windlichter aufgestellt.
    Die Tage wurden allmählich länger, und endlich schien die Natur aus ihrem Winterschlaf zu erwachen. Stolz blickte sich Leonie um. Sie hatte den Raum mit einem wunderschönen Strauß königsblauer Hyazinthen dekoriert, die einen intensiven Duft verströmten.
    »Was feiern wir eigentlich?«, erkundigte sich Stella neugierig und nippte an ihrem Wasserglas. »Deine

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