Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)
nicht weiter störte, weil sie das von den Hunden ihrer Eltern kannte.
Schmunzelnd erinnerte sich Leonie daran, wie ihre Eltern auf die Neuigkeit reagiert hatten. Beide waren sprachlos gewesen. Als sie allerdings merkten, wie glücklich Leonie klang, hatten sie sich von ihrer Freude anstecken lassen. Sie konnte den nächsten Besuch ihrer Eltern kaum erwarten. Sie würde sie ins La Lune einladen und ihnen alles ganz genau zeigen.
Nach ihrer Einführung saß sie mit Alexander beim Kaffee und nutzte die Gelegenheit, ein wenig mehr über ihn in Erfahrung zu bringen.
»Was machst du eigentlich an den Tagen, an denen du nicht hier bist?«, erkundigte sie sich. Alexander arbeitete nur von Donnerstag bis Samstag im La Lune, und dann auch nur stundenweise. »Läuft der Laden so gut, dass du dich den Rest der Zeit auf die faule Haut legen kannst?«, fragte sie scherzhaft.
Alexander war deutlich anzumerken, dass er auf derartige Fragen keine Lust hatte. Also versuchte Leonie es mit einer anderen Taktik.
»Du könntest ja vielleicht mit Gaston ein Kochbuch herausbringen oder Artikel für Fachzeitschriften verfassen. Das Restaurant hat so einen tollen Ruf, daraus lässt sich bestimmt was machen«, meinte sie und sah, dass Alexander nervös wurde.
»Ach, Unsinn, wen sollte denn so etwas interessieren?«, versuchte er abzuwiegeln. In diesem Moment kam Dominique an den Tisch und hielt ihm das Telefon hin:
»Frau Koschwitz von ›Schlemmen und Speisen‹ für dich.«
Aha, dachte Leonie befriedigt. Da kommen wir der Sache doch schon ein wenig näher. Von wegen, wen sollte das interessieren …
Um ihren Vorgesetzten nicht zu brüskieren, erhob sie sich vom Tisch und ging Richtung Toilette. Aus ihrer Sicht sprach alles dafür, dass Alexander Wagenbach und Asterdivaricatus ein und dieselbe Person waren. Es konnte ja kein Zufall sein, dass beide einen Hund hatten, der Lulu hieß! Sie hätte gerne noch einen Augenblick darüber nachgedacht, was nun zu tun war, aber sie musste zurück an ihre Arbeit.
»Da bist du ja«, sagte Alexander und tat, als wäre nichts geschehen. »Wenn so weit alles klar ist, würde ich vorschlagen, dass du mit Gaston den Speiseplan für diese Woche besprichst. Ich muss jetzt leider los. Also, viel Glück für deinen ersten Arbeitstag und vor allem viel Spaß!« Mit diesen Worten verabschiedete er sich und pfiff nach Lulu, die gerade ein Schläfchen gehalten hatte und freudig bellend auf ihn zugelaufen kam.
Während Gaston sie mit seinem Assistenten Pierre bekannt machte und sie in die Geheimnisse seiner Küche einwies, fiel es Leonie schwer, sich zu konzentrieren. Was ihr vor allem zu schaffen machte, war die Frage nach Alexanders Motiv. Warum hatte er Nina nicht längst gesagt, wer er war? Wenn er sich in sie verliebt haben sollte, weshalb dann dieser komplizierte Umweg? Oder war er am Ende so gestört, dass er nur zu virtuellen Gefühlen in der Lage war? Leonie hätte gerne gewusst, aus welchem Grund seine Frau ihn verlassen hatte. War die Ehe bereits zerrüttet gewesen, oder war ihre neue Liebe der Grund für die Trennung? Vielleicht lag hier der Schlüssel für eine Erklärung. Leonie nahm sich vor, mit Stella über ihren Verdacht zu sprechen.
»Hörst du mir überhaupt zu?«, unterbrach Pierre ihre Gedanken. »Ich wollte dir zeigen, wie das Türschloss zum Kühlraum funktioniert.«
Leonie notierte sich die Zahlenkombination und versuchte, Asterdivaricatus aus ihren Gedanken zu verdrängen. Kommt Zeit, kommt Rat …
»Und an wen soll ich mich jetzt wenden, wenn die Umgestaltung meines Ferienhauses ansteht?«, klagte Ophelia Winter und sah mit vorwurfsvollem Blick auf Stellas Bauch, obwohl dort noch gar nichts zu sehen war. Kein Wunder, sie war ja auch erst am Beginn des dritten Monats.
»An mich natürlich«, erwiderte Stella und wünschte sich insgeheim, Frau Winter endlich los zu sein. Diese Frau hatte wirklich nichts anderes zu tun, als ihre Langeweile mit der Renovierung von Immobilien zu kompensieren. Und arme Innenarchitektinnen zu quälen, dachte Stella seufzend.
»Aber das geht doch erst, wenn Sie entbunden haben«, entgegnete Ophelia Winter mit einem Blick auf ihren Terminkalender. »Oder wollen Sie mir allen Ernstes weismachen, dass Sie mal eben ein Kind gebären und sich dann sofort wieder in den Beruf stürzen? Wie Sie wissen, bin ich sehr anspruchsvoll und möchte, dass Sie rund um die Uhr für mich erreichbar sind!«
Na wunderbar, Stella war genervt und seufzte. Was sollte sie
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